Täter-Helfer-Trittbrettfahrer - NS-Belastete in Baden-Württemberg

Dr. Wolf-Ingo Seidelmann | Foto: Privat

1933 nahm ein großer Teil der badischen Verwaltungselite Hitlers „Machtergreifung“ eher mit gemischten Gefühlen auf. „Alles in allem“, so der Historiker Michael Ruck, sei „das republikanisch-demokratische Potential der badischen Innenverwaltung um 1930 ungleich größer als das ihres württembergischen Pendants“ gewesen. Und dennoch zögerte diese Verwaltungselite später nicht, die politischen Ziele der in Karlsruhe offenkundig widerrechtlich ins Amt gekommenen NS-Machthaber in Verwaltungshandeln umzusetzen. Ein anschauliches Beispiel, wie die Transformation der Innenverwaltung, die von der Bevölkerung ja „als der Staat schlechthin“ angesehen wurde, von einer rechtsstaatlichen Einrichtung hin zu widerstandslosen Helfern des Nationalsozialismus verlief, liefert die Vita des Wertheimer Landrats Rudolf Binz (1887-1945).

Der Vortragsabend wird eröffnet mit einer Einführung zum Nationalsozialismus in der Region Wertheim durch Dr. habil. Dieter Fauth sowie einer Vorstellung des zehnbändigen Buchprojekts „Täter – Helfer – Trittbrettfahrer. NS-Belastete in Baden-Württemberg“ durch den Herausgeber der Reihe Dr. Wolfgang Proske; in Band 7 erschien eine Biographie über Landrat Binz.

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