Elektromobilität ist keine Erfindung der Gegenwart

Dieser Stromer leistete 88 kW/120 PS und beschleunigte in 6,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Und die Höchstgeschwindigkeit lag bei 214 km/h – eine erstaunliche Leistung für die damalige Zeit. | Foto: Opel/TRDmobil
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  • Dieser Stromer leistete 88 kW/120 PS und beschleunigte in 6,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Und die Höchstgeschwindigkeit lag bei 214 km/h – eine erstaunliche Leistung für die damalige Zeit.
  • Foto: Opel/TRDmobil
  • hochgeladen von Heinz Stanelle

(TRD/MID) Als Benziner und Diesel noch fest auf dem automobilen Thron saßen und bei Autofahrern als alternativlos galten, blickten die kreativen Köpfe der Branche bereits weit voraus. Opel beispielsweise schickte seinen GT (Foto) schon 1971 zu elektrischen Rekordversuchen auf den Hockenheimring.

Keine 20 Jahre später wagten die Rüsselsheimer das nächste elektrische Abenteuer. 1990 baute die Vorausentwicklungsabteilung einen Kadett als seriennahes Elektrofahrzeug mit fünf Sitzplätzen. Die Gesamtspannung der in Reihe geschalteten Batterien betrug 320 Volt, die gespeicherte Energie 13,6 KWh. Das reichte damals für eine Fahrtstrecke von immerhin 103 Kilometer. Beim Bremsen arbeiteten diese Antriebsaggregate als Generatoren und luden die Batterien wieder auf. Nach 8 Stunden am Stromkabel waren sie komplett geladen, die Leistung des Kadett Impuls 1 betrug 115 PS und die Höchstgeschwindigkeit 120 km/h.

Es dauerte keine zwei Jahre, da baute erneut die Vorausentwicklungsabteilung einen Opel zum Elektrofahrzeug um, diesmal einen Astra Caravan mit vier Sitzplätzen. Dieser Impuls 2 brachte trotz der 395 Kilogramm schweren Antriebseinheit insgesamt 1.330 Kg auf die Waage – nur 225 Kilo mehr, als ein Astra 2.0 i Caravan. Auch dieses Fahrzeug legte eine Fahrstrecke von mehr als 100 Kilometer zurück.

Heute profitiert der Hersteller von den Genen der elektrischen Vorfahren und setzt mit dem Ampera-e Maßstäbe. Der Stromer mit dem Blitz schafft es laut Hersteller auf eine Reichweite von bis zu 520 Kilometer nach Neuem Europäischem Fahrzyklus (NEFZ). Und selbst im praxisrelevanteren WLTP-Zyklus (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure) sind es noch beachtliche 380 km Fahrstrecke. Das unterstreicht ganz klar die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität.

„Für 90 Prozent aller Fahrten kann der Ampera-e mit der 60 kWh fassenden Batterie wie ein ganz normales Auto genutzt werden. Mit dem einen Unterschied, dass der Ampera-e statt zum Tanken zum Laden muss. Reichweitenangst ist somit endgültig passé,“ sagt Albrecht Schäfer, Leiter Produktmarketing, im Interview mit dem Motor-Informations-Dienst (mid).

Und die Rüsselsheimer bleiben bei der Elektromobilität auf der Überholspur. Laut Albrecht Schäfer werde man dank des vollen Zugriffs auf die Technologien der PSA-Gruppe bis 2024 alle europäischen Pkw-Baureihen elektrifiziert anbieten. „Mit reinem Batterieantrieb oder als Plug-in-Hybrid“, sagt der Leiter-Produktmarketing Deutschland. 2020 wird der Hersteller vier elektrifizierte Modellreihen auf dem Markt haben, dazu zählen der Grandland und die nächste Corsa-Generation mit einer rein batteriegetriebenen Variante.

Doch warum kommt der Verkauf von E-Autos in Deutschland nicht so richtig in die Gänge? Für Albrecht Schäfer ist der Erfolg der Elektromobilität ganz eng mit der Marktakzeptanz elektrifizierter Fahrzeuge verbunden. Diese liege aber nur zu einem gewissen Teil in den Händen der Autohersteller. „Der Erfolg der Elektromobilität ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren: finanzielle Anreize sowie attraktive Besteuerung seitens der Politik würden die Akzeptanz durch die Kunden sicherlich beschleunigen. Den größten Nachholbedarf sehen wir jedoch bei der Infrastruktur. Ist diese gegeben, wird sich auch die grundsätzliche Kundenakzeptanz im Umgang und den Besonderheiten von Elektrofahrzeugen deutlich verbessern“, erläutert der Produktexperte. Und da hört man aus Berlin immer öfter den Satz: „Wir haben verstanden.“ Mal schauen, ob dies nun auch der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen kann.

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