Neue Bürgermeister braucht das Land Teil 2

Altenbuch hat drei neue Bürgermeister. Von links: Zweiter Bürgermeister Reinhold Messner, erster Bürgermeister Andreas Amend und dritter Bürgermeister Frank Fleckenstein.
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Diese Männer führen zum ersten Mal die Städte und Gemeinden Teil 2
In Altenbuch, Bürgstadt, Faulbach, Miltenberg, Leidersbach, Obernburg und Wörth wurden Bürgermeister gewählt, die vorher dieses Amt noch nicht bekleidet haben. Wer diese „Neulinge“ sind und wie sie die Wahl zum Bürgermeister erlebt haben, schildern sie hier für unsere Leser.

Altenbuch

Mit einer Wahlbeteiligung von über 80 Prozent entschieden sich die Altenbucher Bürger im ersten Wahlgang für Andreas Amend. Der neue Bürgermeister ist bei der FWG, er ist 58 Jahre alt und in Aura im Sinngrund geboren. Seit nunmehr 22 Jahren wohnt er in Altenbuch, ist verheiratet mit seiner Frau Monika und hat fünf erwachsene Kinder. Der gelernte Maschinenschlosser hat sich zum Handelsfachwirt ausbilden lassen und arbeitete im Bereich der erneuerbaren Energien. Diese Tätigkeit hat er jetzt allerdings reduziert, um sich um das Amt des Bürgermeisters hinreichend kümmern zu können. Er ist Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins, Vorsitzender des Altenbucher Heimatvereins e.V. und nach eigenen Angaben in allen Altenbucher Vereinen tätig. „ Ich habe mich schon immer sehr für Zahlen und Kommunalpolitik interessiert, deshalb musste ich feststellen, dass die Leute hier unzufrieden waren und Altenbuch auch große Schulden hat“, so der neue Bürgermeister. Eine kleine „Minilandwirtschaft“ mit sieben Schafen und „das Holz machen“ sind seine Hobbies.
Andreas Amend: „Während des Wahlkampfes hatte ich schon ziemliche Gefühlswallungen. Einmal war ich überzeugt, dass ich die Wahl gewinne und dann war ich mir wieder gar nicht sicher. Meine Frau Monika war sich von Anfang an sicher, dass ich gewählt werde. Das war mir eine große Unterstützung. Am Wahltag selbst war ich zu meinem eigenen Erstaunen ziemlich cool. Als ich nach der Wahl ins Pfarrheim ging, wo die Stimmen ausgezählt wurden, sah ich einen kleinen und einen großen Stapel liegen. Ich dachte schon, wir haben verloren, aber die FWG hatte die größere Stimmzahl. Da habe ich mich riesig gefreut und gewusst, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
„Aber nun ist die Wahl vorbei und wir müssen alle zusammen arbeiten. Im Spessart und in der Rhön waren die Gemeinden früher schon arm, umso wichtiger ist es, dass man richtig wirtschaftet und aus dem Vorhandenen etwas macht. Man muss Ziele haben, sonst geht es nicht weiter. Ich habe während des Wahlkampfes in einer Umfrage 450 Haushalte befragt, was zu ändern sei, dabei habe ich erfahren, dass es das Wichtigste für die Einwohner von Altenbuch ist, mehr mit eingebunden zu werden. Aus diesem Grund werde ich für die Projekte Teams bilden, bei denen sich die Bürger beteiligen können“, erklärt der Bürgermeister.
Als erste Amtshandlung hat Andreas Amend die Gemeindearbeiter zu sich gebeten und klare Arbeitsberichte für die Zukunft gefordert, damit auch alles wirtschaftlich nachvollziehbar ist.
Weitere Ziele des Bürgermeisters sind: den Festplatz sanieren, der Neubau eines Feuerwehrhauses, den Wasseranschluss überprüfen und der Schuldenabbau. Andreas Amend: „Ich bin ein Mensch, der Herausforderungen liebt. Nur mit klaren Zielen kann man die Altenbucher Bürger überzeugen und zusammen bringen.“

