Beitrag 2 zur Serie "Kirchenjubiläen Miltenberg"
Miltenbergs Anfänge - Patrozinium St. Jakobus d.Ä.

Miltenberg um 1200
Stadtplan nach Klaus Reffel | Foto: Klaus Reffel 1927-2000
  • Miltenberg um 1200
    Stadtplan nach Klaus Reffel
  • Foto: Klaus Reffel 1927-2000
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Im November 2021 veröffentlichte der Historiker, langjährige Kreisarchiv- und Kreisheimat-Pfleger Wolfgang Hartmann sein Buch: „Das Burgenrätsel Miltenberg – Freudenberg und die treuen Weiber von Weinsberg. Auf Spuren der Herren von Dürn vom Kloster Amorbach zum ersten Stauferkönig“. Darin befasst er sich nicht nur mit den Namen beider Burgen und ihrer Stadtsiedlungen, sondern beantwortet auch weitere Fragen zur Geschichte des Raumes zwischen Main, Neckar und Tauber.
So bestätigt er die schon früher gehegten Vermutungen, dass Burg und Stadt Miltenberg älter sein müssen als die ersten Urkunden von 1226 und 1237 erkennen lassen. Er belegt, dass Konrad III., der erste Stauferkönig und um 1140 Obervogt des Benediktiner-Klosters Amorbach, die Burg Miltenberg auf Grund und Boden dieses Klosters anlegen lässt.
Um diese Zeit macht sich der Wirtschaftsaufschwung des Mittelalters am Untermain bemerkbar. Miltenberg ist „ein Kind des Verkehrs“. Die vom Balkan über Wien – Nürnberg – Würzburg – Frankfurt – Köln in die Niederlande führende Handelsstraße umgeht den Spessart und trifft am südwestlichen Mainviereck auf den vielbefahrenen Main. Sie verbindet die Wirtschaftszentren Nürnberg und Frankfurt und macht den Miltenberger Raum zu einer der wichtigsten Schnittstellen des Straßen- und Wasserverkehrs in Süddeutschland - abgesichert durch die Burg. Sicherlich hatte man hier eine der vielen ungenehmigten Zollstellen etabliert, die Kaiser Barbarossa 1157 zum Schutz des Handels aufgehoben hat.



Patrozinium
Die schriftliche Überlieferung des 12. Jahrhunderts ist leider dürftig. Die Anfänge von Burg und Burgsiedlung liegen deshalb im Dunkeln. In einer Urkunde vom 18. Februar 1226 wird „Miltenburg“ erstmals erwähnt. Auf Ansuchen der Schottenäbte zu Regensburg, Würzburg und Nürnberg unterstellt darin Erzbischof Siegfried II. von Mainz das Schottenkloster St. Jakob in Erfurt der Aufsicht des Regensburger Schottenklosters St. Jakob.
Schottenklöster gehören zum Benediktinerorden und werden um 1200 überwiegend im süddeutschen und österreichischen Raum von iroschottischen Mönchen gegründet. Der Apostel Jakobus genießt in vielen dieser Klöster besondere Verehrung. Er gehört zu den ersten Aposteln und stand Jesus besonders nahe. Auch das Schottenkloster im Würzburger Mainviertel war Jakobus dem Älteren geweiht. Klaus Reffel (1927 – 2000), der frühere Leiter des Miltenberger Museums äußerte die Vermutung, dass beim Zusammentreffen der iroschottischen Mönche mit dem Mainzer Erzbischof am 18. Februar 1226, die Miltenberger Jakobuskirche geweiht worden sein könnte.
Nachdem es keine archäologischen Untersuchungen der Miltenberger Altstadt gibt, haben wir keine Informationen über Standort und Bau der ersten Kirche. Das Kirchen-/Friedhofsareal von Reffels Skizze dürfte jedoch zutreffend sein.
Als Filialkirche hat man St. Jakobus an die Mainzer „Urpfarrei“ Bürgstadt, die wohl älteste Pfarrei unseres Raumes, angegliedert.

Wilhelm Otto Keller

Miltenberg um 1200
Stadtplan nach Klaus Reffel | Foto: Klaus Reffel 1927-2000
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Autor:

Cornelius Faust aus Miltenberg

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