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Wasserdorf, Shanghai bei Nacht, Bankette und Messe

Das "Wasserdorf" Xitang rund 70 km südwestlich von Shanghai
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  • Das "Wasserdorf" Xitang rund 70 km südwestlich von Shanghai
  • hochgeladen von Spielwaren Hegmann

Fortsetzung von <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.meine-news.de/grossheubach/hobby-und-freizeit/vedes-studienreise-nach-shanghai-und-ningbo-d17027.html">"VEDES-Studienreise nach Shanghai und Ningbo"</a>

3. Tag

Rund 70 km südwestlich von Shanghai liegt das sog. "Wasserdorf" Xitang. Man muss sich das so vorstellen, dass man in einer Kleinstadt um einen Kanal von 5 bis 10 Metern Breite in rund 500 Metern Länge die historische Bausubstanz inkl. mehrerer Steinbrücken (fast wie in Venedig) stehen ließ und vorne und hinten ein Kassenhäuschen hingestellt hat. In den meist einstöckigen Häusern finden sich dann Läden jedweder Art, Bars und Restaurants. Einem Rundgang folgte ein ausgiebiges Mittagessen (es sollte nicht das letzte bleiben) mit Stäbchen, mit denen man sich von den Tellern und Schüsseln auf der Glasdrehscheibe auf der Tischmitte bedient. Interessant dabei ist, dass der Reis erst ganz zum Schluss gereicht wird, denn er stellt eigentlich nur eine Sättigungsbeilage dar, die nach dem Genuss der Köstlichkeiten den Magen füllen soll ... so hat man uns das jedenfalls gesagt. Auch die Suppe kommt hier immer erst am Ende.

[ Exkurs: Bier kennt man in China (zumindest in dieser Region) kaum. Das erklärt, warum die Biergläser nicht viel größer als Schnapsgläser sind. ]

Hin- und Rückfahrt führten über die Autobahn durch das Umland von Shanghai vorbei an mehreren Industrieparks, jeweils versehen mit einem tennisplatzgroßen Hinweisschild. Einen Eindruck der Produktionsmöglichkeiten (oder der nachlassenden Nachfrage?) konnte man sich bei Vorbeifahrt an einer mehrere hundert Meter langen Baumaschinenfabrik machen, auf deren "Hof" Hunderte von Baggern, Radladern und Raupen standen.

Was gleich zu Beginn aufgefallen war, verstärkte sich im Verlauf des Tages immer mehr. Auf Chinas Straßen gilt offenbar das Recht des Stärkeren: wer größer oder stärker ist, hat Vorrang. Unser Bus konnte - insbesondere bei Staus ... und da gibt es reichlich - Spuren wechseln, wie er wollte, nachfolgende Autos bremsten regelmäßig ab und auch auf stark befahrenen Kreuzungen fuhr unser Bus im Zweifel als Erster. Und Zebrastreifen gibt es offenbar nur, damit die Straße schön aussieht. Da läuft eine deutsche Reisegruppe über eben einen solchen, kommt ein einheimischer Roller samt Fahrer daher, hupt kurz und fährt einfach durch die Gruppe weiter. Dass dies dort so üblich ist, haben wir somit hautnah erfahren und immer wieder beobachten dürfen.

Das Wetter zeigte sich wolkig mit vereinzelten Aufheiterungen, die vorhergesagten Regenschauer blieben aus.

Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter zum Bankett "30 Jahre Hape". Zur Firma "Hape" mehr an Tag 5. In einem Saal eines Hotels in Messenähe waren rund 80 runde Tische eingedeckt - ganz so, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Nach mehreren Ansprachen zum Jubiläum und der abschließenden Rede mit einigen Anekdoten von Firmengründer Peter Handstein ging man zum Essen über. Wie hier üblich, wurden zunächst Vorspeisen (wir würden sagen: Häppchen) auf der Glasscheibe platziert, die dann nach und nach durch warme Speisen ersetzt wurden ... bis zum "Abwinken"! Peter Handstein ließ es sich nicht nehmen, bei jedem Tisch auf ein Glas Rotwein vorbei zu schauen. Für die musikalische Untermalung sorgte ein Gitarrist auf der Bühne.

4. Tag

Der Tag des Messebesuchs. Nach Ankunft am Messegelände ging es zunächst zum Stand von "Hape". Der Chef persönlich zeigte sich erholt von Vorabend und präsentierte uns seine Neuheiten, u.a. einen Kinderroller aus einem "Mix" von Holz und Metall, oder ein voll funktionsfähiges Kinderklavier. Am Nachbarstand von "Educationall" (sprich: education - all) zeigte er diverses Kinder(-garten-)spielzeug, mit dem Kindern spielerisch 'die Welt erklärt' werden kann. In China sei es ihm gelungen, unter dem Dach von Educationall 9 Holzspielwaren-Hersteller vertreibsmäßig zu vereinen, in Europa arbeite er noch daran.

