Junge Könige als Segensbringer unterwegs

Sulzbach. Unter dem diesjährigen Sternsinger-Motto „Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und weltweit“ zogen in Sulzbach am Dreikönigstag 17 Gruppen prächtig gekleideter Kinderkönige durch die Straßen der Gemeinde, sangen vor den Häusern und Wohnungen das Sternsingerlied („Wir kommen daher aus dem Morgenland…“) und schrieben den lateinischen Segensgruß 20*C+M+B+18 - übersetzt: Christus segne dieses Haus - über die Eingangstüren.

Dass die Kinder zusammen mit bundesweit über 330.000 aktiven Sternsingern einen ihrer letzten Ferientage „opferten“, dafür gebührt ihnen allen großen Respekt! In Sulzbach standen die ersten Könige schon morgens um 8 Uhr bereit, um sich zu Mohren schminken zu lassen. Dieses Jahr ein Rekord: insgesamt waren mit den in der Mittagspause nachgeschminkten Königen 18 Schwarze dabei. Im Aussendungsgottesdienst erinnerte Pfarrer Martin Wissel zusammen mit den Sternsingern daran, dass es weltweit unglaublich viele Kinder gibt, die jeden Tag der Woche in gefährlichen, krankmachenden und ausbeutenden Jobs arbeiten müssen, um zusammen mit ihren Eltern für den kargen Unterhalt aufzukommen. Und wie wichtig deshalb Hilfsprojekte sind, die den Kindern ausreichend Nahrung, Medikamente und ganz besonders das Recht auf Schulbildung ermöglichen. Dazu wollen die jungen Sulzbacher mit ihrem Engagement beitragen. Nach dem Aussendungsgottesdienst zog die imposante Königsschar von 60 Königinnen und Königen frohgemut los. Viele Sulzbacher Bürger freuten sich, dass dieser alte Brauch immer noch so verlässlich gepflegt wird und warteten in ihren Häusern und Wohnungen den Besuch ab. Überrascht und begeistert erlebten die Kinder, wie so manchem frohe Rührungstränen in den Augen standen, als sie ihnen den christlichen Haussegen brachten. Neben den vielen Königinnen und Königen beteiligten sich in Sulzbach 20 begleitende Jugendliche und junge Erwachsene an der Aktion, die insgesamt über 8.350 € Spenden und jede Menge Süßigkeiten einbrachte. Zusammen mit den beiden anderen Ortsteilen der Pfarreiengemeinschaft St. Christophorus Sulzbach ergab sich ein Spendenbetrag von 10.555,- € (in Soden sammelten 18 Sternsinger 1.690,- €, in Dornau waren sieben Könige unterwegs und sammelten 515,- €). Die Spenden aus Sulzbach und Soden kommen der argentinischen Partnergemeinde Cordoba zugute, wo die Pfarrei Sulzbach seit 1977 verschiedene soziale Projekte, insbesondere Kindergärten und Schulen unterstützt. Dornau spendet das Geld einem KJG-Projekt in Tansania. Auch viele der leckeren Süßigkeiten wanderten in eine riesige Spendenkiste, die den in Sulzbach wohnenden Flüchtlingskindern zu Gute kommen wird.
Susanne und Manfred Kiesel