Bürgerpreis 2017 für ehrenamtlichen Einsatz verliehen

Umrahmt von Landrat Jens Marco Scherf (hinten rechts) und Thomas Feußner (hinten, zweiter von links), stellten sich die Trägerinnen und Träger des Bürgerpreises 2017 dem Fotografen.
  • Umrahmt von Landrat Jens Marco Scherf (hinten rechts) und Thomas Feußner (hinten, zweiter von links), stellten sich die Trägerinnen und Träger des Bürgerpreises 2017 dem Fotografen.
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Die Eine-Welt-Station Mömlingen, das Trauercafé des ökumenischen Hospizvereins sowie die Ministranten/Jugendhaus Kleinheubach sind die Träger des Bürgerpreises 2017, ausgelobt von Sparkasse Miltenberg-Obernburg und Landkreis Miltenberg. Vertreter der Preisträger nahmen die mit jeweils 1000 Euro dotierte Auszeichnung am Donnerstagabend in den Räumen der Bücherei Mömlingen entgegen.

„Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss“, zitierte Thomas Feußner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, den Gründer der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner. Die drei ausgezeichneten Initiativen stünden im Geiste dieser Idee: „Sie sind begeistert von einer Idee, von einer guten Sache, für die Sie brennen und für die Sie sich einsetzen.“ Mit diesem Engagement seien sie nicht alleine, denn mittlerweile seien in Deutschland 31 Millionen Menschen freiwillig engagiert – sieben Millionen mehr als 2014. Das sei laut Feußner ein ermutigendes Signal für die Gesellschaft. „Diese Alltagshelden leisten einen wertvollen Beitrag für unser Gemeinwohl“ stellte er fest. Landkreis und Sparkasse wollten mit dem Bürgerpreis die Alltagshelden der Region ins Rampenlicht stellen und Danke sagen. Der Preis sei mit Mitteln aus der Gemeinnützigen Stiftung der Sparkasse dotiert, so Feußner. Die Sparkasse fördere Sport, Kultur und Soziales im Landkreis mit jährlich 260.000 Euro, rechnete er vor. Damit wolle man die Lebensqualität sowie das Miteinander fördern und ein ermutigendes Signal an alle senden, die bereit sind, mehr zu tun, als sie müssen. Die sechsköpfige Jury habe keine leichte Arbeit gehabt, um unter 20 Bewerbungen die drei Sieger auszuwählen.

Landrat Jens Marco Scherf lobte das bürgerschaftliche Engagement, mit dem die Bürgerinnen und Bürger etwas selbst in die Hand nehmen, freiwillig und ohne materielle Absichten handeln und dabei einen positiven Effekt für das Gemeinwohl schaffen. Scherf betonte auch den Nutzen für die freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung. Die Werte des Grundgesetzes müssten gelebt werden, fand er. Jeder müsse seine Freiheit nutzen und seine Talente und Fähigkeiten für das Gemeinwesen einsetzen. „Die Preisträgerinnen und Preisträger erfüllen diese Hoffnung in vorbildlicher Weise“, sagte der Landrat. Diese Ehrung geschehe öffentlich, denn sie solle auch zum Nachahmen ermuntern. Der Landkreis selbst unterstütze das ehrenamtliche Engagement vielfältig, unter anderem mit der Einführung der Ehrenamtskarte und der Schaffung einer eigenen Fachstelle.

Helmut Platz (Fachstelle für das Ehrenamt) nannte einige der Kriterien, nach denen die Jury alle Bewerbungen bewertete: Was bringt das Projekt für das Gemeinwesen, welchen Beitrag leistet es zur Verbesserung der Lebensqualität? Wen oder was bewegt, begeistert das Projekt? Wer kann mitmachen? Was macht das Projekt einzigartig, orientiert es sich an den Herausforderungen der Gesellschaft?

Die Ministranten der Pfarreiengemeinschaft Am Engelberg hätten in monatelanger Arbeit unter Begleitung des Pfarrvikars das alte Pfarrhaus in Eigenregie umgebaut und in ein Jugendhaus verwandelt. „Über 20 junge Menschen aus vier Pfarreien, über Pfarreigrenzen hinweg, schufen sich ihr eigenes Reich, das auch allen andern Jugendlichen offenstehen soll“, lobte Platz. Sie hätten gezeigt, dass es möglich ist, ein gemeinsames Ziel zu erreichen, wenn Engagement auf Verantwortung und aktives Tun trifft, und Grenzen kein Hemmnis darstellen, zitierte er in seiner Laudatio. Fünf der Ausgezeichneten stellten mit zahlreichen Bildern dar, wie der Umbau verlief, wie das Jugendhaus mit vielfältigen Veranstaltungen mit Leben erfüllt wurde. Insgesamt 80 Helferinnen und Helfer hätten angepackt. Es sei eine große Gemeinschaft entstanden, freuten sie sich.

Die Eine-Welt-Station Mömlingen widme sich dem globalen Lernen, einem komplexen und noch recht neuen Feld. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Station leisten seit Jahren entwicklungspolitische Bildungsarbeit in der Jugendarbeit, den örtlichen Kindertagesstätten und Schulen. Die Jury würdige Platz zufolge ausdrücklich die Intensivierung der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit sowie der interkulturellen und Nachhaltigkeitserziehung. „Sie gibt uns und den nachfolgenden Generationen Handwerkszeug mit auf den Weg, um in einer Welt mit immer stärkeren globalen Herausforderungen verantwortlich leben zu können“, so Platz. Bildungsreferentin Isabell Marquart berichtete über die Entstehung der Station und nannte als Ziel das Wecken des Verständnisses für die globale Welt.
Man wolle diesen Gedanken gerne in den gesamten Landkreis Miltenberg hinaustragen und neue Angebote entwickeln.

Das Trauercafé des ökumenischen Hospizvereins im Landkreis Miltenberg will den Trauernden die Möglichkeit bieten, sich in einem geschützten Raum mit anderen Betroffenen auszutauschen. Die ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter, so Platz, böten Unterstützung in einer schwierigen Zeit, wenn Menschen geliebte Menschen verloren haben. Margarete Hohm blickte auf die Entstehung des Trauercafés zurück. Gestartet sei man im Mai 2016 mit einer kleinen Gruppe, sagte sie. Mittlerweile seien im Trauercafé bis zu zwölf Stammgäste, es hätten sich auch Freundschaften entwickelt. Hier könne man einfach sitzen und reden – auch wenn es nicht um Trauer geht. Das Café sei eine Oase, in der zugehört wird. Zurzeit habe man fünf Trauerbegleiterinnen, die sich jeweils an fünf Wochenenden einer 80-stündigen Ausbildung unterzogen hätten. Diese besuchen Menschen auf Wunsch auch zuhause. Der Hospizverein wolle auch ein Angebot für Kinder und Jugendliche entwickeln, sagte Hohm – Anfragen von Betroffenen gebe es bereits.

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