Beim weiteren Rundgang über die Messe sollten wir mal darauf achten, wieviele Stände ein ähnliches Erscheinungsbild hätten, wie der von Hape. Es sei wirklich erstaunlich, wie schnell man selbst Messestände kopiere ...

Insgesamt sieht man auf dieser Messe kaum deutsche Aussteller, ein Fehler der deutschen Spielwaren-Hersteller, wie Handstein meint, denn durch den Wechsel von der 1-Kind-Politik zur 2-Kind-Politik vermutet er einen 'explodierenden' Spielwarenmarkt in China in den nächsten Jahren.

Das Erscheinungsbild der Messe ähnelt naturgemäß dem der Spielwarenmesse in Nürnberg (vergleiche den <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.meine-news.de/grossheubach/hobby-und-freizeit/spielwarenmesse-2016-seit-heute-geoeffnet-d10986.html">Bericht vom Januar</a>). Der gravierende Unterschied ist, dass in Nürnberg viele fernöstliche Aussteller auf einem großen Gemeinschaftsstand mit vielen kleinen Kabinen ihre Waren zeigen (während die deutschen und europäischen Lieferanten zum Teil große Messestände haben) ... und dies in Shanghai genau umgekehrt ist. Dort finden sich die deutschen Firmen in kleinen Ständen und die heimischen Hersteller präsentieren sich groß. Dabei zeigte sich wirklich, dass dort ungehindert ganze Serien (z.B. Lego Friends) in nahezu gleichem Design auf dem Messestand gezeigt werden dürfen.

Die Spielwarenmesse umfasst 7 Hallen (E1 bis E7) in einer Reihe und erst beim Wechsel in die Nachbarhallen merkt man, dass es sich eigentlich um 3 Messen handelt. Das Messegelände ist im Dreieck aufgebaut, in den Hallen des einen Schenkels (N1 bis N5) ist eine Verpackungs- und Druckmaschinen-Messe untergebracht und im anderen Schenkel (Hallen W1 bis W5) finden sich Baby- und Kleinkind-Ausrüster.

Trotz des riesigen Geländes zieht die Messe nächstes Jahr um auf ein dreimal so großes Areal, da man Platz brauche. Wie sagte es der Reiseführer so schön: Shanghai will immer das Grösste oder Höchste haben oder sein. So sei z.B. der Burj Kalifa in Dabia zwar höher, aber man lege in Shanghai Wert darauf, dass man die höchste Aussichtsplattform der Welt hat (dazu später mehr).

Zunächst ging es aber zum Messeempfang, denn auch die Shanghai-Messe hatte 30jähriges Jubiläum. Das Bankett war nochmal eine Nummer größer als am Vorabend und fand im Ballsaal des Shanghai International Conference Center statt. Gleich nebenan steht übrigens der Oriental Pearl TV Tower, den wohl jeder vor Augen hat, wenn die Sprache auf Shanghai kommt. Nach Reden und Ehrungen gab es diesmal ein Essen in Buffetform, woran wir uns diesmal nicht so lange aufhielten, dann es wartete ein weiterer Höhepunkt auf uns: die Bootsfahrt entlang der beleuchteten Skyline. Mehrere hundert Personen drängen sich auf eines der vielen Schiffe, die in einer knappen Stunde auf dem Bogen des Huangpu an den am Ufer stehenden Hochhäusern vorbeifahren. Der Huangpu ist an dieser Stelle eine ca. 400 m breit ausgebaute Wasserstraße, auf der neben den bunt beleuteten Schiffen auch mal ein fast unbeleuchteter Frachter daherkommt. Nur rund 25 km weiter mündet der Huangpu in einen ca. 15 km breiten Mündungsarm des Jangtsekiang. Aber zurück zu "Shanghai bei Nacht". Nach und nach erstrahlen die Fassaden der Häuser an diesem Flussbogen in allen Farben, manche nutzen dies auch, um Werbung an den Zuschauer zu bringen. Aber, das kann man nicht beschreiben - schauen Sie sich die Bilder an! Schlag 22:00 Uhr wird es dann aber merklich dunkler. Auch in dieser Stadt der Superlative steht nicht unbegrenzt Strom zur Verfügung und so hat man sich verständigt, die Lichter ab zehn Uhr abends zu löschen.

Fortsetzung folgt ...

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