Deponie Sansenhecken in Buchen – Wiederbewaldung der alten Einbaubereiche

Rund 3.000 Bäumchen wurden auf der Deponie Sansenhecken in Buchen eingepflanzt. Damit ist die Oberflächenabdichtung des ersten „Rekultivierungsabschnittes 1“ abgeschlossen. Foto: KWiN/AWN, Martin Hahn
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  • Rund 3.000 Bäumchen wurden auf der Deponie Sansenhecken in Buchen eingepflanzt. Damit ist die Oberflächenabdichtung des ersten „Rekultivierungsabschnittes 1“ abgeschlossen. Foto: KWiN/AWN, Martin Hahn
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mh. Buchen. „In Reih und Glied“ stehen nun rund 3000 frisch gepflanzte Bäumchen auf der Deponie Sansenhecken in Buchen: Diese Pflanzaktion im westlichen Teil der Deponie, gut einsehbar von der Landstraße in Richtung Bödigheim, stellt den Abschluss der umfangreichen Oberflächenabdichtungsmaßnahme der alten Einbaubereiche dar.

In diesen „alten“ Verfüllabschnitten wurde der Abfall von 1983 bis 2005 verdichtet eingebaut, abschließend mineralisch abgedeckt und begrünt. Gemäß der bundesweiten Deponieverordnung muss Abfall „eingekapselt“ werden. Somit muss also neben der ohnehin vorhandenen Abdichtung zum Erdreich nach unten hin auch nach oben abgedichtet werden. Durch diese sehr aufwändige Maßnahme wird das Eindringen von Sickerwasser und das Freisetzen von Gasemissionen verhindert. Von 2014 bis 2016 wurden diese umfangreichen Baumaßnahmen auf einer Fläche von ca. 3 ha durchgeführt – Gesamtkosten über 3 Mio. Euro. Abgedeckt wurden so ca. 0,5 Mio. Kubikmeter verdichteter Müll, der sich über die Jahre zu einem rund 20 m hohen Berg aufgetürmt hatte.

Seit 2005 nur noch mineralisches Material

In den alten Verfüllabschnitten durfte vor dem Jahr 2005 neben mineralischem Material (Bauschutt, Gießereisande, Straßenaufbruch) auch Haus und Gewerbemüll, also auch organisches Material, deponiert. Inzwischen ist aus Umweltschutzgründen seit 2005 die Einlagerung von organischem Material auf Deponien nicht mehr zulässig: Bei der anaeroben (ohne Sauerstoff) Vergärung entsteht Methangas, das um den Faktor 21 klimaschädlicher ist als CO2. Haus-, Sperr- und Gewerbemüll werden deshalb seither in großen Einheiten zu externen Entsorgungseinrichtungen, das sind sowohl Sortier- als auch Verbrennungsanlagen, transportiert.

Acht verschiedene Schichten sind für die Oberflächenabdichtung einer Deponie notwendig: Auf die bisher vorhandene mineralische Abdeckung folgt eine Gasdrän- und Stützschicht aus aufbereiteter Müllverbrennungsschlacke. Die darauffolgende feine mineralische Auflageschicht bildet das Bett für die weiße Geosynthetische Tondichtungsbahn (GTD) als 1. Abdichtungskomponente. Darauf kommt die extrem stabile schwarze Kunststoffdichtungsbahn (KDB), die 2,5 mm stark und wasser- und gasdicht ist als 2. Abdichtungskomponente. Zum Schutz dieser Bahn von oben folgt ein weißes Schutzflies, dann eine Entwässerungsschicht aus Kies, danach ein weiteres Schutzflies.

3.000 heimische Pioniergehölze und Wildstraucharten

Zum Schluss folgt ein 2,5 Meter starker Rekultivierungsboden, der zum Jahreswechsel entsprechend den Vorgaben bepflanzt wurde. Im Raster von drei Metern wurden Pioniergehölze wie Erlen, Pappeln und Weiden sowie Winterlinde, Berg- und Spitzahorn, Mehlbeere und Speierling verwendet. Entlang den Rändern des Rekultivierungsbereiches wurden verschiedene Wildstraucharten, ähnlich wie an Waldrändern, gesetzt. Zum Schutz der Pflanzen gegen Verbiss sind diese, wie man es auch dem Forst kennt, mit Wuchshüllen ausgestattet. Die Gesamtkosten für die Wiederbewaldung belaufen sich auf ca. 40.000 Euro.

Die Wiederbewaldung war notwendig, da in diesem Rekultivierungsabschnitt der Deponie vor der Errichtung der Deponie Wald stand, der nach Abschluss der Deponie wiederherzustellen ist.

Rund 3.000 Bäumchen wurden auf der Deponie Sansenhecken in Buchen eingepflanzt. Damit ist die Oberflächenabdichtung des ersten „Rekultivierungsabschnittes 1“ abgeschlossen. Foto: KWiN/AWN, Martin Hahn
Vorwiegend heimische Pioniergehölze und Wildstraucharten wurden eingesetzt. Foto: KWiN/AWN, Martin Hahn
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Martin Hahn, AWN Buchen aus Buchen

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