Unterwelten - Vortrag von Antje Vollmer

Keller in Michelstadt | Foto: Antje Vollmer

Michelstadt ist eine Stadt mit vielen Gesichtern. Das Rathaus und die Kirche gehören zu den markantesten Merkmalen dieser wunderschönen Stadt mit mittelalterlicher Prägung. Aber abseits der sichtbaren, oberirdischen Fassaden bietet Michelstadt noch viel mehr – diese Stadt hat eine Unterwelt! Keller gibt es in vielen Städten, sie sind der Schlüssel zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lagerhaltung.

Der tatsächliche Umfang der Keller in Michelstadt ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen, aber unter fast jedem Haus der mittelalterlichen Kernstadt sind Keller angelegt. Manchmal als Teil des Gebäudes, manchmal als eigenständige Räume, die weit über die Abmessungen der Häuser hinausgehen. Mit einigen Kellern finden wir Zeitzeugnisse für die städtische Landwirtschaft: Wie war Landwirtschaft in der Stadt überhaupt möglich? Dann befindet sich neben einem alten Küferhäuschen ein Mostkeller, hier waren Äpfel der Rohstoff für den Fassinhalt. Wie kamen die Fässer aber in die Keller und wieder hinauf? Der Kühlkeller eines Schlachters beweist, dass es ohne großen technischen Aufwand möglich war, hocheffizient zu kühlen. Anhand anderer Keller wird die Bevölkerungsdynamik Michelstadts verdeutlicht – viele sind nach Amerika ausgewandert, doch die Verbindung zur Heimat blieb bestehen. Am Ende wirft jeder Keller für sich ein Streiflicht auf ein spannendes Kapitel der Michelstädter Stadtgeschichte. Städtische Landwirtschaft, Denkmalschutz, herausragende Persönlichkeiten, Auswanderungen, 1. und 2. Weltkrieg, und vieles mehr...

In diesem Vortrag von Antje Vollmer offenbart sich, wie spannend die Michelstädter Geschichte auch noch in den letzten 200 Jahren war.

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