Beitrag des Herrn J.W. Zöller vom 12.07.2017 im Aktuellen Schaufenster

Herr Werner J. Zöller hat sich nun schon mehrfach zu dem Thema Windkraft in der Öffentlichkeit geäußert und seine Sichtweise der Materie dargestellt. Aus gegebenem Anlass seines Beitrages im Aktuellen Schaufenster, fühle ich mich nun aufgerufen auch Stellung zu nehmen.

Herr Zöller wirft dem restlichen Gemeinderat (außer seiner Fraktion) vor, sich von Röllbacher Gemeinderäte unter Druck setzen zu lassen und lässt durch die Blume klingen, dass der Gemeinderat damit möglicher Weise nicht die beste Entscheidung im Sinne der Großheubacher Bürger fällen würde. Eine solche generelle Unterstellung möchte ich mir und meinen Kollegen der Freien Wähler verbieten und würde den Kollegen Zöller bitten, diese in Zukunft zu unterlassen. Wir sind immer darauf bedacht Entscheidungen im Sinn der Großheubacher Bürger zu fällen, allerdings kann und darf dies nicht nur ein Alleingang sein, nach großem Vorbild Donald Trump ‚Großheubach first‘. Dieser neue Egoismus, der letztlich in unserer Gesellschaft Einzug gehalten hat, wird nicht die besten Lösungen für eine gemeinschaftliche nachhaltige Zukunft bringen.

Wenn Herr Zöller eine demokratische Diskussion mit der Nachbargemeinde als Einflussnahme dieser auf unsere Planungshoheit wertet, dann finde ich das traurig. Es zeigt aber doch auch das Demokratieempfinden, sowohl seiner Person, wie auch das seiner Fraktionskollegen, die alle das demokratische Mittel eines Ratsbegehrens abgelehnt haben. Der restliche Gemeinderat hat bei dem von Herrn Zöller eingebrachten Bürgerbegehren einstimmig für dieses gestimmt und somit den Großheubacher Bürgern die Möglichkeit gegeben ihren Willen kund zu tun.

Weiterhin möchte ich Herrn Zöller und seinen Kollegen auch noch etwas zu denken geben. Unsere Planungshoheit im eigenen Wirkungskreis in allen Ehren, aber man sollte sich schon Gedanken machen was die Auswirkungen auf unsere Nachbaren sind. Wenn wir nach dem St. Florians Prinzip vorgehen, könnte das schnell zum Bumerang werden und unsere Nachbargemeinden auch so denken und handeln.

Ein zweiter Punkt zu dem ich Stellung nehmen möchte, ist die Aussage von Herr Zöller, dass zwei Entscheide unser Bürger verwirren werden. Indirekt spricht Herr Zöller hiermit dem Bürger ab, zwei (ggf. auch drei) Fragen mit ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ beantworten zu können. Ich bin kein Mitinitiator des Ratsbegehrens dennoch unterstütze ich dieses. Der Grund hierfür ist, dass meiner Meinung nach, die Art der Fragestellung einen erheblichen Einfluss auf die Antwort hat. ‚Sind Sie für Windkraft?‘ Ich denke viele könnten dies mit ‚Ja‘ beantworten. ‚Sind Sie dafür, Windräder an einer Stelle zu bauen, an welcher die Anlagen ineffizient sind?‘ ‚Sind Sie dafür, Windräder zu errichten, für welche eine Abnahme der Energie zum Zeitpunkt der Produktion nicht notwendig ist und es keine Speichermöglichkeit gibt um die produzierte Energie zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen?‘ Hier denke ich würden sich viele schon mit einem ‚Ja‘ schwer tun.

Die Initiatoren des Ratsbegehrens habe auf solche Fragen verzichtet, da hierfür Gutachten erstellt werden müssten, um mit unwiderlegbaren Fakten argumentieren zu können. Stattdessen hat man sich auf die 10H Regelung, welche trotz Popularklage immer noch aktiv ist, bezogen. Das Ratsbegehren wurde nicht erstellt um die Bürger zu verwirren, sondern um die Sensibilität dieses Themas bei den Bürgern zu erhöhen. Es bleibt zu hoffen, das letztlich die beste Lösung für die Großheubacher Bürger gefunden wird, ohne alle Betroffenen aus den Augen zu verlieren.

Autor:

Volker Dauber aus Großheubach

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