Ja zur VAB-Tarifeinheit, aber nicht zu jedem Preis

Der Landkreis Miltenberg will seinen Beitrag leisten, damit es weiterhin bei der Tarifeinheit von Bus und Bahn bleibt – allerdings nicht um jeden Preis. Dieses Fazit hat Landrat Jens Marco Scherf in der nichtöffentlichen Sitzung des Kreisausschusses gezogen. Hintergrund ist der zum Jahresende von der Bahn gekündigte VAB-Vertrag.

Wie der Nahverkehrsbeauftrage Karlheinz Betz erklärte, sei DB Regio der Ansicht, dass ihr über das bisherige Erlösaufteilungsverfahren zu wenig Geld zukommt. Auf der Suche nach einer Lösung würden nun seit Juli 2016 die Fahrgastzahlen ermittelt, so dass die Erlösaufteilung nach der tatsächlich erbrachten Verkehrsleistung möglich werde. Diese Vorgehensweise sei von allen Partnern einstimmig beschlossen worden. Diese neue Aufteilung werde vom 1. Januar 2017 an angewendet auf Basis der bis November 2016 erhobenen Daten, erklärte Betz. Erst im November 2016 werde man also eine erste Einschätzung bekommen, wie sich die Erlöse aufteilen; exakte Zahlen seien erst nach einem kompletten Jahr möglich.
Da zu erwarten sei, dass vom 1. Januar 2017 an einzelnen Unternehmen durch die Neuverteilung Einnahmeverluste entstehen, denken die Gebietskörperschaften über ein Ausgleichssystem in der Übergangsphase nach. Dieses Entgegenkommen mache man aber von mehreren Punkten abhängig. So müsse unter anderem eine Obergrenze des Ausgleichs festgelegt werden, der Freistaat müsse sich verbindlich beteiligen, die Laufzeit dürfe maximal vier Jahre betragen. Zudem müssten die einzelnen Verkehrsträger einen Beitrag leisten, sofern dieser nicht ihre Existenz bedroht. „Das wird sehr schwer“, glaubt Landrat Jens Marco Scherf, allerdings sei man weiterhin an der Tarifeinheit interessiert.

Nach dem Willen des Kreisausschusses soll es mit der Buslinie K68 Mömlingen-Dieburg, speziell der Verbindung von Dorndiel nach Mömlingen, weitergehen. Da die Zahl der Busnutzer in Mömlingen im Jahr 2015 deutlich gesunken war, hatte der Kreisausschuss im Oktober 2015 beschlossen, das Angebot nicht mehr mitzufinanzieren. Wie Betz erklärte, habe sich mittlerweile die Gemeinde Mömlingen, gestützt durch Initiativen aus Dorndiel und Wald-Amorbach, für die Reaktivierung der Buslinie ausgesprochen. Die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA) habe in der Zwischenzeit deutlich niedrigere Finanzierungsanteile der Kommunen errechnet – für den Landkreis wären es statt 22.518 Euro zurzeit nur noch 10.722 Euro. Da die DADINA nun die Wiederausschreibung des kompletten Linienbündels für die nächsten zehn Jahre vorbereitet, erbat sie Auskunft vom Landkreis, ob dieser sich eine dauerhafte Bedienung im grenzüberschreitenden Verkehr sichern will. Laut einstimmigem Beschluss des Kreisausschusses wird sich der Landkreis Miltenberg nun am Vergabeverfahren bei der Neuausschreibung beteiligen.

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