2. Samenfest

In den Nutzgärten unserer Urgroßeltern wurzelten Kulturpflanzen mit einer großen Sorten-Varietät, über Generationen weitergereicht und gehütet wie ein Schatz. Saatgut und Garten waren Lebensgrundlage und sicherten das Überleben für die ganze Familie und wurde für die kommenden Jahre selbst gewonnen. Es entwickelten sich Sorten mit besonderen Eigenschaften, die sich an die jeweiligen Standortbedingungen anpassen konnten.
Doch gerade einmal 100 Jahre später sind bereits 75% unserer Kulturpflanzen verloren gegangen und ein elementares Kulturgut ist unwiederbringlich verschwunden - So die Aussage der Welternährungsorganisation FAO. Andererseits wird fast 70% des globalen Saatgutmarktes von nur 10 Unternehmen beherrscht, die letztendlich bestimmen, was wir essen dürfen.
Dagegen wendet sich seit einigen Jahren eine Saatgutbewegung, die auch durch das Aktionsbündnis „Giftfrei im 3Ländereck“ unterstützt wird. Jedermann sollte auf historisches Saatgut zugreifen können, das noch selbst vermehrt werden kann. Die von den Monopolisten angebotenen Samen sind zum großen Teil Hybride, die nicht zuverlässig weitervermehrt werden können.
Unter dem Motto: „Saatgut = Kulturgut = Freiheit“ bietet das Aktionsbündnis „Giftfrei im 3Ländereck“ diesmal das Saatgut bereits am 17. Februar an, während der Pflanzenmarkt gesondert erst am 4. Mai in Miltenberg stattfindet. Der Schwerpunkt des Angebotes liegt diesmal bei Sämereien für Blühpflanzen, die als Bienenweide dienen können. Samen zum Anbau alter Gemüsesorten sind aber auch reichlich vorhanden.
Zusätzlich gibt es eine Kunst-Ausstellung über das Bodenleben, die von zwei französischen Künstlern gestaltet wurde. Auch gibt es eine Präsentation von verschiedenen Wurzelgemüsen und ein Tauschtisch für mitgebrachtes Saatgut. Es werden gemeinsam Nisthilfen für Wildbienen, aber auch für Vögel gebaut. Saatgutbomben können auch gebastelt werden. Der Eintritt ist frei, über Spenden freut sich unsere Natur!

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