Private Wetterstation Kirschfurt/Main
Was ist da eigentlich passiert?

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Zwei Tage lang wusste die Welt nicht wirklich, was für Schäden die Explosion des Hunga Tonga im Südpazifik verursacht hatte. Ein dickes Unterseekabel, das der Kommunikation dient, war durch die mächtige Schockwelle gerissen. Kein Telefon, kein Internet auf der Hauptinsel der Tonga Islands. Rettungsflüge aus Richtung Australien & Neuseeland brachten nun erste Schadensbildern.

Was war geschehen?
Beim Hunga Tonga handelt es sich um einen Untersee-Vulkan, der 2009 die Oberfläche des Ozeans erreichte. 

Die Animation zeigt, wie mächtig der Vulkankegel unter der Wasseroberfläche ist. Die 4 x 1 Kilometer große Insel stellt lediglich den höchsten Punkt des Kraterrandes dar. 
So sah die unbewohnte Insel vor dem 15. Januar aus...

Bei der gigantischen Detonation wurde praktisch die gesamte Insel, im wahrsten Sinne des Wortes, in die Luft gejagt! Nur noch ein kleiner Rest ragt über die Meeresoberfläche...

Anders als bei einem Landvulkan spielte hier das Meereswasser eine fatale Rolle. Nach dem Eindringen des Wassers in das Vulkansystems kam es schließlich zur Berührung mit dem aufsteigenden Magma aus dem Erdinnern.

Das schlagartig verdampfende Wasser sprengte mit unvorstellbarer Gewalt den Kraterrand weg! Die Sprengkraft wurde mit ca. 100 Megatonnen TNT beziffert. Schwer vorzustellen - dies entspricht ungefähr der doppelten Sprengkraft der stärksten, je gebauten Wasserstoffbombe!

Neuste Satellitendaten ergaben, dass die Explosionssäule eine Höhe von 39 Kilometer erreichte! Die Druckwelle, die auch bei uns am Untermain mit jedem handelsüblichen Barometer gemessen werden konnte, umrundete tatsächlich zweimal den Globus!
Selbst im 9000 Kilometer entfernten Alaska war die gewaltige Druckwelle hörbar!
Etwa 80 der 100.000 Einwohner der Tonga-Inseln sind vom Tsunami & der giftigen Asche betroffen. Dass es nur 3 Todesopfer gegeben haben soll, grenzt an ein Wunder!
Kurioserweise gab es zwei der drei Todesopfer im 10.000 Kilometer entfernten Peru. Dort wurden zwei Frauen vom Tsunami ins Meer gerissen.

Die Aschewolke sorgt mittlerweile seit Tagen auf den Fidschi-Inseln und in Australien für purpurrote Sonnenuntergänge. Auch wenn Asche & Schwefeldioxid die Stratosphäre erreicht hat - ein weltweiter Temperaturrückgang ist nicht zu befürchten.

Letztmals gab es eine derart heftige Vulkanexplosion im Jahre 1883, als der Krakatau in Indonesien ausbrach. Der Knall soll damals bis Europa hörbar gewesen sein! 30 Meter (!) hohe Tsunamis rissen an den Küsten ca. 100.000 Menschen in den Tod...

Bei allen Superlativen muss jedoch eines klar gestellt werden: Beim Hunga Tonga handelt es sich noch nicht einmal um einen sog. Super-Vulkan.
Den letzte Ausbruch eines Super-Vulkanes gab es 1815 ebenfalls in Indonesien. Als der Tambora damals 15 Kubikkilometer Asche in die Atmosphäre schleuderte, fielen weltweit die Temperaturen. Das folgende Jahr ging in Mitteleuropa als das "Jahr ohne Sommer" in die Geschichtsbücher ein:
Ein kalter & verregneter Sommer ließ die Feldfrüchte nicht reifen, so dass es letztmals zu einer klimatisch bedingten Hungersnot in Europa kam. 

Das enorme Ereignis in der Südsee zeigt einmal mehr, dass wir den Naturgewalten auch im 21. Jahrhundert weitgehend ohnmächtig gegenüber stehen. Das Warnsystem im Pazifikraum hat zwar gut funktioniert, aber einen Vulkanausbruch oder einen Tsunami können wir auch heute ein keiner Weise aufhalten! Wir müssen mit den Urgewalten leben, die unseren wunderschönen blauen Planeten geformt haben...

Autor:

Guido Mayer aus Kirschfurt

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