Wiesenthal: Ein fröhliches Abschiedsfest für den langjährigen Hausverwalter

Der Amorbacher Pfarrer Christian Wöber, Theo Betzwieser und seine drei Nachfolger, Joachim Bäuerlein, Lukas Götz und Harald Blankart (v. l. n. r.)
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  • Der Amorbacher Pfarrer Christian Wöber, Theo Betzwieser und seine drei Nachfolger, Joachim Bäuerlein, Lukas Götz und Harald Blankart (v. l. n. r.)
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„Ich bedanke mich bei meinem Team, das sich in all den Jahren mit mir zusammen um das Jugendhaus gekümmert hat.“ Mit diesen Worten hat der langjährige ehrenamtliche Hausverwalter Theo Betzwieser am Montag Abschied genommen von „seinem“ Haus, dem Jugendhaus Wiesenthal.

Bei der feierlichen Verabschiedung dankte Pfarrer Christian Wöber ihm im Namen der katholischen Pfarrei Amorbach, der Trägerin des Jugendhauses. Stellvertretend für den Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann überreichte er Betzwieser eine Dankesurkunde des Bistums. „Wir sind sehr dankbar für Ihr jahrelanges Engagement“, sagte Wöber. Auch der Bürgermeister der Stadt Amorbach, Peter Schmitt, der leider nicht persönlich anwesend sein konnte, ließ Betzwieser seinen Dank übermitteln.

Tierische Besucher
Fast vierzig Jahre lang fuhr Betzwieser mehrmals in der Woche ins Ohrnbachtal, um in dem Jugendhaus nach dem Rechten zu sehen. Wiesenthal gehörte für ihn „einfach zum Leben dazu“. Neben seinem Beruf als Malermeister hielt er Kontakt zu den Gruppen und Familien, die für Wochenendausflüge und Ferienfreizeiten kamen. Der heute 77-Jährige kümmerte sich aber nicht nur um die Vermietung des Hauses, sondern auch um kleinere Reparaturen – oder tierische Besucher. Einmal verirrten sich junge Füchse in die Küche des Jugendhauses, ein anderes Mal rettete Betzwieser einen halbverhungerten Waldkauz aus dem Kamin.

Von Anfang an dabei
1977 pachtete die Pfarrei St. Gangolf Amorbach das alte Bauernhaus zwischen Weckbach und Ohrnbach vom Fürstenhaus zu Leiningen und baute es nach und nach zum Jugendhaus um. Betzwieser war von Anfang an dabei. Der damalige Amorbacher Pfarrer hatte ihn darum gebeten, die Verwaltung zu übernehmen. Erfahrung mit dieser Aufgabe hatte Betzwieser damals schon gesammelt: Seit seinem 15. Lebensjahr kümmerte er sich als Mitglied der katholischen Jugend Miltenberg um die Jugendhäuser, die von der Gruppe genutzt wurden. Als Wiesenthal dazukam war das ein Gewinn für die Miltenberger – bisher hatten sie für Wochenendfreizeiten weite Wege in Kauf nehmen müssen. 1996 wurde das Jugendhaus sogar noch um das zweite Wohnhaus des Bauerngehöfts erweitertet – für Hausverwalter Betzwieser kein Problem: „Das lief einfach so mit.“ Seit 2015 wird das „Haus 2“, wie es von der Pfarrei genannt wurde, wieder vom Fürstenhaus zu Leiningen genutzt, als Forsthaus.

Drei ehrenamtliche Nachfolger
Das ursprüngliche Wiesenthaler Jugendhaus wird aber auch in Zukunft weiter vermietet. Für die Verwaltung sind ab sofort Joachim Bäuerlein, Lukas Götz und Harald Blankart zuständig. „Sie können nur von drei Männern ersetzt werden, Herr Betzwieser“, kommentierte Pfarrer Wöber den Wechsel. Die neuen Hausverwalter gehören zum Wiesenthal-Team, einer Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich um die Erhaltung des Jugendhauses kümmert. Dieses Team hatte am Montag auch zum Tag der offenen Tür nach Wiesenthal eingeladen. Rund 250 Besucher folgten der Einladung und feierten bei fränkischer Blasmusik der Veitshöchheimer „Häcker Buam“ ein fröhliches Abschiedsfest – mit und für Theo Betzwieser, die gute Seele des Jugendhauses.

Das Jugendhaus Wiesenthal bietet Schlafplätze für 26 Personen. Zum Haus gehören außerdem eine Scheune zum Spielen und Feiern, eine Grillgelegenheit und eine große Wiese mit Fußballtor. Informationen zu Ausstattung, Preisen und Buchung unter www.jugendhaus-wiesenthal.de.

Autor:

Anna-Lena Ripperger aus Weilbach

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