„In Liebeswerken gegenseitig sich üben“

17. Januar 2016
10:00 Uhr
Pfarrkirche St. Margareta, Bürgstadt
Die Tragefigur des hl. Sebastian aus der Bürgstadter Pfarrkirche ist zur Zeit in der Ausstellung im Heimatmuseum zu sehen. Sie wurde um 1890 von Anton Speth geschaffen, dem der Bürgstadter Robert Hofmann Modell stand. Foto: Privat.
  • Die Tragefigur des hl. Sebastian aus der Bürgstadter Pfarrkirche ist zur Zeit in der Ausstellung im Heimatmuseum zu sehen. Sie wurde um 1890 von Anton Speth geschaffen, dem der Bürgstadter Robert Hofmann Modell stand. Foto: Privat.
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Mehr als 500 Jahre alte Sebastiani-Bruderschaft bis heute aktiv

Bürgstadt. Am kommenden Wochenende 16.-18. Januar 2016 feiert die Bürgstadter Sebastiani-Bruderschaft wieder das Fest ihres Patrons. Die Gebetsgemeinschaft zu Ehren des Märtyrers wurde im Jahr 1515 gegründet, um den Zusammenhalt unter den Gläubigen zu stärken und das Gebet für die Verstorbenen zu pflegen. 1608 kam noch die Bitte um Abwendung der Pest und anderer ansteckender Krankheiten hinzu. Bereits 1603 würdigte der damalige Papst Clemens VIII., dass die Mitglieder „in gottseligen Liebeswerken gegenseitig sich üben“. Das tut die Bruderschaft bis heute mit dem 2013 gegründeten Sozialfonds „Sankt Sebastian – Hilfe für den Nächsten“.

Die Feierlichkeit in diesem Jahr beginnen mit der Beichtgelegenheit am Samstag, dem 16. Januar, von 16 Uhr bis 17:30 Uhr mit einem Pater vom Engelberg.
Hauptzelebrant und Festprediger beim Hochamt am Sonntag, den 17. Januar, um 10 Uhr ist in diesem Jahr Präses Pfarrer Dr. Hermann Steinert. Beim Umgang während des Hochamtes wird traditionell die Statue des heiligen Sebastian von der Freiwilligen Feuerwehr mitgetragen.
Das Besondere an der Bürgstadter Darstellung ist, dass der Heilige hier nicht, wie gewohnt, nackt an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt dargestellt ist, sondern in voller Rüstung eines römischen Legionärs mit den Pfeilen in der Hand. Diese außergewöhnliche Figur wurde um 1890 vom Bürgstadter Bildhauer Anton Speth (1851-1896) geschaffen und ist zusammen mit dem dazugehörigen Modell noch bis 13. März in der Ausstellung „Sakrale Kunst der Pfarrei St. Margareta Bürgstadt“ im Heimatmuseum zu sehen. Während der Sebastianus-Feierlichkeiten steht sie im Altarraum der Pfarrkirche.
Die Festandacht am Sonntagnachmittag findet, wie im vergangenen Jahr, um 17 Uhr statt. Hierbei werden die Namen aller im vergangenen Jahr verstorbenen Bruderschaftsmitglieder verlesen.

Am darauffolgenden Montag, dem 18. Januar, wird seit alters her die Bruderschaft gehalten. Nach alter Bürgstadter Tradition schenkt an diesem sog. „Brudermontag“ jeder Bruder seiner Schwester eine Breze. Eine solche „Bruderbreze“ wird auch den kranken Bruderschaftsmitgliedern ins Haus gebracht, die im Laufe des Tages besucht werden.

Interessierte jeglichen Alters sind herzlich eingeladen

Abends um 19 Uhr ist hl. Messe für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder mit Opfergang. Während dieses Gottesdienstes erfolgt auch die Neuaufnahme in die Bruderschaft, zu der die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen, aber auch Interessierte jeglichen Alters herzlich eingeladen sind. Zur Anmeldung liegen in der Kirche die Bruderschaftsbüchlein auf, die bis Freitag, den 15. Januar, mit Namen versehen in der Sakristei abgegeben oder im Briefkasten am Pfarrhaus eingeworfen werden können.
Anschließend findet die Bruderschaftsversammlung im Pfarrsaal statt, bei der mit Brudermeister Michael Schmitt über Belange der Bruderschaft gesprochen wird. Weitere Programmpunkte sind der Rechenschaftsbericht des Sozialfonds und ein Rückblick auf das Jubiläumsjahr in Bildern.
Text: Markus Schmitt

Autor:

Martin Scharbert aus Bürgstadt

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