Musikverein Bavaria Neunkirchen - ein Blick in die Geschichte:
Mit ca. 40 aktiven und 120 passiven Mitgliedern ist der Musikverein Bavaria in Neunkirchen ein wichtiger Kulturträger. Das genaue Gründungsdatum ist nicht bekannt. Den Annalen ist nur zu entnehmen, dass Jakob Keller, ein gebürtiger Fechenbacher, der von 1918 bis Mai 1933 Pfarrer in Neunkirchen war, die Kapelle 1919 ins Leben rief.
Mit einem viertägigen Fest feiert der Verein vom 28. Juni, bis 01. Juli. 2019 sein 100-jähriges Bestehen.
Die ersten Musikanten spielten auf Instrumenten, die teilweise von Pfarrer Keller, teilweise von der Kapelle oder ihnen selbst angeschafft wurden. Im Frühjahr 1920 verzeichnete die Kapelle eine erhebliche Vergrößerung, damals wurde auch das erste Kassenbuch geführt. Mit den neuen Musikanten zählte die Kapelle 17 Instrumentalisten, die von Pfarrer Keller ausgebildet und geleitet wurden.
Der erste öffentliche Auftritt außerhalb des Orts war am 27. Juli 1921 bei der Einweihung des Kriegerdenkmals in Eichenbühl. Er erbrachte 400 Mark und eine Presseveröffentlichung: „Besondere Anerkennung gebührt der jungen Musikkapelle von Neunkirchen. Für die kurze Zeit ihres Bestehens leistet sie geradezu Staunenswertes und man kann ihren Gründer und Leiter, Herrn Pfarrer Keller zu den Leistungen und zum Erfolg nur bestens beglückwünschen.“
Die Heimatvertriebenen Sußmann und Jakob nahmen sich der noch schwachen Kapelle an. Alois Sußmannm, ein Militärmusiker, kümmerte sich besonders um Nachwuchs und dessen Ausbildung. Er unterrichtete auf Trompete damals auch mit Erika Schidlo, der ersten jungen Frau im Landkreis, die in einer Blaskapelle spielte. Dies sorgte bei jedem Auftritt der Kapelle für Aufsehen und Anerkennung. Am 29. Juni 1957 wurden im Gasthaus Adler die Vereinsstatuten für die bisherige Musikkapelle aufgestellt. Die Musikkapelle wurde in „Musikverein Bavaria Neunkirchen“ umbenannt.
Die Mitgliederzahl erhöhte in den folgenden Jahren ständig. Der Verein hatte die Mehrheit der ersten Musiker zu Ehrenmitgliedern ernannt. Heutige Ehrenmitglieder sind Richard Horn, Albin Schell, Anton Rüttiger, Josef Klingert, Rudolf Scheurich, Wilhelm Berberich und Hans Schmitt .
Von 1977 bis 1980 übernahm Norbert Knörzer die Leitung des Vereins, der 1980 von Edwin Schell abgelöst wurde. Ab Januar 1993 dirigierte Oleg Lider den Verein, der auch die Ausbildung einiger Jugendlicher übernahm. Ab August 1995 unterlag dann die musikalische Leitung wieder Edwin Schell, bis er im Dezember 2007 vom Dirigenten Florian Bieber (Miltenberg) abgelöst wurde. Aus beruflichen Gründen konnte dieser das Amt ab Oktober 2009 jedoch nicht mehr weiterführen und der Militärmusiker Dominik Giegerich aus Mömlingen wurde als Dirigent verpflichtet. Dessen Nachfolger ist seit Januar 2011 Stefan Braunwarth aus Eschau.