Sprachliche Förderung sowie Integration der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund kommen bei uns gut voran

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Erfolgreiche Integration durch Bildung

Sprachliche und kulturelle Vielfalt in Klassenzimmer

Es ist Samstag, der 16. April 2016 und es regnet in Strömen. Mehr als 250 unterfränkische Lehrerinnen und Lehrer zieht es am frühen Vormittag nach Marktheidenfeld zur dortigen Maradies-Mittelschule, unweit des bekannten Wonnemar-Bades.

In der derzeit größten Mittelschule (fast 500 Schüler) im Kreis Main-Spessart findet eine überregionale Fortbildung statt. Sie ist gut organisiert.

Rund quirlige 50 Schülerinnen und Schüler sind an diesem, schulfreien Samstag auch in der Schule: sie agieren als engagierte Parkplatz-Einweiser, Küchen-, Mensa-und Servicehelfer. Mitglieder des Elternbeirates leisten Unterstützung, damit sich die Gäste wohlfühlen können.

Die Mittelschüler machen ihre Sache sehr gut und bekommen von den Gästen reichlich Lob.

Rektor Ronald Röhr freut sich, dass alles wie am Schnürchen klappt.

Sieben Schüler mit Migrationshintergrund (aus fünf Herkunftsländern und drei Kontinenten) treten zum Bühnen-Mikrofon und stellen sich souverän und mit viel Selbstbewusstsein vor: sie sind erst wenige Monate hier und geben ihr gelerntes Deutsch zum Besten. Applaus.

Etwa jeder sechste Schüler an Grund- und Mittelschulen in Unterfranken hat einen Migrationshintergrund, berichtet Gustav Eirich, Abteilungsdirektor von der Regierung von Unterfranken. Das sind 12 000 Schüler.

Betrachte man die derzeitige Entwicklung, so sei abzusehen, dass die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund in Unterfranken ansteigen wird.

Entscheidende Basis für ein erfülltes Leben dieser Kinder und Jugendlichen und ihre erfolgreiche Teilnahme in der Gesellschaft und im Arbeitsleben stellten - so der Regierungsvertreter - Bildung und Erziehung in der Schule dar.

Um die positive Entwicklung zu unterstützen, habe Bayern schon im März 2009 ein Gesamtkonzept zur Integration von Schülern mit Migrationshintergrund vorgelegt.

Wichtige Bausteine dabei sind die Stärkung der sprachlichen Integration der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund:

==> die Stärkung der interkulturellen Kompetenz der Lehrkräfte sowie
==> die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus.

Um die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund weiter zu entwickeln und bewusst zu gestalten, organisierte die Regierung von Unterfranken zu dieser Thematik in diesem Jahr diese Fachtagung.

An der Mittelschule in Marktheidenfeld richtete die Regierung von Unterfranken am Samstag, dem 16. April 2016, die Veranstaltung „Integration durch Bildung – Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund“ aus.

Hier konnte Abteilungsdirektor Gustav Eirich konnte mehr als 250 interessierte Zuhörer, beispielsweise aus den Landkreisen Aschaffenburg, Miltenberg, Main-Spessart, Würzburg und Schweinfurt, in der Aula willkommen heißen.

Das aktuelle Impulsreferat in Marktheidenfels hielt Zouina Oudjani, Lehrerin an der Grundschule Mainaschaff, zum Thema „ Das kulturelle Gepräge der arabischen Welt“. Die sympathische Lehrerin aus dem Landkreis Aschaffenburg stammt aus Algerien. Eindrucksvoll berichtete sie im Eröffnungs-Vortrag sowie später in zwei Workshops über ein gelingendes Miteinander der Kulturen.

Anschließend gab es einen „Markt der Möglichkeiten“. So wurden in einer Verlagsausstellung Unterrichtsmaterialien für Deutsch als Zweitsprache den Pädagogen präsentiert.

Vorgestellt wurden zur Thematik auch erfolgreiche Projekte wie „So riecht Deutschland“ – eine Bilderbuchgeschichte (jowi-verlag, Karlstadt). Johanna Wittstadt erzählte von Situationen mit Kindern mit Migrationshintergrund und zeigte Möglichkeiten auf, wie man Fremd- und Selbstverstehen im Unterricht erfolgreich vermitteln könne.

„Heroes“ war ein viel beachtetes „Projekt gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“ von Claudia Federspiel aus Schweinfurt.

Der Kinderschutzbund und die Stadt Aschaffenburg erläuterten, vertreten durch Mariele Schneider-Günter“ von der Elternwerkstatt, wie Schule in Bayern erfolgreich funktioniert.

Anschließend standen für die unterfränkischen Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiter(innen) und Regierungsvertreter(innen) zahlreiche Workshops zum Thema „Integration“ auf dem Programm, beispielsweise Trauma-Pädagogik, Werte-Erziehung im interkulturellen Kontext oder „Gelebte Integration an Schulen“.

Fazit:

1. Vorgestellt wurden bei der vorzüglich organisierten Fortbildungsveranstaltung in Marktheidenfeld wertvolle Impulse für die Beschulung von Kindern und Jugendlichen in Grund-, Mittel- und Berufsschulen.

2. Insbesondere in den Workshops gelang ein reichhaltiger Erfahrungsaustausch.

3. Bereits seit Jahren nimmt die sprachliche und kulturelle Vielfalt in deutschen Klassenzimmern facettenreich zu. Diese Chancen gilt es zu nutzen.

4. Mit der großen Flüchtlingsbewegung seit Sommer 2015 sind die Aufgaben für Lehrkräfte enorm gewachsen. Erfolgreich werden die neuen Herausforderungen gemeistert.

5. Tausende von Schülerinnen und Schüler aus aller Welt ohne Deutschkenntnisse werden in Intensivklassen willkommen geheißen und lernen in kürzester Zeit Deutsch.

6. Das gelingt bei den Jüngsten am besten und schnellsten.

7. Die unterrichtlichen Aufgaben sind anspruchsvoll, aber die Erfolge bei jüngeren und älteren Schülern belegen, dass die sprachliche Förderung und Integration der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sehr gut vorankommen.

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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