„Religiöse Vielfalt erleben“ bei Frauen für Frauen e.V.

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Am frühen Morgen des 18. März waren im großen Saal des Jugendzentrums Erlenbach Tische gedeckt und mit Tulpen geschmückt, alle verfügbare Stühle zurechtgerückt und der Semaver zischte leise. Mit Spannung erwarteten die Verantwortlichen des Vereins „Frauen für Frauen e.V.“ ihre Gäste für ein besonderes Mittwochfrühstück, zu dem sie unter dem Motto „Religiöse Vielfalt“ eingeladen hatten. Bereits im Februar waren der katholische Pfarrer Franz Kraft, der evangelische Pfarrer Gregor Keile und der Imam der DiTIP-Moschee Herr Mücahit Yıldırım spontan der Bitte des Vereins nachgekommen, sich als Referenten für ein gemeinsames Gespräch über Religion zur Verfügung zu stellen.

Die erste Vorsitzende Nilüfer Aktürk und die Schriftführerin Cornelia Großmann begrüßten eine große Delegation von Damen und Herren des Moscheevereins, Verantwortliche des Frauenbundes und des Kirchenrates, drei leitende Angestellte des Rathauses und zahlreiche interessierte Besucherinnen. Mit großer Aufmerksamkeit folgten die Gäste – kompetent übersetzt von Frau Yilmaz - den kurzen Impulsreferaten der drei Geistlichen zur Frage „Was mir an meinem Glauben gut gefällt“. In einfachen Worten schilderten alle drei Referenten am Beispiel „Fasten“ konkret, wie die Gläubigen wesentliche Glaubensgrundsätze in ihrem Alltag leben.

Bereits in der Frühstückspause diskutierten die Gäste lebhaft kreuz und quer. Pfarrer Kraft erklärte zur Frage, warum Alkoholgenuss für Christen nicht verboten sei, dass der Wein für Gläubige ein Symbol für Jesus darstelle. Den maßvollen Umgang mit Alkohol müsse jede selbst verantworten. Das Fastenmotto der evangelischen Kirche „niemanden runter machen“ ruft laut Pfarrer Kreile die Gläubigen dazu auf, besonders auf einen guten Umgang mit dem Nachbarn, dem Kollegen, mit dem Nächsten zu achten. Zur Frage nach dem Unterschied zwischen der katholischen und evangelischen Religion erklärten die Pfarrer, dass beide auf dem Fundament der Bibel stehen. Allerdings prangerte vor 600 Jahre der Mönch Martin Luther einige Praktiken der katholischen Kirche an und warb für eine andere Glaubenspraxis, woraus sich die evangelische Glaubensrichtung entwickelte. Auf die Frage nach der Bedeutung von Maria im Koran führte der Imam aus, dass „Meryem“ eine „hilige Frau“ sei, die dem Propheten Jesus das Leben geschenkt habe. Es gebe aber noch andere bedeutende Frauen im Koran.

Und was bleibt hängen? Wir Erlenbacher wissen erst wenig über das vom Glauben geprägte Leben der Muslime einerseits und der Christen andererseits. Allerdings wurde deutlich, dass in beiden Religionen das Streben nach einem Leben in Frieden und die Sorge um das Wohl des Nächsten im Mittelpunkt der Botschaft steht.

Viel zu schnell war die Zeit um und viele Fragen blieben ungestellt. Aber der Verein plant bereits für den Herbst mit einer weiteren Veranstaltung den geknüpften Gesprächsfaden wieder aufzunehmen- am gedeckten Tisch und der Semaver zischt leise.

Autor:

Frauen für Frauen e.V. aus Erlenbach a.Main

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