Vom Schandfleck zum schmucken Biotop

Mit Muskelkraft und viel Idealismus entstand ein Biotop, das seltenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bietet und mittlerweile das Auge des Betrachters erfreut. Im Bild Berthold Brunner aus Schippach bei der Arbeit am Biotop.
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  • Mit Muskelkraft und viel Idealismus entstand ein Biotop, das seltenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bietet und mittlerweile das Auge des Betrachters erfreut. Im Bild Berthold Brunner aus Schippach bei der Arbeit am Biotop.
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Wie aus einer Idee, starker Überzeugungskraft und vielen Stunden Arbeit ein neuer Lebensraum entsteht.

Herr Walter Thomann ist Jäger und liebt die Natur über alles. In seinem Revier im Schippacher Wald, das er schon seit über 20 Jahren inne hat und sich mit Günter Streun teilt, gibt es eine kleine Quelle. Diese Quelle war nicht der Ursprung eines munteren Bächleins, sondern sie war zu einem Schlamm- und Dreckloch verkommen. Schon viele Jahre missbrauchten manche Menschen diesen Ort, um Abfall zu entsorgen und so wundert es nicht, dass dieser Platz übel roch und im Sommer eine Menge Fliegen anzog. Den Revierbesitzern Thomann und Streun war dies schon lange ein Dorn im Auge und so beschlossen sie zusammen mit anderen Helfern im Jahr 2010 etwas dagegen zu unternehmen.
Sie aktivierten andere Jäger und Menschen, denen der Naturschutz am Herzen liegt, holten sich die Zustimmung des Miltenberger Bürgermeisters und begannen, das Biotop zu planen.

Aus dem Sumpfloch entsteht ein Biotop

Viel Engagement

Zu Beginn der Arbeiten am Biotop mussten ein paar Bäume gefällt werden, damit Licht an die Quelle kam. Danach mussten die groben Müllteile aus dem Teich gefischt werden. Da kamen Teile eine Fahrrads, allerlei Blech- und Eisenteile und viel anderer Müll zu Tage, der nur mit Hilfe eines Baggers geborgen werden konnte. Mit Hilfe eines Traktors und einer Egge wurde der restliche Kleinmüll aus dem Wasser gezogen. Nachdem die Reinigung des Teiches abgeschlossen war, wurde ein neuer, erhöhter Wasserzulauf geschaffen, damit Sauerstoff ins Wasser gelangen kann. Ein ca. 600 m langer Ablauf sorgt dafür, dass das übrige Wasser in den Schippacher Bach ablaufen kann. Nun ging es an die Teichufersanierung. Sie wurde teilweise abgeflacht, damit die Amphibien einen besseren Einstieg haben, und mit Sandsteinschotter befestigt.

Ein neues Zuhause für Salamander und Co.

Damit aus dem kleinen Teich auch ein wirkliches Biotop werden konnte, wurden rund um den Teich drei Amphibienbunker als Winterunterschlupf gebaut und eine Bruthilfe für Wildenten ins Wasser eingebracht. Für die Vögel des Waldes wurde eine große Futterstelle errichtet, die zu Notzeiten regelmäßig beschickt wird.
Die Natur selbst hat mittlerweile ihren Beitrag zur Randbegrünung des Teiches geleistet und Glockenblumen, Storchenschnabel, Sumpf-Kreuzblume, Wasserlilie, Blutweiderich, Trollblumen und viele andere Wildblumen angesiedelt.
In und um das Biotop tummeln sich mittlerweile Bergmolch, Kröten, Feuersalamander, Frösche und Libellen. Sogar eine kleine Ringelnatter wurde schon einmal gesichtet.
Bereits im vergangenen Jahr hat eine Ente am Biotop gebrütet. Allerdings nicht auf der Bruthilfe, ihr gefiel der Platz auf einem Amphibienbunker besser.

Ein kleines Paradies für Mensch und Tier

Für Insekten, Amphibien, Vögel und Kleintiere stellt dieses Biotop einen perfekten Lebensraum zur Verfügung. Die Tiere des Waldes können hier ihren Durst löschen und viele Pflanzen und Blumen, die solche Bedingungen kaum noch vorfinden, haben sich angesiedelt. Aber das kleine Biotop ist nicht nur ein Geschenk an die Natur- und Tierwelt, sondern wird auch gerne von Wanderern und Naturfreunden als Ort der Stille und Besinnung aufgesucht.
Walter Thomann ist überzeugt: „Ohne die fleißigen Helfer Berthold und Burghard Brunner, Hartmut Dauphin, Ecki Kühn und vielen anderen Helfern sowie Erich Massung als Hauptsponsor, der Bagger, Sandsteinschotter und mehr zur Verfügung gestellt hat, wäre dieses Projekt nicht durchführbar gewesen.
Eine naturangepasste Bank zum Ausruhen und Verweilen wurde vom mittlerweile verstorbenen Steinmetzmeister Erich Massung ebenso gespendet wie ein Denkmal mit den Namen der freiwilligen Helfer. Auch Dr. Gottfried Gramm, dem ehemaligen Kreisjagdberater gebührt Dank, denn er hat seine Beziehungen zum Freistaat Bayern spielen lassen und so für entsprechende Zuschüsse gesorgt.“
Wer das Biotop besuchen möchte, findet es im Miltenberger Stadtwald, dem Bauernweg folgend ungefähr 1 km von Schippach entfernt.

Autor:

Liane Schwab aus Miltenberg

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