Interview mit Johannes Oswald, Miltenberg, Preisträger des Wettbewerbes der Energiegenossenschaft Untermain „Wir suchen die ältesten PV-Anlagen der Region“

Links im Bild, die 'antike' PV-Anlage von Johannes Oswald vor der Firmenzentrale in Miltenberg
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  • Links im Bild, die 'antike' PV-Anlage von Johannes Oswald vor der Firmenzentrale in Miltenberg
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Bitte stellen Sie kurz die Kennzahlen Ihrer Anlage vor.

Installiert wurde die Anlage mit einer Gesamtleistung von 5,04 kWp Ende 1996, seitdem produzierte sie ca. 84550 kWh Strom, wobei seit Inbetriebnahme eine Abnahme der Modulleistung von ca. 20% festzustellen ist. Die Anlage wird – für damalige Zeit eine kleine Sensation - einachsig der Sonne nachgeführt, was ich damals noch ziemlich mühsam selbst programmiert habe.

Was war Ihre Motivation, als Sie damals eine Photovoltaik-Anlage bauten?

Die Technik war neu und faszinierend. Wir waren in der Lage die Anlage zu finanzieren und ich wollte die PV Technik erproben, kennenlernen und demonstrieren. 1996 wie heute speisen wir ausschließlich in unser Firmennetz ein und verbrauchen unseren PV Strom selbst. Wir betreiben unsere Anlagen seit Jahren ohne EEG Förderung, das ist wirtschaftlich möglich und sinnvoll. 2016/17 werden wir voraussichtlich weitere 200 kWp installieren.

Was waren und sind Ihre Erfahrungen: funktioniert die Technik? Ist PV eine nachhaltige Form der Energieerzeugung?

PV Anlagen sind denkbar einfach zu betrieben und wartungsfrei. Sie sind eindeutig eine nachhaltige Art der Energieerzeugung. Jede andere Art der Energieerzeugung ist ungleich viel wartungsintensiver im Betrieb.
Nicht nur bei uns, vor allem in Entwicklungsländern werden PV Anlagen mit Batteriekopplung als Inselnetze eingesetzt. So lassen sich fernab leistungsarme Verbraucher wie Lampen und PCs auch ohne Netzanschluss oder Dieseltechnik betrieben.

Sie als 'Energiepionier', wie beurteilen Sie die Anstrengungen der Politik in Sachen 'Energiewende'? Sind das schlüssige Konzepte, die hier verfolgt werden?

Nun, mehr und besser geht immer, doch wir sind auf dem richtigen Weg. Wer, außer einem reichen Hightech Land, wie Deutschland, sollte Vorreiter in grüner Technologie sein? Aktuell haben wir einen erneuerbaren Anteil von 30% an der Stromerzeugung in Deutschland. Technisch ist es nicht ganz einfach die unregelmäßigen Energieangebote der Erneuerbaren in einem Verbundnetz zu „veratmen“. In einem Netz das, dass exakt so viel Energie bereitstellen muss wie gerade verbraucht wird, jede Sekunde! Doch es funktioniert und wir brauchen viele weitere gute Ideen, vor allem aber Mut und Verstand für immer nachhaltigere Ideen und Umsetzungen bei der Energieeinsparungen und Energieerzeugungen.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Sonne!

Die Fragen stellte die Energiegenossenschaft Untermain. Mehr Infos zur EGU auf deren Homepage.

Links im Bild, die 'antike' PV-Anlage von Johannes Oswald vor der Firmenzentrale in Miltenberg
Bei der Preisverleihung (vrnl): Thomas Pollakowski (EGU), Bertold Ort (2. Preis, Bürgstadt), Johannes Oswald (1. Preis, Miltenberg), Karlheinz Paulus (EGU), Martina Römmelt-Fella (EGU, Wolfgang Thielke (3. Preis, Amorbach) bei ertragreichem Sonnenschein vor dem Alten Obstkeller in Mönchberg
Autor:

Andrea Stahl aus Mönchberg

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