Filmdokumentation
Dokumentarfilm über Walter Kaufmann in der Kino Passage Erlenbach

Landrat Jens Marco Scherf und der Geschäftsführer der Kino Passage Erlenbach, Dieter Lebert bedanken sich bei Filmemacherin Karin Kaper. (v. l. n. r. Foto Landratsamt Miltenberg)
  • Landrat Jens Marco Scherf und der Geschäftsführer der Kino Passage Erlenbach, Dieter Lebert bedanken sich bei Filmemacherin Karin Kaper. (v. l. n. r. Foto Landratsamt Miltenberg)
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Unter Schirmherrschaft von Landrat Jens Marco Scherf ist der Dokumentarfilm „Walter Kaufmann - ein bewegtes Leben“ am Dienstag in der Kino Passage Erlenbach gezeigt worden. Im Rahmen des 105. Filmgesprächs besuchte die Filmemacherin und Regisseurin Karin Kaper bereits zum dritten Mal mit der Kino Passage den Landkreis Miltenberg.

Der Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies wurde im Rahmen der 1700-jährigen Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland unter anderem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, der Filmförderungsanstalt sowie der Kurt und Hildegard Löwenstein/Losten Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Auschwitz Komitee e.V gefördert. Im Leben des am 15. April 2021 mit 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen, Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in die Gegenwart wirken. Der Film verfolgt die abenteuerlichen Reisen und Erfahrungen des jüdischen, deutsch-australischen Schriftstellers in aller Welt: Deutschland, USA, Israel, Kuba, Japan, Australien.

Seit seiner Jugend schlug sich Kaufmann auf die Seite der Verfolgten, Entrechteten, Gedemütigten dieser Erde. Seine Abenteuerlust ist Ausdruck eines kosmopolitischen Geistes.

In seiner Eigenschaft als Schirmherr bedankte sich Landrat Scherf bei der Filmemacherin für dieses besondere Projekt: „Die Zeitzeugen der Verbrechen an der Menschlichkeit im Holocaust haben uns in den vergangenen Jahrzehnten einen wichtigen Dienst erwiesen in der Erinnerungsarbeit. Dank des Filmdokuments über die eindrucksvolle Jahrhundertpersönlichkeit Walter Kaufmann bleibt dieses unmittelbare Zeitzeugnis der Nachwelt und den Menschen erhalten, um die Arbeit für Menschlichkeit und Menschenwürde, für Freiheit und Demokratie herauszuheben.“ Ebenso würdigte der Landrat die Kino Passage als unverzichtbaren Ort der Filmkunst und der kulturellen Begegnung: „Der Landkreis und sein kulturelles Leben sind ohne die Kino Passage nicht denkbar und ich freue mich über die Menschen, die dieses besondere Angebot der Filmkultur und des Austausches nutzen.“

Die Zuschauer*innen im Kino waren beeindruckt und bewegt, wie gut es Karin Kaper gelungen ist, nicht nur durch den Verzicht auf Kommentare und Erläuterungen einen unmittelbaren Eindruck vom Leben des Walter Kaufmann zu vermitteln – quasi durch ihn selbst persönlich erzählt. Grundlage des Films war das Lesen aller Bücher und der vielen zahlreichen Aufsätze Walter Kaufmanns, erzählte Karin Kaper im Gespräch mit dem Publikum. Walter Kaufmann selbst hatte ihr dies aufgetragen als Grundlage für die Gespräche und Interviews für den Film.

Eine der Fragen aus dem Publikum: „Warum ausgerechnet Walter Kaufmann?“ Er sei trotz der furchtbaren Ereignisse ein lebensfroher Mensch gewesen, erinnerte sich Karin Kaper. Diese positive Lebenseinstellung habe sich trotz der furchtbaren Erlebnisse im Holocaust in seinen vielen, journalistischen Unternehmungen und Begegnungen mit Menschen ausgedrückt. Äußerst bewegend seien die Erinnerungen an seine Eltern, unter anderem auf Grundlage der Briefe der Eltern, welche diese an ihren Sohn aus Deutschland zunächst nach England und später nach Australien schickten. Bis nach Kriegsende hatte Walter Kaufmann gehofft, dass seine Eltern Theresienstadt und Auschwitz überlebt haben – vergebens.

Weitere Informationen zum Film im Internet unter www.walterkaufmannfilm.de

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