Faulbach

Ins Faulbacher Rathaus zog der 48-jährige Wolfgang Hörnig ein. Er wurde in Faulbach geboren, ging dort zur Schule und beendete bereits mit 17 Jahren seine Lehre als Maschinenschlosser. Es folgte eine Zeit bei der Bundeswehr in Hammelburg. 1993 machte er seinen Techniker im Maschinenbau und arbeitete dann als Konstrukteur. Zuletzt war er bei der Firma W & K in Faulbach Leiter der Projektabteilung Mechanik. Er ist seit 1996 mit seiner Frau Sabine verheiratet und hat drei Kinder: Lisa 16 Jahre, Louis 15 Jahre und die 9-jährige Sabrina. Wolfgang Hörnig: „Die Unterstützung meiner Familie ist mir sehr wichtig. Dass ich viele Termine habe, kennt meine Familie schon, denn ich war schon 12 Jahre im Gemeinderat, sechs Jahre 3. Bürgermeister und in diversen Ausschüssen. Meine früheren Kollegen meinten, dass das Bürgermeisteramt genau der richtige Job für mich ist und auch meine Frau Sabine fand, dass ich mit meinem großen Gerechtigkeitssinn der ideale Bürgermeister wäre. Tatsächlich kommen mir viele Aufgaben des Bürgermeisteramts vom Wesen her sehr entgegen, denn ich kann gut zwischen Menschen vermitteln.“
Die Hobbies von Wolfgang Hörnig sind Motorrad fahren und in der Faulbacher Faschingsgesellschaft aktiv zu sein. Außerdem ist er Vorstand im Sportverein, im Feuerwehrverein, im Turnverein und im Gebirgstrachtenverein Faulbach.
„Am Tag der Wahl habe ich zuerst beim Fußball zugeschaut. Natürlich habe ich gehofft, dass ich die Wahl gewinne, aber ich war mir natürlich nicht sicher. Ich habe die Ergebnisse erst in der Verbandsschule und bei der Feuerwehr verfolgt. Es war schon eine Erlösung und Entspannung als das Ergebnis endlich da war. Ich ging dann zum Rathaus, wo bereits die ersten Gratulanten standen, das ging alles recht schnell“, so der neue Bürgermeister.

Wolfgang Hörnig wurde von der Verwaltung sehr positiv aufgenommen: „Nur so kann man arbeiten und Pläne umsetzen“, so seine Aussage. Seine erste Amtshandlung war die Gratulation zum 90. Geburtstag seiner Klassenlehrerin aus der 1. Klasse. Seine ersten Ziele sind ein „anständiger Haushalt, damit man sieht, was machbar ist“. Die Dorferneuerung Faulbach/Breitenbrunn und die Kanal- und Straßensanierung stehen bei ihm ganz oben auf der Liste der zu erledigenden Aufgaben.

Wörth

Andreas Fath von den FW konnte sich nach einer Stichwahl gegen Steffen Salvenmoser in Wörth bei der Wahl um den Bürgermeistersessel durchsetzen. Der 35-jährige freiberufliche Musikpädagoge ist ledig und hat keine Kinder. Er ist in Erlenbach geboren, in Hausen aufgewachsen, aber schon damals kam er des Öfteren nach Wörth, denn seine Großeltern lebten hier. Er selbst wohnt schon seit 12 Jahren in Wörth. Fath hat in Frankfurt und in Maastricht studiert. Er beherrscht das Klavier, die Trompete und alle anderen Blechblasinstrumente. Er unterrichtete an den Schulen in Wörth, Leidersbach und Großwallstadt, leitete verschiedene Jugend- und Schülerorchester im ganzen Landkreis und war in der musikalischen Früherziehung im Kindergarten Wörth aktiv.

Leidersbach

Der neue 1. Bürgermeister von Leidersbach heißt Friedrich Wörl. Auf sein Wahlergebnis kann er stolz sein, denn 89,95 Prozent der Bürger entschieden sich für ihn. Wörl wurde am 17.2.1958 in Eschau geboren und ist dort auch aufgewachsen. 1983 heiratete er seine Frau Elisabeth und zog nach Volkersbrunn. Er hat zwei erwachsene Söhne. Zuerst erlernte er den Beruf des Maschinenschlossers, kam aber durch einen Nebenjob zum Heizungs- und Lüftungsbau und machte in diesem Beruf den Meister. Da er sich selbstständig machen wollte, setzte er noch den Betriebswirt des Handwerks drauf und gründete in Volkersbrunn seine erste eigene Firma.
Im Jahr 2001 kam er durch eine Bürgerversammlung zur Dorferneuerung zur Politik. Er war Sprecher eines Arbeitskreises und setzte sich für das Dorfgemeinschaftshaus Volkersbrunn ein. 2002 wurde er Ortssprecher von Volkersbrunn und ab 2008 war er als 2. Bürgermeister von Leidersbach tätig. „Ich hatte immer Menschen um mich, die mich weiter gebracht haben.“

Die Bürgermeister haben alle einen anstrengenden und erfolgreichen Wahlkampf hinter sich gebracht. Jetzt haben sie 6 Jahre Zeit, um die Aufgaben und Ziele zu verwirklichen, die sie sich vorgenommen haben und von den Bürgern gewünscht werden.

L.S.

Autor:

Liane Schwab aus Miltenberg

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