Scherf bleibt Vorsitzender der LAG Main4Eck

Landrat Jens Marco Scherf bleibt Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Main4Eck, sein Stellvertreter bleibt Günther Oettinger, Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages und Bürgermeister von Großheubach. Das haben die Mitglieder in der Jahresversammlung am Dienstagabend in der ZENTEC Großwallstadt einstimmig beschlossen.

Kassier bleibt Roland Bauer (Bürgermeister Dammbach), dem Vorstand gehören weiter Wilfried Stendel (Eschau), Peter Meisenzahl (Bürgstadt) und Monika Schuck (Leidersbach) an. Im Steuerkreis gab es eine Veränderung: Statt Ingrid Ballmann, die auf eigenen Wunsch ausschied, ist künftig Steffen Scharrer (Kreisvorsitzender Bund Naturschutz) vertreten. Im Steuerkreis sitzen zudem Marion Sangnier (Räuberland), Brigitte Duffeck (Churfranken), Sandra Diehm (Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald), Dr. Oliver Kaiser (Naturpark Spessart), Peter Schmitt (Bürgermeister Amorbach), Ralf Reichwein (Bürgermeister Klingenberg), Matthias Luxem (Bürgermeister Elsenfeld), Caroline Gebler (Stadt Erlenbach), Jürgen Kubitza (AWO-Kreisverband), Dr. Gerhard Ermischer (Archäologisches Spessartprojekt), Gerd Wolf (Kreisheimatpfleger) sowie Ruth Weitz, Karlheinz Paulus und Matthias Staab. Als Kassenprüfer wurden Werner Schmitt und Gerwin Wolz bestätigt.

Dass die Kasse stimmt, war den Worten von Schatzmeister Roland Bauer zu entnehmen, der die Bilanz 2016 vortrug. Einnahmen von 160.501 Euro hätten Ausgaben von 90.404 Euro gegenübergestanden, sagte Bauer, der auf einen Kontostand von 64.876 Euro zum Jahresende 2016 verwies. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres seien 117.112 Euro Einnahmen verbucht worden bei Ausgaben von 27.560 Euro. Der aktuelle Kontostand von 154.429 Euro werde sich im Laufe des Jahres aber noch deutlich verringern, kündigte er an. Kassenprüfer Gerwin Wolz sprach von einer transparenten Buchführung, bei der alle Buchungen belegt seien. Seiner Empfehlung, den Vorstand und den Schatzmeister zu entlasten, schloss sich die Versammlung einstimmig an, so dass anschließend neu gewählt werden konnte.

Dass sich im vergangenen Jahr einiges im operativen Geschäft getan hat, belegten Jürgen Jung, Elisabeth Kluin und Philipp Wollbeck von der LAG-Geschäftsstelle. Zahlreiche Förderanträge seien bewilligt worden, wies Jung unter anderem auf die Kooperationsprojekte „Wald erFahren“ und „Impuls für eine barrierefreie (Urlaubs-)Region im Naturpark Spessart“ hin sowie auf Einzelprojekte wie etwa den Wassererlebnis-Weg Mömlingen, „Wild(es) Erlebnis im Südspessart“ und das Radwegekonzept im Landkreis. Eingereicht worden seien Förderanträge für das Kooperationsprojekt „Fastnachtsakademie Franken“ sowie die Einzelprojekte „Touristische Erschließung der Altenburg“, „Julius-Echter-Weg“, „Buntsandstein-Erlebnisweg“ und das Dokumentationszentrum Buntsandstein. Beschlossen worden seien die Projekte „Natur- und Wassererlebnis Elsava-Auen“, die Nachverdichtung der Burglandschaft und das Infozentrum des BUND Naturschutz. Zu einigen Projekten gebe es Umlaufbeschlüsse, da die Unterlagen noch nicht komplett vorliegen: die Pedalwelt Heimbuchenthal, den Trimm-Dich-smart-Pfad und „Zusammen raus gehen“ in Elsenfeld.

