„Kleine Kinder, großer Bildschirm“:
Erfolgreicher Themennachmittag des „Elternhaus - Unser Netzwerk Kinderschutz“

Mosbach. Der diesjährige Themennachmittag des „Elternhaus - Unser Netzwerk Kinderschutz“, der unter dem Motto „Kinder und Medien“ stand, fand abermals großen Zuspruch. Dies zeigte den Organisatoren, dass die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen weiterhin viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unterschiedlichen Institutionen beschäftigt.

Melanie Arnold, Leiterin der Beratungsstelle für Kinderschutz beim Landratsamt, begrüßte als Netzwerkkoordination des „Elternhaus – Unser Netzwerk Kinderschutz“ die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Räumlichkeiten der Ludwig-Erhard-Schule in Mosbach. Referentin Dr. Ulrike Gaiser, die als Oberärztin im Kinderzentrum Maulbronn tätig ist, startete den Nachmittag mit ihrem Vortrag „Kleine Kinder, großer Bildschirm“. „Schätzen Sie mal, wie die Empfehlung zum Medienkonsum bei Jugendlichen im Alter von 16 Jahren aussieht?“, fragte Gaiser eingangs das Publikum. Die Empfehlung von zwei Stunden täglich könne natürlich überraschen. „Was einem hier schnell bewusst wird, ist, dass dies überhaupt nicht der Realität entspricht“, unterstrich die Referentin. Eine DAK-Studie vom November 2021 zeige, dass die Hälfte aller Eltern keinerlei Regeln im Umgang mit Medien aufstelle. Das eigentlich Problematische an einem erhöhten Medienkonsum sei oftmals nicht der Konsum an sich, sondern vielmehr die verpasste Zeit für die kindliche Entwicklung, die durch das analoge Spielen, das täglich sechs bis sieben Stunden ermöglicht werden sollte, gefördert werde. Die Faustregel laute „Unter drei, Bildschirm-frei!“. Im Hinblick auf die Bedeutsamkeit des Vorlesens von Büchern führt Gaiser beispielhaft an, dass gesunde Kinder 250 Wiederholungen brauchten, um ein neues Wort zu lernen.

In der Arbeit mit Familien, in denen Medien einen großen Raum einnehmen, sei es laut der Oberärztin wichtig, die Hintergründe zu erfahren und „Eltern-Bashing“ in jedem Fall zu vermeiden. Mit den vier Alltagstipps „Medienfreie Räume“, „Kinder nicht alleine lassen“, „Beginnen, beenden, begrenzen“ und „Anpassung an den Entwicklungsstand“ gab Gaiser den Zuhörern konkretes Handwerkszeug für die Arbeit mit betroffenen Familien an die Hand.

Im Anschluss wurden fünf verschiedene Workshops angeboten, von denen zwei besucht werden konnten. Christine Nößner vom Kinderzentrum Neckarelz leitete einen Workshop zum Thema „Risiken erhöhter Mediennutzung“, während sich die Fachleute bei Jürgen Rieger vom Erzbischöflichen Kinder- und Jugendheim St. Kilian in Walldürn mit den Projekten „Mein Style im Netz“ und „Alles nur fake“ auseinandersetzten. Seine Kollegin Melanie Kronast bot einen Input zum Projekt „Die Medienfahrschule“ an. Im Workshop von Julia Flath vom Kinder- und Jugenddorf Klinge Seckach wurde der Schwerpunkt auf das Thema „Neue Autorität und Medien“ gesetzt, während sich Dr. Ulrike Gaiser näher mit der Mediennutzung beziehungsweise Medienkompetenz im Bereich Kindertagesstätte beschäftigte.

Am Ende der Veranstaltung informierte Kathrin Franke als Suchtkoordinatorin über die Digitalen Elternabende, die der Förderverein Sicherer Neckar-Odenwald-Kreis für das Schuljahr 2022/2023 gekauft hat, um Eltern Tipps und Trick für eine gesunde Mediennutzung ihrer Kinder an die Hand zu geben. Alle Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, können per Mail an suchtkoordinatorin@neckar-odenwald-kreis.de einen Zugang zu den Digitalen Elternabenden erhalten, den sie dann wiederum den Eltern zur Verfügung stellen können.

Kontakt: „Elternhaus – Unser Netzwerk Kinderschutz“, über die Beratungsstelle für Kinderschutz, 06261/84-2077

Autor:

Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis aus Neckar-Odenwald-Kreis

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