Clingenburg Festspiele: Das Spiel vom Sterben begeisterte das Publikum

Der Vorstandsvorsitzende der Clingenburg Festspiele e.V. Rainer Markens hat nach eigener Aussage zwei Wallfahrten mitgemacht, damit Petrus am Premierentag zu „Jedermann“ gütig gestimmt ist. Herr Markens muss wirklich einen guten Draht zu dem Herren über das Wetter haben, denn zur Premiere herrschten beste Open-Air-Bedingungen, lediglich ganz am Schluss fielen ein paar Tropfen vom Himmel. So konnten die rund 600 Gäste das Spiel vom Sterben des reichen Mannes in vollen Zügen genießen. Auch wenn Harry Maskallis, der Mann, der für die Öffentlichkeitsarbeit bei den Festspielen zuständig ist, behauptet: „Jedermann ist nicht für Jedermann“, so waren doch alle Anwesenden geradezu begeistert vom Spiel des Claudio Maniscalco, der den Jedermann verkörperte. Trotz Fußverletzung spielte er den Jedermann mit solcher Leidenschaft, dass das Publikum absolut in seinen Bann gezogen wurde. Auch die anderen Darsteller überzeugten durch ihr Spielvergnügen und man merkte den Schauspielern nicht an, dass sie schon während der gesamten Saison in anderen Rollen ihren Mann stehen mussten.
Rainer Markens hofft auch auf die zukünftige Unterstützung des neuen Landrats Jens Marco Scherf, der als Schirmherr versprochen hat, die Kultur in Zukunft noch mehr zu unterstützen. „Lassen Sie den Worten Taten folgen. Es wäre doch schade, wenn der Verein einschlafen würde, denn die Festspiele ziehen pro Saison ca. 30000 Besucher in die kleine Weinstadt Klingenberg“, so Rainer Markens in seiner Begrüßungsrede.
Nach dem Vorbild mittelalterlicher Mysterienspiele schrieb Hugo von Hofmannsthal das Schauspiel, das insbesondere durch die von Max Reinhard 1920 gegründeten Salzburger Festspiele berühmt wurde. Bis am Sonntag, den 3. August 2014, der letzte Vorhang für diese Saison fällt, sind insgesamt zehn Aufführungen auf dem Spielplan vorgesehen. „Für die Premiere sind die Eintrittskarten nahezu ausverkauft, aber zu den anderen Vorstellungen gibt es sowohl an der Abendkasse als auch im Internet noch Karten zu kaufen. Wer dem Wetter nicht vertraut, kann diese Möglichkeiten auch noch ganz kurzfristig nutzen, wenn die Wetterlage im Internet klar ersichtlich ist“, erklärt Harry Maskallis.
Der Intendant Marcel Krohn freute sich, ein Publikum bei den Clingenburg Festspielen vorzufinden, das auch die ernste Muse zu schätzen weiß.
„Jedermann“ ist die Geschichte einer Umkehr im letzten Augenblick des Lebens. Umkehr meint hier die Abwendung von einem sündigen, gottvergessenen, auf Äußerlichkeiten ausgerichteten Leben und die Hinwendung zum Wesentlichen: zur eigenen Seele, zum Mitmenschen und zu Gott. Jedermann ist kein abgrundtief schlechter Mensch. Es versteht zu leben, lädt zu Festen ein, spendet mitunter auch Almosen. Aber tiefes Mitleid und aufrichtige Liebe sind ihm fremd. Als der Tod ihn vor das göttliche Gericht zitiert, feiert er gerade ein Fest. Jedermann sieht sich mit dem Tod konfrontiert. Ihm bleibt nur eine kurze Zeit, sich eine Begleitung für den schweren Weg zu suchen, doch alle Freunde, Verwandten, seine Geliebte und sogar sein Mammon verweigern ihm diesen Dienst. Nur eine alte, kranke Frau, die sich als seine „guten Werke“ zu erkennen gibt, würde ihn ins Jenseits begleiten…

Hier gibt es die Eintrittskarten:
Die Eintrittskarten für die Eigenproduktion „Jedermann“ erhalten Sie in der Tourist-Information der Stadt Klingenberg
Hauptstraße 26a
63911 Klingenberg am Main
Telefon 09372-3040 und 921259
Telefax 09372-12354.

Die Touristinformation ist von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie am Samstag von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr geöffnet.

Die Eintrittskarten sind auch online unter:
www.clingenburg-festspiele.de
und für alle Nachmittags- und Abendvorstellungen unter:
www.adticket.de
sowie in den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Autor:

Liane Schwab aus Miltenberg

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