Martina Fehlner kritisiert kinderärztliche Versorgung im Landkreis Miltenberg – KVB beharrt auf aktuellem Versorgungsgrad

Der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung im Bezirk Unterfranken hat vor wenigen Wochen den Antrag des Kinderarztes Dr. Fersch (Markt Elsenfeld, Landkreis Miltenberg) auf Ausweitung seines halben auf einen ganzen Kinderarztsitz abgelehnt. Die Begründung: es seien nach den Zahlen der KVB noch ausreichend Behandlungsplätze im Landkreis vorhanden und die Versorgungskapazitäten im kinderärztlichen Bereich noch nicht voll ausgeschöpft. Eine Versorgungslücke bestehe nach Ansicht des Ausschusses nicht.

Für die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner ist diese ablehnende Entscheidung nur schwer nachvollziehbar: „Die Gespräche mit der Ärzteschaft vor Ort, mit Bürgermeistern der Landkreiskommunen, mit dem zuständigen Landratsamt und nicht zuletzt mit zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, die sich vertrauensvoll an mich gewandt haben, spiegeln ein eher gegenteiliges Bild wider.“ So wurde der SPD-Politikerin u.a. berichtet, dass die bestehenden Kinderarztpraxen im Landkreis Miltenberg immer wieder Eltern mit ihren Kindern abweisen bzw. an andere Praxen verweisen, um letztlich auch dort abgewiesen zu werden. Auch Dr. Fersch berichtet von einer erheblich gestiegenen Anfrage in seiner Praxis in Elsenfeld. Martina Fehlner: „Nicht wenige Eltern müssen daher weite Anfahrtswege zu Kinderarztpraxen in den benachbarten Landkreisen auf sich nehmen. Diese Situation ist für die Familien und Kinder auf Dauer nicht hinnehmbar.“

In einem Schreiben hatte die Landtagsabgeordnete die Kassenärztliche Vereinigung eindringlich aufgefordert, die Entscheidung noch einmal zu überprüfen und rasch für eine optimale kinderärztliche Versorgung im Landkreis Miltenberg zu sorgen. Obwohl allseits darüber geklagt wird, dass die derzeitige Versorgung unzureichend ist, sieht die KVB den Landkreis allerdings weiterhin als überversorgt an.

In ihrem Antwortschreiben betont sie den aktuellen Versorgungsgrad von 120 Prozent, so dass der Planungsbereich nach den geltenden Richtlinien für weitere Niederlassungen von Kinder- und Jugendärzten derzeit gesperrt sei. Einen Sonderbedarf sieht man weiterhin nicht – ein entsprechender Antrag von Dr. Fersch wurde in erster Instanz abgelehnt. „Ich würde mir wünschen, dass man bei der KVB nicht nur auf die Zahlen schaut, sondern bei der zukünftigen Bedarfsplanung die Situation in der Realität beurteilt“, so Fehlner abschließend.

Autor:

Dirk Kronewald aus Aschaffenburg

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