Waldbrand vereint Einsatzkräfte - THW & Feuerwehr üben gemeinsam

21Bilder

Seit nunmehr zwei Jahren pflegen die Freiwillige Feuerwehr Amorbach sowie das Technische Hilfswerk Ortsverband Miltenberg eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Es war im Jahr 2012 als bei der großen Waldbrandkatastrophe beide Organisationen und natürlich viele weitere Hilfskräfte gegen die Flammen und Glutnester kämpften. Bereits damals wurden Pläne für eine intensivere Zusammenarbeit geschmiedet – und auch in die Tat umgesetzt.
Kommandant Thorsten Fritz (Amorbach) und THW Zugführer Thomas Frieß (Laudenbach) konnten am vergangenen Samstag rund 50 Einsatzkräfte zur gemeinsamen Ausbildung begrüßen. Ziel war es, die unterschiedliche Ausrüstung, deren Funktionsweise aber auch die „andere“ Seite besser kennen zu lernen und bestehende Freundschaften aufzufrischen. Hierzu fand am Vormittag eine Stationsausbildung mit drei Stationen statt.

Löschwasserversorgung - eine Hauptaufgabe der Feuerwehr

Der wichtigste Bestandteil bei der Löschwasserversorgung ist die Entnahme des Löschwassers aus dem öffentlichen Leitungsnetz oder einem offenen Gewässer. Hierzu besitzt die Feuerwehr Amorbach die unterschiedlichsten Pumpenarten, nicht zu vergleichen mit den Pumpen des Technischen Hilfswerks, denn diese sind für eine große Menge und Schmutzwasser ausgelegt, nicht jedoch für den Druck, der notwendig ist, um einen Brand zu löschen. So wurde bei der ersten Station gemeinsam eine Tragkraftspritze aufgebaut. Hierzu wurde gemeinsam zum Billbach eine Saugleitung gelegt und am Pumpenabgang die Druckleitung aufgebaut. Als weitere Pumpe lernten die Einsatzkräfte das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) mit einer Pumpleistung von 2.000 l/Min bei 10 bar Ausgangsdruck kennen.

Abstützarbeiten - eine Säule aus dem Bereich des THW Miltenberg

Nachdem der THW Ortsverband Miltenberg mittlerweile ein umfangreiches Fachwissen sowie das entsprechende Material für Gebäudesicherungen besitzt, gaben auch die „blauen“ THW-Helfer an der zweiten Station einen Einblick in die Funktions- und Aufbauweise dieser Ausrüstung. So erläuterte Zugführer Thomas Frieß kurz die Einsatztaktik bei Gebäudesicherungen und ging auf die verschiedenen Bauweisen ein. Nach dieser kurzen Einweisung wurde gemeinsam eine Geschossdeck abgestützt. Am Rüstplatz wurden hierzu die entsprechenden Hölzer zurecht geschnitten sowie das Material bereit gelegt, während im eigentlichen Gefahrenbereich nur wenige Einsatzkräfte die Abstützung aufbauten. Eingesetzt wurden hierbei Baustützen, die zur Stabilisierung mit sogenannten Verschwertungsbrettern, ausgesteift wurden.

Absturzsicherung - erfahrbar gemacht

Die dritte Station befasste sich mit dem Thema Absturzsicherung. Hierbei ging Gruppenführer Wolfgang Henn (Amorbach) sowie Stefan Wolf (Großheubach) auf die sichere Anwendung der persönlichen Schutzausrüstung ein. Natürlich wurde auch diese Station für jede Helferin und Helfer spürbar gemacht. So wurde eine Person als Mimen-Darsteller in etwa auf eine Höhe von zehn Metern über den Boden abgelassen. Nun mussten die weiteren Helfer den Patienten aus seiner misslichen Lage befreien, ohne selbst in eine gefährliche Situation zu kommen. Hierzu wurde das Rettungs- und Abseilgerät „Milan“ eingesetzt, wodurch es den Helfern möglich ist, das Seil, an welchem der Patient hängt weiter in die Tiefe zu lassen, ohne sich selbst zum Patienten abseilen zu müssen und ihn auf unsichere Weise zu retten.

Spannende Einsatzübung

Nach einem stärkendem Mittagessen fanden sich die Einsatzkräfte in einer gemeinsamen Abschlussübung in der Amorbacher Altstadt wieder. Schnell rüsteten sich die Atemschutzgeräteträger aus und begannen umgehend mit der Suche nach vermissten Personen im Gebäude. Erleichtert wurde diese durch den Einsatz einer Wärmebildkamera.
Denn die Suche gestaltete sich nicht so einfach, da die Räume mit einem Nebelgerät komplett eingenebelt waren. Gemeinsam wurden so drei Verletzte unter Atemschutz aus dem Gebäude gerettet. Während dessen wurde im Außenbereich eine Schnellabstützung vorbereitet, diese wurde nach der Entrauchung des Gebäudes durch einen Hochdrucklüfter im weiteren Verlauf der Einsatzübung eingesetzt.
Normalerweise wird das THW bei direkten Brandeinsätzen nicht eingesetzt, denn hierzu fehlen diesen die persönliche Schutzausrüstung, jedoch ist es auch für das THW wichtig, die Vorgehensweise zu kennen, um entsprechend im Außenbereich gezielte Vorbereitungen treffen zu können.

Bei der gemeinsamen Abschlussbesprechung im Feuerwehrhaus stellten die beiden Führungskräfte fest – es gab viel voneinander zu lernen, die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend und das Miteinander sollte unbedingt vertieft werden.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Aktuelle Angebote

VereineAnzeige
Foto: KFZ Technik Stumpf GmbH

Vatertagsfest
KFZ-Technik Stumpf in Elztal-Dallau – die Mehrwert-Werkstatt der Extraklasse

Ein großes Event der Firma KFZ-Technik Stumpf GmbH in Elztal-Dallau steht bereits wieder in den Startlöchern: Zum achten Mal veranstaltet das Unternehmen sein allseits beliebtes Vatertagsfest. In diesem Jahr findet die Veranstaltung am 9. Mai 2024 von 11 Uhr bis 18 Uhr auf dem Werkstattgelände statt. Wir machen das für Sie! Die Kfz-Meister-Mehrmarkenwerkstatt Stumpf bietet ihren Kunden ein überdurchschnittliches Leistungsspektrum an. Mit Know-how, dem Einsatz modernster Technik und beruflicher...

JugendAnzeige
Auf Einladung des MSV Miltenberg und Dank einiger Sponsoren konnte eine ukrainische Jugendgruppe zu Gast in Miltenberg sein. Das Autohaus Dörr aus Kleinheubach ermöglichte den Jungen und ihren Begleitern den Besuch des Bundesligaspiels Eintracht Frankfurt gegen SV Werder Bremen am 5. April 2024.   | Foto: Eintracht Frankfurt
4 Bilder

Soziales Engagement
Ukrainische Kinder zu Besuch beim MSV Miltenberg und bei Eintracht Frankfurt - Autohaus Dörr war Sponsor

Eine Jugendgruppe aus der Ukraine hat das Bundesligaspiel der Eintracht Frankfurt gegen Bremen besucht. Ermöglicht hat dieses einmalige Erlebnis das Autohaus Dörr in Kleinheubach. Der MSV Miltenberg hatte eine Jugendgruppe mit 42 Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren aus dem ukrainischen Kriegsgebiet Donezk/Mariupol nach Miltenberg eingeladen. Die Jungen besuchen alle die Sportschule in Myrnohrad mit einem sportlichen Leistungs­zentrum, das in der Ostukraine nur rund 20 km von der Kriegsfront...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.