Ergreifende Klänge für Frieden und Freiheit zum Volkstrauertag

Miltenberg. Es war ein bewegendes Konzert, das die Zuhörer am Samstagabend in der voll besetzten katholischen Pfarrkirche St. Jakobus in Miltenberg erlebten. Im Rahmen der Reihe Vocal Art Frankfurt Rhein Main wurden raumfüllende Klänge unter dem Titel »Freedom Now« präsentiert, die begeisterten. Das Konzert im Rahmen des Kulturwochenherbstes im Landkreis Miltenberg bot eine Verbindung von zeitgenössischer und alter Musik unter dem Begriff »Neue Klänge alter Kunst«.

Landrat Jens Marco Scherf nutzte seine Grußworte, um auf das Kulturangebot im Land-kreis aufmerksam zu machen und mit diesem Konzert ein Glanzlicht zu präsentieren. Es war ein Abend im Vorfeld des Volkstrauertags, der auf das kommende Ereignis einstimmte mit ergreifenden Kompositionen, hochkarätig besetzt und unter der Leitung von Gerhard Jeneman feinfühlig umgesetzt. Schon zu Beginn gab es aufwühlende Musik, eine »Ode to Mandela«, komponiert von dem in New York geborenen Laurence Traiger und in einer Uraufführung in Miltenberg zu hören und zu sehen. Traiger, der an der Hochschule für Musik und Theater in München und am Mozarteum unterrichtet, hat ein Werk geschaffen, das in seiner Intensität und in seinem Klanggemälde, kombiniert mit Rezitationen zu Mandelas Werdegang, tief in die Ohren und Herzen drang. Es war dem 100. Geburtstag von Nelson Mandela gewidmet und diente gleichzeitig dem Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs.

Traiger war selbst anwesend und erklärte den Konzertgästen seine Intention zu der 2018 geschaffenen Komposition, deren Kern der Psalm 6, eine kraftvolle Äußerung der Hoff-nung bietet. Eine afrikanische Trommel sorgte für einen durchgehenden Impuls für das Gesamtwerk, das vom Orchester des Musiccampus Rhein Main und des Chores der Stel-lenbosch University (Einstudierung Martin Berger) sowie dem süddeutschen Kammerchor (Einstudierung Regina Wahl) brillant umgesetzt wurde. Die Gäste ließen den Schluss des mit Rhythmusschwerpunkten und ausgefeilter Dynamik angereicherten Werkes einige Sekunden auf sich einwirken, bevor sie mit anhaltendem Applaus ihre Anerkennung zum Ausdruck brachten.

Im zweiten Teil des Konzerts bildete Maurice Duruflés Requiem Opus 9 den Mittelpunkt, stark angelehnt an die Themen einer gregorianischen Totenmesse. Hier hatte das En-semble der Schola Gregoriana (Leitung Peter Huber) einen starken Auftritt, diesen liturgi-schen Gesang umzusetzen und mit dem gesprochenen Wort anzureichern, alternierend mit Duruflés Requiem. Eindrucksvoll und mit stimmlicher Brillanz agierten in den einzelnen Sätzen zwischen Chorgesang und instrumentaler Musik die beiden Solisten, die Mezzosopranistin Marie Seidler und der Bariton Iain MacNeil. Weitere Soli präsentierten Amelie Held an der Orgel und die Violinistin Byol Kang.

Das gut zweistündige Konzert war ein eindrucksvoller Beitrag zum Volkstrauertag und ein musikalischer Leckerbissen. Am Sonntag dann hatten Musikfreunde Gelegenheit, das Konzert in der Wallfahrtskirche in Alzenau-Kälberau zu genießen.

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