Fünfmal ausverkauft und ein begeistertes Publikum
“Doppelkorn im Mohnfeld” - Theater in Ebenheid

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Erstmals in der über vierzigjährigen Geschichte des Komödienstadls Ebenheid führte die Truppe ein eigenes Stück auf. Die Autorin Sonja Voit hatte es den Spielerinnen und Spielern auf den Leib geschrieben und das belohnten nicht nur die Ebenheider, sondern auch zahlreiche Besucher aus den umliegenden Ortschaften mit sehr viel Applaus.

Das Stück spielte auf dem Zirkelbach-Hof, einem Schweinezuchtbetrieb in Geldnöten. Die beiden Brüder Kurt (Egon Schmitt) und Erich Zirkelbach (Jan Voit) hatten sich erst kürzlich mit ihrer Teilnahme an dem TV-Format “Landwirt sucht Liebe” blamiert, bei dem sie nicht nur keine Frauen gefunden, sondern auch noch ihren guten Ruf verloren hatten. Sogar der Hofhund schäme sich seitdem, mit seinem Herrchen Erich in der Öffentlichkeit gesehen zu werden.
Die Ausstrahlung der TV-Sendung rief allerdings einige zwielichtige Gestalten auf den Plan, allen voran eine international gesuchte Kunstdiebin, die noble “Baronin zu Günzburg-Frankenstein” (Brigitte Bundschuh-Hock) samt Chauffeur (Reinhold Ott). Das Duo hatte im Fernsehen ein wertvolles Gemälde bemerkt, welches bei den Zirkelbachs in der Wohnstube hing und plante, selbiges bei einem nächtlichen Raubzug zu stehlen. Dazu bezogen die Beiden zwei Gästezimmer auf dem Hof. Ein drittes Zimmer mietete nur wenig später eine Frau (Karin Walter), die ebenfalls die Sendung gesehen hatte und sich ein wenig in Kurt verguckt zu haben schien.
Die neuen Gäste passten der “Magd mit lebenslangem Wohnrecht” Klothilde (Hilde Berberich) überhaupt nicht. Sie war die heimliche Chefin am Hof und jeglichen Modernisierungsvorschlägen zur Rettung des Betriebes, die Erichs Tochter Stefanie (Carina Tobisch) vorbrachte, gänzlich abgeneigt. Klothildes Kinder Viktoria (Nadja König) und Carl-Philipp (Sebastian Nehr) waren bei alldem auch keine Hilfe, denn sie hatten Intelligenz und Scharfsinn leider nicht von ihrer Mutter geerbt. Carl-Philipp, genannt Kalle, versuchte schon zum dritten Mal, die Mittlere Reife zu schaffen und Vicky musste als Haushaltshilfe auf dem Hof arbeiten, weil sie wegen zu schlechter Noten und extremer Kurzsichtigkeit an der Pilotenschule nicht angenommen worden war und auch sonst über keinerlei Talent verfügte.
Um ein wenig Geld in die Kasse des Hofes zu spülen, planten Carl-Philipp und Knecht Markus (Simon Schaber) die Gründung eines Escort-Services. Die einzige Escort-Dame musste allerdings zunächst ausgebildet werden und da es sich hierbei ausgerechnet um Viktoria handelte, gestaltete sich dies aus oben genannten Gründen sehr schwierig.

Während die Familie nun versuchte, den Hof aus den roten Zahlen zu holen, setzte die vermeintliche Baronin des Nächtens erstmals zum Beutezug an. Der Raub wurde jedoch durch Chauffeur Mortimer, in Wirklichkeit der Bruder der falschen Adligen, vereitelt, der währenddessen auf Grund einer Erkrankung plötzlich in der Wohnstube einschlief. Als seine kriminelle Schwester ihn daraufhin einfach dort zurückließ, platzte dem armen Kerl der Kragen und er weihte die Zirkelbach-Brüder in sein Geheimnis ein. Gemeinsam schmiedeten sie daraufhin einen Plan, die diebische Elster auf frischer Tat zu ertappen und ihr das Handwerk zu legen. So ganz ging der Plan freilich nicht auf und am Ende war es ausgerechnet die kurzsichtige Viktoria, die die falsche Baronin zu Fall brachte.

Das Publikum, insgesamt über 600 Besucher, dürfte sich bei der rasanten Komödie keine Sekunde gelangweilt haben und die Schauspieler ernteten sehr viel Lachen und Applaus. Die Stimmen nach den Aufführungen waren durchweg begeistert und Aussagen wie “Ich habe schon lange nicht mehr so gelacht!” erfüllten alle Beteiligten mit sehr viel Stolz.

Die Theateraufführungen des Komödienstadls sind seit über 40 Jahren ein fester Bestandteil im Ebenheider Jahreslauf. Schon viele Spieler standen auf der Bühne des Gemeindezentrums, einige bereits in der dritten Generation und manchmal - wie auch in diesem Jahr - sogar mehrere Generationen zusammen. Der Komödienstadl mag zwar fast 60 Mitglieder haben, ist aber trotzdem eine Art Familienunternehmen, zumindest gewinnt man diesen Eindruck, nachdem man eine der fünf Aufführungen der Komödie “Doppelkorn im Mohnfeld” besucht hat.
Hier hilft jeder, wo er kann. Manche auf, viele hinter der Bühne. Einige an ihren Computern, andere hinter dem Brötchenstand und ein paar davon überall zugleich. Dieser enge Zusammenhalt war an den vergangenen zwei Wochenenden deutlich zu spüren und so schwang nach der letzten Aufführung vergangenen Samstag auch eine gehörige Portion Wehmut mit, als Vorstand Simon Schaber sich ein letztes Mal bei seiner Truppe und allen Helferinnen und Helfern bedankte und der letzte Vorhang fiel. Aber “nach dem Theater ist vor dem Theater” und so freuen sich die Mitglieder des Komödienstadls schon jetzt auf die Aufführungen im kommenden Jahr.

Autor:

Sonja Voit aus Ebenheid

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