Polizeibericht
Unterfranken | Deutlich weniger Straftaten als im Vorjahr und eine erneut hohe Aufklärungsquote - Zunahmen im Bereich der Internetkriminalität und der Verbreitung von Kinderpornografie

Foto: Gerhard Seybert - stock.adobe.com

Pressebericht zur Sicherheitsbilanz 2021 des Polizeipräsidiums Unterfranken

Dass die Menschen in Unterfranken sicher leben und sich sicher fühlen können, zeigt die Sicherheitsbilanz für das Jahr 2021. Erneut konnte die Polizei mit einer Aufklärungsquote von 72,1 Prozent drei von vier Straftaten aufklären. Stellten 47.831 Straftaten im Jahr 2020 bereits eine historisch niedrige Kriminalitätsbelastung dar, waren es im letzten Jahr mit 41.142 noch einmal 14 Prozent weniger Taten.

Nach einem Negativrekord von 134 Millionen Euro Gesamtschadenshöhe im letzten Jahr, konnte die Polizei Unterfranken nun mit einer Schadenshöhe von 48 Millionen Euro ein Rekordtief präsentieren. Hier zeigt auch die Präventionsarbeit, wie zum Beispiel die Kampagne „Leg auf“, ihre Wirkung. Mit „Leg auf“ informiert die Polizei über die die Phänomene Enkeltrickbetrug sowie Falsche Polizeibeamte und gibt Verhaltenstipps.

Die positive Entwicklung spiegelt sich zudem in der sogenannten Häufigkeitszahl wieder. Die Häufigkeitszahl gibt an, wie viele Straftaten pro 100.000 Einwohner verübt werden und ist somit ein Indikator für die Sicherheit in einer Region. In Unterfranken ist dieser Wert mit 3.123 (2020: 3630) Delikten auf einen historischen Tiefstand gesunken.

Ein Blick auf die Städte Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg zeigt auch hier einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen zwischen 15 bis 21 Prozent und macht deutlich, dass die Menschen in Unterfranken im urbanen und ländlichen Raum sicher leben. In den ländlichen Gebieten wurden mit Rückgängen bis zu 21,2 Prozent ebenfalls erfreuliche Ergebnisse erreicht.

Einen großen Einfluss auf die deutlich reduzierten Fallzahlen hatte zweifelsohne auch die das Jahr 2021 prägende Coronapandemie. So konnte bei den Wohnungseinbrüchen nach einem historischen Tiefstand im Jahr 2020 im vergangenen Jahr eine erneute Reduzierung um 41,9% auf 190 Fälle erreicht werden. Entgegen der oft geäußerten Befürchtungen, dass die Übergriffe im häuslichen Umfeld aufgrund der Belastungen durch die Pandemie zunehmen werden, weist die Statistik für das Jahr 2021 einen Rückgang von 174 Fällen der Häuslichen Gewalt aus.

In den letzten Jahren ist ein sehr starker Anstieg der Straftaten im Zusammenhang mit der Verbreitung pornografischer Schriften und speziell der Verbreitung von kinderpornografischer zu erkennen. Kamen im Jahr 2019 noch 263 Fälle der Verbreitung pornografischer Schriften zur Anzeige, waren es im letzten Jahr bereits 635. In vielen Fällen ist es das gedankenlose Verbreiten von Pornografie durch Kinder und Jugendliche über beliebte Messenger Dienste, die zu einer strafrechtlichen Verfolgung führen. Ziel der Kampagne „Dein Smartphone, Deine Entscheidung!“ ist es, Schüler, Eltern sowie Lehrkräfte umfassend zu sensibilisieren und die hier besonders gefährdeten Kinder und Jugendlichen vor solchen Inhalten zu schützen.

Vor dem Hintergrund der deutlichen Zunahme der Fallzahlen richtete das Polizeipräsidium Unterfranken die Arbeitsgruppen Kinderpornografie bei den drei Kriminalpolizeiinspektionen ein. Seit dem 01.07.2021 beschäftigen sich jeweils sechs Beamte in Aschaffenburg sowie Schweinfurt und acht Beamte in Würzburg schwerpunktmäßig mit allen Delikten, die im Zusammenhang mit dem Besitz und der Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie stehen.

Der Trend, dass Kriminelle das Internet für ihre Taten nutzen, hält unvermindert an und führt seit drei Jahren zu steigenden Fallzahlen. Bei knapp der Hälfte der Fälle handelt es sich um Betrugsdelikte, gefolgt von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. 2021 stieg die Zahl der Internetkriminalität erneut um 13,7 Prozent auf 2.281 Delikte an.

Ein weiterer Schwerpunkt bleibt die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität. Die Anzahl der Rauschgiftdelikte nahm mit 4.572 Delikten deutlich ab und stellt den stärksten Rückgang seit 10 Jahren dar. Seit mehreren Jahren wendet sich die Polizei mit ihrer Drogenpräventionskampagne „Flashback“ an Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, um über die Gefahren von Betäubungs- und Suchtmitteln aufzuklären.

Die unterfränkische Polizei wird nicht in ihren Bemühungen nachlassen, den hohen Sicherheitsstandard aufrecht zu erhalten und auch weiterhin für eine hohe Aufklärungsquote und eine möglichst niedrige Kriminalitätsbelastung in Unterfranken zu sorgen. Die Sicherheitsbilanz 2021 zeigt, dass die aktuellen Präventionskampagnen ein wesentlicher Baustein in diesem Bestreben sind. Ziel der gesamten unterfränkischen Polizei ist es, dass alle Bürgerinnen und Bürger in unserer Region sicher leben und sich auch sicher fühlen können.

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