Als „schlimm“ bezeichnete Landrat Jens Marco Scherf die Änderung der Förderrichtlinien rückwirkend zum 1. Dezember 2016 – besonders deshalb, weil diese Änderung mitten in der Projektentwicklung gekommen sei. Konkret geht es unter anderem darum, dass eine Brutto-Förderung – also einschließlich der Umsatzsteuer – nicht mehr möglich ist. Diese Änderung vom 22. März 2017, die rückwirkend zum 1. Dezember 2016 in Kraft getreten ist, habe zu Projektverzögerungen geführt, da die Projektträger nun neu kalkulieren mussten, so LAG-Managerin Elisabeth Kluin. Das treffe vor allem Vereine, wurde bedauert. Die Neuregelung sei rechtlich nachvollziehbar, aber desaströs, da einige Härtefälle entstanden, bedauerte Scherf.

In seinem Ausblick berichtete Philipp Wollbeck von einem nahezu ausgeschöpften Budget für Einzelprojekte und einem geplanten Kleinprojektefonds. Diese Projekte mit Fördersummen von bis zu 1000 Euro sollen außerhalb des LEADER-Förderprogramms umgesetzt werden, da dies schneller sei und geringere bürokratische Hürden bedeute. Das Budget – vorgeschlagen wurden 20.000 Euro – werde man, den Beschluss durch eine außerordentliche Mitgliederversammlung vorausgesetzt, aus LAG-Mitteln bereitstellen.

Die Arbeit geht der LAG aber nicht aus, wie Elisabeth Kluin sagte. So laufe ein Design-Wettbewerb mit Berufsschulen zur Entwicklung von Schutz- und Infohütten im Spessart, beschrieb sie ein Kooperationsprojekt mit der LAG Spessart und dem Naturpark Spessart. Nach Prämierung der schönsten Hütte werde der Antrag für den Bau der Hütten bei LEADER gestellt. Die Pedalwelt Heimbuchenthal, in der über 200 Fahrräder, Fun-Bikes und andere fahrbare Untersätze gezeigt werden sollen, werde in Trägerschaft der Gemeinde Heimbuchenthal in Kooperation mit dem Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken umgesetzt. Die Burglandschaft soll laut Jürgen Jung als Kooperationsprojekt mit der LAG Spessart weiterentwickelt werden, gemeinsam mit LAGen im hessischen Odenwald, dem baden-württembergischen Odenwald sowie dem Naturpark Spessart, dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und dem Naturpark Neckartal-Odenwald.
Als weitere Projekte wurden der Julius-Echter-Weg in Mespelbrunn (Projektträger ist die Katholische Kirchenstiftung Mespelbrunn) und die touristische Erschließung der Altenburg genannt, für die der LEADER-Antrag eingereicht wurde. Jung blickte zudem zurück auf die Anerkennung des Landkreises Miltenberg als Fairtrade-Landkreis am 22. September 2016 sowie auf die Gründung des Vereins Burglandschaft.

Einstimmig beschloss der Verein die Änderung der Lokalen Entwicklungsstrategie mit dem Finanzplan und der damit verbundenen Änderung der Schwerpunkte innerhalb der Entwicklungsstrategie.

Neues gab es auch zur personellen Entwicklung in der LAG-Geschäftsstelle zu vermelden: LAG-Managerin Elisabeth Kluin geht Anfang Juni 2017 in Mutterschutz und anschließende Elternzeit, ihre Stelle wird von Philipp Wollbeck mit 75 Prozent übernommen. Als 450-Euro-Kraft wird zum 1. September 2019 Maleen Stahr eingestellt. Landrat Jens Marco Scherf verabschiedete Kluin, die voraussichtlich Anfang September 2018 wieder zur LAG stößt, mit einem Blumenstrauß und den besten Wünschen.

Der LEADER-Koordinator für Unterfranken, Wolfgang Fuchs, bescheinigte der LAG, auf einem guten Weg zu sein. Aufgabe des LAG-Managements werde es sein, in einer zweiten Phase nach der Ausschöpfung der Fördertöpfe die Netzwerke am Laufen zu halten. Hinter vielen Projekten, etwa der Burglandschaft, könne sich noch viel entwickeln, machte Fuchs Mut zur Weiterentwicklung. Die LAG Main4Eck verfüge über eine gute Struktur, deswegen würden sich noch viele weitere Möglichkeiten eröffnen. Landrat Jens Marco Scherf rief in Erinnerung, dass hinter jedem Projekt viele Menschen stehen, die sich mit Leidenschaft engagieren.

Abschließend wies Elisabeth Kluin auf die Eröffnungsveranstaltung des Projekts „Wald erFahren“ am Sonntag, 28. Mai, von 10.30 Uhr an an der Festhalle in Collenberg-Reistenhausen hin.

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