Unesco-Biosphärenreservat im Spessart
Machbarkeitsstudie mit Beteiligung der Öffentlichkeit

- Biosphärenreservat - ein Gewinn für Mensch und Natur.
- Foto: © Landratsamt Miltenberg
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Der Kreisausschuss hat einstimmig entschieden: Gemeinsam mit den Landkreisen Aschaffenburg und Main-Spessart sowie der Stadt Aschaffenburg beteiligt sich der Landkreis Miltenberg an der Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Einrichtung eines Biosphärenreservats Spessart. Bürger*innen, Verbände und Interessengruppen werden intensiv eingebunden, denn das Projekt muss von den Menschen getragen werden, betont Landrat Jens Marco Scherf.
Im Vorfeld wurden umfangreiche Gespräche geführt, dazu kamen Informationsfahrten in Biosphärenreservate. Es gehe beim Biosphärenreservat nicht um die Abschottung eines Gebiets, so der Landrat. Vielmehr stehe das Leben von Menschen im Einklang mit der Natur im Fokus, wozu auch traditionelle Wirtschaftsformen wie die Holz- und Landwirtschaft oder Fragen der Energiegewinnung zählen. Welche Schwerpunktthemen gewählt würden, muss im Beteiligungsprozess durch die Menschen festgelegt werden, erklärt der Landrat: „Es ist ein Biosphärenreservat für die Menschen und den Spessart!“
In der Machbarkeitsstudie soll in einem ergebnisoffenen, transparenten Prüf- und Beteiligungsprozess die Frage geklärt werden, ob und wie die Region die Kriterien für eine Antragstellung erfüllen kann und wie die Region die Idee eines Biosphärenreservats bewertet. Dabei geht es um formale Punkte (Größe, Zonierung), aber auch um die gesellschaftliche Akzeptanz und um eine Bewertung von Chancen und Risiken für Bereiche wie Landwirtschaft, Jagd und Holzrechte. Untersucht wird das gesamte Gebiet des bayerischen Naturparks, eine mögliche spätere Erweiterung in Richtung Hessen soll mitbetrachtet werden.
Eine neu zu schaffende, auf zwei Jahre befristete und dem Landratsamt Main-Spessart zugeordnete Stelle soll den Prozess koordinieren und begleiten. Unterstützt wird dies von einer internen Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen der kommunalen Partner, der Regierung von Unterfranken sowie des Naturparks Spessart, dazu kommt ein Begleitgremium mit einer Arbeitsgruppe sowie Vertreter*innen der beteiligten Gebietskörperschaften – insgesamt 21 Personen.
Die Studie wird etwa 200.000 Euro kosten, dazu kommt die Vollzeitstelle für die Prozesskoordination. Der Freistaat beteiligt sich an den Sach- und Personalkosten mit jeweils 50 Prozent, den Rest tragen die kommunalen Partner. Somit entfallen auf den Landkreis Miltenberg Sachkosten von rund 25.000 Euro und Personalkosten von etwa 16.000 Euro.
Politisch zuständig ist im Prozess der Kreisausschuss, so die mehrheitliche Entscheidung im Kreisausschuss, die Fachausschüsse werden themenbezogen eingebunden. wiz
Autor:Blickpunkt MIL aus Miltenberg |
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