Zwei neue Kinderarztsitze kurz vor der Umsetzung - Arbeitsgruppe Gesundheitsversorgung der Gesundheitsregion plus tagt

Beim Online-Treffen der Arbeitsgruppe Gesundheitsversorgung der Gesundheitsregion plus im Landkreis Miltenberg am Mittwoch unter Vorsitz von Landrat Jens Marco Scherf standen die haus- und kinderärztliche Versorgung im Landkreis, die Inbetriebnahme der Kinderärztlichen Bereitschaftspraxis in Aschaffenburg sowie das Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege“ im Fokus.
Landrat Scherf freute sich über die überwiegend positive Entwicklung im Jahr 2020 bei der haus- und kinderärztlichen Versorgung, da einige freie hausärztliche Stellen besetzt und zwei neue Kinderarztsitze genehmigt wurden. Michael Heiligenthal, Präsenzberater der Bezirksstelle Unterfranken der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns ergänzte, dass es vom 1. Januar 2021 an im südlichen Landkreis wieder zwei freie Hausarztsitze geben wird, im nördlichen Landkreis 4,5.
Zu den beiden zwei neu geschaffenen Kinderarztsitzen konnte erfreulicherweise berichtet werden, dass es nach dem Ergebnis des Widerspruchverfahrens nun konkreter wird und ab sofort die Namen der beiden Kinderärzte verkündet werden können. Dr. med. Oliver Andres, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (Schwerpunkt Kinder-Hämatologie und –Onkologie, sowie Neonatologie), plane sich in einer Praxis in Obernburg am Main niederzulassen und Herr Dr. med. Kilian Neudecker, ebenfalls Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, in einer Praxis in Großwallstadt. Somit ist vorgesehen, dass die kinderärztliche Versorgung im Landkreis Miltenberg, wenn die Entscheidung Rechtskraft erlangt hat, ab 2021 die langersehnte Unterstützung von zwei neuen Kollegen erfahren wird.

Am 18. November startete die Kinderärztliche Bereitschaftspraxis in Aschaffenburg. Die ersten Tage seien sehr gut angelaufen, berichtet Heiligenthal. Carl Ulrich Schmid, Kinderarzt aus Miltenberg, hatte aber gehört, dass noch einiges nachjustiert werden müsse. Die Rücksprache mit Oberärzten der Kinderklinik funktioniere jedoch ausgesprochen gut. Laut Landrat gebe es bei derartigen Projekten oft noch Nachjustierungsbedarf und er hoffe darauf, dass sich das zügig klären lasse.

Zum Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege“ wurde von Sven Axt, Geschäftsführer der Helios-Kliniken im Landkreis, eine erste Rückmeldung zum Stand des in Kooperation mit der LANTECH Group laufenden Projektes zur Übermittlung von Entlassbriefen zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten eingeholt. Axt hatte sich bereit erklärt, Pilotpraxen zu akquirieren und mit diesen das Übermittlungsverfahren zu erproben. Zum aktuellen Stand erklärte Axt, dass man beispielsweise mit der Praxis von Dr. Maren Stegmann in Erlenbach zusammen arbeiten wolle. LANTECH-Geschäftsführer Meixner stelle derzeit den Projektplan auf und man strebe Anfang 2021 den Start der Pilotphase an. Man werde zunächst mit ein bis zwei Fachabteilungen starten und sehen, wie es läuft. Erste Erfahrungen könne man bei der nächsten Arbeitsgruppensitzung schildern.

Ein weiteres Projekt wurde mit der Bewerbung beim GKV-Modellprogramm „Einbindungen von Pflegeeinrichtungen in die Telematik-Infrastruktur“ von Gerhard Schuhmacher, Geschäftsführer der Caritas Sozialstation St. Johannes, in die Wege geleitet. Demnach hat das beantragte Projekt „OptiCare – Optimierung eines Pflegeökosystems durch Datenmodelle und Informationsverarbeitung“ eine Laufzeit von 36 Monaten und eine Antragssumme von 1,233 Millionen Euro. Als Kooperationspartner beteiligt seien Professor Dr. Harald Mathis, vier Ärzte, zwei Apotheken, die Helios-Klinik, das Haus Maria Regina (stationäre Pflege, betreutes Wohnen) sowie die Caritas Sozialstation St. Johannes mit ambulanter Pflege und Tagespflege. Bis Januar 2021 erwarte man eine Rückmeldung zum Interessenbekundungsverfahren der GKV. Über die weitere Entwicklung wird beim nächsten Treffen der Arbeitsgruppe berichtet.

Weitere Informationen zur Gesundheitsregion plus Landkreis Miltenberg unter http://www.gesundheitsregion-plus-miltenberg.de.

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