07.01.2018 - Wetterberuhigung in der Region Miltenberg: mit einer weiteren Verschärfung der Hochwassersituation dürfte derzeit nicht zu rechnen sein

Der Main ist wie andere Fließgewässer in der Region attraktiv für Wasservögel, insbesondere für Schwäne. Das Hochwasser schreckt sie anscheinend - wie hier in Miltenberg - kaum  ab. Zu attraktiv sind die grünen Uferflächen, das fressbare Treibgut in ruhigeren Wasserbuchten und die gelegentliche Brot-Bissen-Präsente vorbeiziehender Spaziergänger.
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  • Der Main ist wie andere Fließgewässer in der Region attraktiv für Wasservögel, insbesondere für Schwäne. Das Hochwasser schreckt sie anscheinend - wie hier in Miltenberg - kaum ab. Zu attraktiv sind die grünen Uferflächen, das fressbare Treibgut in ruhigeren Wasserbuchten und die gelegentliche Brot-Bissen-Präsente vorbeiziehender Spaziergänger.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Dauerregen und schmelzender Schnee der letzten Woche und Tage ließen die Pegelstände der Flüsse in Süd- und Westdeutschland weiter ansteigen.

Vor allem entlang der Mosel richteten sich viele Gemeinden auf Hochstände ein. Am Rhein gab es  am Wochenende kritische Szenarien.

Sturmtief "Burglind" ist längst abgezogen, jedoch der Dauerregen der vergangenen Woche führte in vielen Hochwasser-Krisen-Gegenden Deutschlands zu steigenden Flusspegeln.

Die Hochwasserwarnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen

für den Landkreis Miltenberg,
ausgegeben am 05.01.2018, 13:48 Uhr
vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, gültig von 05.01.2018, 13:00 Uhr
bis 08.01.2018, 11:00 Uhr meldet:

"An den Pegeln Steinbach, Faulbach, Kleinheubach und Obernau ist mittlerweile der Meldebeginn überschritten.

Nach den Vorhersagen der HVZ Main wird der Wasserstand weiter ansteigen.

Die Meldestufe 1 kann an den jeweiligen Pegeln erreicht bzw. überschritten werden.

(...)  Für das Wochenende tritt jedoch eine Wetterberuhigung ein, so dass mit einer weiteren Verschärfung der Hochwassersituation derzeit nicht zu rechnen ist."

Hochwasser-Meldestufen:

Meldestufe 1:

Stellenweise kleinere Ausuferungen.

Meldestufe 2:

Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.

Meldestufe 3:

Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich.

Meldestufe 4:

Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich.

Was versteht man unter Hochwasser?

Bei der Begriffsverwendung ist zwischen Meeren und Fließgewässern zu unterscheiden.

Bei Flüssen und kleineren Fließgewässern sprechen die Fachleute von Hochwasser, wenn ihr Wasserstand für längere Zeit (mehrere Tage) ihren normalen Pegel deutlich übersteigt.

Je nach Art des Einzugsgebietes haben die Flüsse und kleineren Fließgewässer eine jahreszeitliche Häufung, etwa bei der Schneeschmelze oder nach einem sommerlichen Starkregen.

Bei starkem Hochwasser wird zunächst die Flussschifffahrt eingestellt , bei weiterem Ansteigen folgen  Überschwemmungen  

Anschwellende Wildbäche reißen oft Brücken mit und lösen Muren oder Erdrutsche aus.

Bei besonders schnellen Hochwässern spricht man von Sturzflut.

Als Hochwasser (wissenschaftlich/mathematische Abkürzung HQ aus „Hoch“ und Abfluss-Kennzahl Q) wird der Zustand von Gewässern genannt, bei dem ihr Wasserstand deutlich über dem Pegelstand ihres Mittelwassers liegt.

Es ist das Gegenteil von „Niedrigwasser“.

Um die mit dem Hochwasser verbundenen Gefahren sowohl an den deutschen Küsten als auch an den Flüssen einzuschätzen, haben die Bundesländer ein Hochwasserportal im Internet eingerichtet.

Regional und lokal gibt es unterschiedliche Warn- und Alarmstufen

Die Meldesysteme arbeiten meist computergestützt und sind in der Lage, Hochwasservorhersagen oder -abschätzungen für mehrere Stunden im Voraus zu liefern.

Durch kurzfristige Wetteränderungen sind längerfristige Vorhersagen mit Fehlern behaftet.

Der Katastrophenschutz fällt in die Zuständigkeit der jeweiligen Innenbehörden, die für Rettungsmaßnahmen auf die Feuerwehren, das THW, die Bundeswehr u. a. zurückgreifen. In Deutschland arbeiten derzeit diverse Wasserrettungsorganisationen wie die DLRG und die Wasserwacht.

Auch hier ist das meist benutzte Hilfsmittel beim Hochwasserschutz der Sandsack.

Die Errichtung, Erhaltung und Betrieb von Hochwasserschutzmaßnahmen
erfolgt durch die individuell Betroffenen, Wassergenossenschaften, Kommunen und Wasserverbände.

Blick in die Hochwasser-Geschichte:

In Erinnerung geblieben sind manchem aufmerksamen Zeitgenossen folgende Hochwasser der jüngsten Zeit:

Diemtigen (Schweiz) nach einem Hochwasser des Chirel, August 2005

Elbehochwasser 2006: Von Elbe und Jeetzel überflutete Altstadt von Hitzacker

Passau während der Hochwasser in Mitteleuropa 2013

Ausuferung an der Mittelelbe bei Havelberg, Juni 2013

Hochwasser am Deutschen Eck in Koblenz Anfang Januar 2018

Allgemeines zum Hochwasser:

Grundsätzlich sind Hochwasser Bestandteile des natürlichen Geschehens.

Zur Katastrophe (Flutkatastrophe) werden sie, wenn menschliche Werte betroffen sind.

Man kann unterscheiden zwischen regelmäßig wiederkehrenden Hochwassern, ausgelöst etwa durch Gezeiten oder Schneeschmelze (Frühjahrshochwasser),

und unregelmäßigen oder einmaligen Ereignissen wie Tsunamis, Sturmfluten und sogenannte „Jahrhundertfluten“ (als solche wurde das Elbehochwasser 2002 sowie das Hochwasser in Zentraleuropa 2013 bezeichnet;

inzwischen gab es einige weitere Hochwasser, die diese Bezeichnung relativieren.

Der Beitrag der globalen Erwärmung zum Hochwassergeschehen ist nicht klar zu benennen und von den örtlichen Verhältnissen abhängig (Steigerung von Extremereignissen, Verschiebung von Schnee zum Regen etc.).

Für manche Regionen prognostiziert man eine Steigerung des Jahresniederschlages,

für andere eine Verminderung oder eine andere Verteilung.

Dennoch gehen die Experten davon aus, dass Hochwasserrisiken künftig zunehmen werden.

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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