Zwischen Tradition und Erneuerung
Das "Fest der Darstellung des Herrn"

Pfarrer Jan Kölbel bei der Kerzensegnung | Foto: Martin Winkler
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  • Pfarrer Jan Kölbel bei der Kerzensegnung
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Das „Fest der Darstellung des Herrn“, auch „Mariä Lichtmess“ genannt, wird stets am 2. Februar, also 40 Tage nach der Geburt Jesu gefeiert. An diesem Tag wurde Jesus von seinen Eltern in den Tempel gebracht, um nach der jüdischen Sitte dem Herrn geweiht zu werden. Für Maria war es gleichzeitig das Fest ihrer Reinigung nach der jüd. Tradition. An diesem Tag werden auch die Kerzen gesegnet, die im Laufe des Kirchenjahres verwendet werden. Zu Beginn des Gottesdienstes begab sich Pfarrer Jan Kölbel zum Taufstein in den hinteren Bereich der Pfarrkirche, um die Kerzen zu segnen. Gott habe dem greisen Simeon Jesus als „das Licht zur Erleuchtung der Heiden“ offenbart, so der Pfarrer. Gott möge auch uns auf dem Weg des Glaubens zu jenem Licht führen, das nie erlöschen werde. In seiner Predigt ging Pfarrer Kölbel darauf ein, dass Papst Franziskus einen neuen Gedenktag ins Leben gerufen habe, den „Tag der Großeltern und der Senioren“, welcher ab diesem Jahr am 4. Sonntag im Juli begangen werde. Der heutige 2. Februar eigne sich jedoch genauso gut als Tag der alten Menschen. An diesem Tag begegneten uns im Evangelium zwei Senioren: Simeon (Alter unbekannt) und Hanna (84 J.). Beide sehr gläubige Menschen, die viel Zeit im Haus Gottes verbrächten und denen sich ihre tiefste Sehnsucht erfülle: In Jesus dürften sie den Messias Gottes in die Arme schließen. Papst Franziskus, mittlerweile selbst ein älterer Herr mit gesundheitlichen Einschränkungen, nenne die alten Menschen „das Gedächtnis eines Volkes“ und betone damit deren Wichtigkeit für das Leben der Gesellschaft und der Familie. Pfarrer Kölbel denke dabei an seine Großmutter, die über 90 geworden sei und beim Betrachten alter Bilder von Aschaffenburg immer Geschichten dazu hätte erzählen können, die nach ihrem Tod verloren gegangen seien. Die Alten seien das Gedächtnis eines Volkes und von ihnen könnten wir lernen; es sei nicht selbstverständlich, dass es uns gut gehe. Viele Familien seien heute ohne die Großeltern „aufgeschmissen“. Diese spielten eine wichtige Rolle bei der Betreuung und Erziehung ihrer Enkel - auch im religiösen Bereich. Bei der Darstellung des Herrn im Tempel begegneten sich nicht nur drei Generationen, sondern auch zwei Epochen: Simeon und Hanna stünden für den Alten Bund Gottes mit Israel, Jesus für den neuen Bund, den Gott mit allen Völkern schließe. Simeon und Hanna, die das Althergebrachte, die Tradition verkörperten, erkannten in Jesus das Neue, das „Licht zur Erleuchtung der Heiden“. Dies sei eine Aufgabe für uns alle: Das Althergebrachte zu achten zu pflegen, aber auch offen zu sein für die Erfordernisse der neuen Zeit. Am Ende des Gottesdienstes erteilte Pfarrer Kölbel den Blasiussegen als allgemeinen Segen. Er sprach: „Auf die Fürsprache des heiligen Märtyrers und Bischofs Blasius bewahre Euch der Herr vor Halskrankheiten und allem Unheil. Er erhalte Euch gesund an Leib, Geist und Seele. Dazu segne Euch Gott, der Vater + und der Sohn + und der Hl. Geist. Amen.“
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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