Glückliche Gesichter in Mainbullau

Blick über das Maintal in Richtung Mainbullau (zum Ort und zum Flugplatz), gesehen von der Centgrafen-Kapelle bei Bürgstadt.
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  • Blick über das Maintal in Richtung Mainbullau (zum Ort und zum Flugplatz), gesehen von der Centgrafen-Kapelle bei Bürgstadt.
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Gefahrenpotential wohl bis Ende Juli 2014 endgültig beseitigt:
Sanierungs-Start der ehemaligen Mülldeponie in Miltenberg-Mainbullau

Mainbullau. Beim Ortstermin im sonnigen Höhenstadtteil erläuterte Bürgermeister Helmut Demel die geplanten Sanierungsmaßnahmen der einstigen Hausmülldeponie Mainbullau. Das Miltenberger Stadtoberhaupt freute sich über den Stand der Planung, die unbürokratische Zusammenarbeit mit Ämtern, Labors und Firmen sowie über die beschleunigte Realisierung des umweltfreundlichen Konzeptes vor Ort.

Die ehemals selbstständige Gemeinde Mainbullau hatte zwischen 1967 und 1977 in einem einstigen Hohlweg am östlichen Ortsausgang eine gemeindeeigene Hausmülldeponie betrieben. Hier wurden unter anderem Kunststoffteile, Metallreste und Baumaterialien abgeladen.

2009 forderte das Landratsamt die Stadt Miltenberg als alleinige Betreiberin der Deponie auf, eine Sanierung durch Voll-Aushub durchzuführen. Die eingeleitete Dekontaminations-Sanierungsmaßnahme wird seitdem betreut und bezuschusst von der Gesellschaft zur Altlasten-Sanierung in Bayern (GAB).

Im Laufe der Planung wurde im Sommer letzten Jahres festgestellt, dass im Mainbullauer Deponie- Müllkörper Asbest-Rückstände vorhanden waren. Eine Schürf-Erkundung bestätigte dies. Hierdurch war der ursprünglich geplante Weg zur Verwertung des Materials in einer Sortieranlage nicht mehr möglich.

Im Januar 2014 wurde ein neuer Sanierungsplan vorgelegt: aufgrund der relativ flächig verbreiteten Asbest-Rückstände im Aushub-Material konzipierte man eine Verbringung des eigentlichen Müllkörpers zur Hausmülldeponie Guggenberg.

Neues,umweltfreundliches Sanierungskonzept

Die westlich der Stadt Miltenberg gelegene Altdeponie Mainbullau umfasst ein Volumen von rund 2.500 Kubikmetern und besitzt aufgrund der Untersuchungen ein erhöhtes Gefährdungspotential bezüglich des Wirkungspfades Boden-Grundwasser. Wegen ihrer Lage im erweiterten Wasserschutzgebiet der Stadt Miltenberg sei eine Sanierung - so Bürgermeister Helmut Demel - nötig geworden.

Im Ergebnis der bekannten Untersuchungen war der hinreichende Verdacht einer schädlichen Bodenveränderung oder einer Altlast hinsichtlich des Wirkungspfades Boden - Gewässer gegeben und somit eine Sanierung erforderlich.

Im Rahmen einer Variantenstudie erfolgte die Gegenüberstellung der Sanierungs-Alternativen Aushub (Komplett-Aushub oder Teilaushub) zur Sanierungs-Alternative Sicherung (Einkapselung oder Aufbringen einer Oberflächen-Abdichtung) oder zu einem reinen Grundwasser-Monitoring.

Favorisiert wurde schließlich aus wirtschaftlichen und fachlichen Gründen die vollumfängliche Entfernung der kompletten Alt-Ablagerung mittels Aushub sowie eine anschließende Rückverfüllung mit unbelastetem Bodenmaterial in Anpassung an die Oberflächenbeschaffenheit.

Gefahrenpotential Ende Juli 2014 beseitigt

Hinweise auf eine bereits vorliegende umweltrelevante Verfrachtung der Belastungen in tiefere Boden-Einheiten oder in das Grundwasser ergaben sich bisher nicht. Dies wurde auch auch durch die bisherigen Grundwasser-Untersuchungen an den abstromigen Mess-Stellen bestätigt. Mit der Aushub -Sanierung ist daher das Gefahrenpotential der Deponie nachhaltig beseitigt.

Eine Notwendigkeit zur Entfernung der unterhalb der Auffüllungen anstehenden Sedimente wie Sandstein oder Sande lässt sich aus den bisherigen Ergebnissen nicht ableiten. Eingriffe in die anstehenden Sedimente sollen auf ein Minimum beschränkt bleiben. Im Zuge der Beweisführung werden nach Abschluss der Sanierung rasterförmig Bodenproben aus dem anstehenden Gelände zur Untersuchung entnommen.

Der Transport zur Kreismülldeponie nach Guggenberg begann am vergangenen Montag. Für die gesamte Sanierung ist eine Bauzeit von vier bis sechs Wochen vorgesehen, wobei eine Baustellen-Pause von einer Woche für die Auswertung der Bodenproben eingeplant ist.

Die Hauptmaßnahmen einschließlich der Transportleistungen werden voraussichtlich bis Anfang Juli 2014 fertig gestellt sein. Die geschätzten Gesamtkosten betragen 440.000 Euro, der Anteil der Stadt Miltenberg beläuft sich zirca 80.000 Euro und der Förder-Anteil der Gesellschaft zur Altlasten-Sanierung (GAB) umfasst 360.000 Euro.

In den nächsten Tagen und Wochen ist mit Verkehrsbehinderungen zwischen Mainbullau, Miltenberg, Bürgstadt, Eichenbühl, Pfohlbach, Riedern und Guggenberg zu rechnen: an die 4500 Tonnen Erde werden per Lkw zur Kreismülldeponie transportiert, betonte Ingenieur und Altlast-Kordinator Matthias Weibrecht. Das dürften an die 180 Lkw-Ladungen sein. Neue, unbelastete Erde erhält Mainbullau aus Baustellen aus der näheren Region, unter anderem vom Miltenberger Hochwasserschutz.

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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