Grundwasser schützen

Ziele zum Schutz und der Erhaltung des Grundwassers vereinbart

Zum ersten Arbeitstreffen traf sich die, am 02. Dezember 2023 neu gegründete  "Initiative zum Schutz und zur Erhaltung des Grundwassers in der Region“ am 26.01.2024 im Vereinsheim des Angelvereins Großostheim. Zwanzig Frauen und Männer aus den Gemeinden Sulzbach, Kleinwallstadt, Obernburg – Eisenbach, Großwallstadt, Niedernberg und Großostheim haben sich inzwischen bereit erklärt, ständig an dem Projekt des Schutzes und der Erhaltung des Grundwassers in der Region zu arbeiten. 

Dazu verständigte sich die Initiative auf vier zentrale Ziele.

- Die Initiative will sich selbst weiter und intensiv mit dem komplexen System der Grundwasserentwicklung, der Grundwasserhaltung, dem Schutz und dem Verbrauch des Grundwassers auseinandersetzen und das Wissen in der Gruppe weiter verstärken,

- Gleichzeitig will die Gruppe ständig Öffentlichkeitsarbeit in der Region betreiben, um die Menschen insgesamt sensibel für die Zukunft der regionalen Wasservorkommen zu machen.

- Dazu sollen Möglichkeiten geprüft und erarbeitet werden, wie insgesamt wieder mehr Grundwasser in der Region selbst durch Versickerung und Rückführung gebrauchten Wassers erhalten werden können.

- Und das vierte, ganz wesentliche Ziel ist, denn Verbrauch von Grund – und Trinkwasser bei den Großverbrauchern, aber auch bei den Verbrauchern insgesamt zu reduzieren.

Die Initiative will diese Aufgaben organisatorisch mit möglichst schlanken Organisationstrukturen angehen und so wurde mit Josef Scheuring lediglich ein Sprecher der Initiative gewählt.
Notwendige Entscheidungen und außenwirkende Erklärungen wird die Initiative mit Mehrheitsentscheidungen gemeinsam treffen.
Gerd Bernhard, Obernburg – Eisenbach stellte dann die wesentlichen, amtlichen Informationsquellen zur Beobachtung der Entwicklung der Grundwasserstände in den letzten Jahrzehnten und auch aktuell vor. Das Land Bayern hat dazu in den zurückliegenden Jahren ein gutes Netz von Messstellen aufgebaut, die digital und tagesaktuell über die Internetseite des Landesamtes für Umwelt öffentlich eingesehen werden können.
Erwin Glawion, Großostheim erweiterte diese Betrachtung mit einer Grafik zu den Niederschlagsmengen der letzten Jahre im Raum Großostheim. Dabei konnte ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Niederschlagsmengen und dem Absinken des Grundwassers festgestellt werden.
Insgesamt ist festzustellen, dass es seit dem Jahr 2010 im Gegenteil zu früheren Zeiten keine wirkliche Erholung des Grundwasserstandes mehr gibt und damit der Grundwasserstand im Jahr 2023 auf ein historisches Tief abgesunken ist.
Dahinter liegen umfangreiche Fragen, die die initiative zuerst mit der zuständigen Fachbehörde, dem Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg abklären möchte. Die Initiative wird dazu die Leiterin der Behörde um ein Gespräch bitten.
Weiter möchte die Initiative auch Gespräche mit den Stadtwerken Aschaffenburg und der Großwallstädter Firma Alcon/Ciba Vision GmbH zur Wasserentnahme und möglicher Wiederverwendung von gebrauchtem Wasser in der Region führen und wird auch dort Termine nachfragen.
„Wir wollen in allen, diesen Gesprächen Partner und Verbündete für unsere Aufgabe finden und offen mit allen Handelnden zusammen arbeiten. Die Sache eilt so, dass wir uns gar keine Auseinandersetzungen und gegenseitige Schuldzuweisungen mehr leisten können, weil alle auf eine Besserung der Situation angewiesen sind“, so Josef Scheuring.
Das betonte auch Eugen Reinhart aus der Sicht der Landwirtschaft, die in den letzten Jahren schon viel für die Verbesserung der Situation eingebracht hat und selbst massiv unter Wasserknappheit leidet.
Stefan Schwarzkopf wies auf die dramatische Situation, die sich aus der Grundwasserabsenkung an den Angelseen entwickelt hat, hin. „Wenn wir es nicht schaffen, die derzeitige Entwicklung zu stoppen, werden schon in ein paar Jahren die alten Angelseen der Region für alle Zeiten kaputt sein“, so Schwarzkopf.
Das nächste Treffen der Initiative findet am fünften April 2024 im Boardinghouse von Rainer Dietrich in Niedernberg statt.“