Segnung und Taufe
Segnung und Taufe des Motorrettungsboots der DLRG Freudenberg

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Im Vorfeld unseres Sommernachtsfestes mit Fackelschwimmen konnten wir unser lang ersehntes Motorrettungsboot segnen und taufen lassen. Die 1. Vorsitzende Sonja Büttner-Roth konnte bei bestem Wetter zahlreiche Gäste willkommen heißen. Darunter unseren Bürgermeister Roger Henning, Bezirksleiter Uwe Spielvogel, unsere Ehrenvorsitzenden Fred Hartmann, Peter Haamann und Harald Fuchs, sowie die Ehrenmitglieder Bodo Kapp und Norbert Oppelt nebst Gemahlinnen. Auch zahlreiche Feuerwehrler aus Freudenberg und Kirschfurt und DLRGler unserer benachbarten Ortsgruppen waren gekommen.
Nach dem katastrophalen Hochwasser 1995 erhielten wir von der Stadt ein Hochwasserboot zum Transport von Personen bei Hochwasserereignissen. Für Einsätze auf dem Main haben wir aus eigenen Mitteln einen 30PS Außenbordmotor angeschafft und das Boot in den folgenden Jahren mit Geräteträgern für Funk und Beleuchtung weiter auf unsere Bedürfnisse angepasst. Leider kam es im Laufe der Zeit vermehrt zu Leistungsproblemen des Motors und auch das zu transportierende Material, z.B. das der Einsatztaucher, wurde immer umfangreicher und schwerer. Das stellte die Einsatzfähigkeit unseres Bootes bei Einsätzen auf dem Main deutlich in Frage.
Als Einsatztrupp an einer Bundeswasserstraße war in der Bedarfsplanung schon lange ein Motorrettungsboot der Kategorie 2 für uns vorgesehen. Im Jahr 2020 konnten wir einen Antrag auf Beschaffung und Förderung stellen. 2021 wurde unser Boot aufgrund von Fördermittelkürzungen des Innenministeriums zurückgestellt, für 2022 dann aber ausgeschrieben. Materialengpässe rückten den Liefertermin weit nach hinten, aus 2022 wurde 2023 mit wenig Aussicht auf Fertigstellung. Umso glücklicher waren wir, als am 09. März 2023 plötzlich die Info kam, dass wir in 2 Wochen unser Boot in Rostock abholen sollen.
Die technischen Details zum Boot erläuterte dann unser 2. Vorsitzender und Bootsführer Andreas Wolz, der gemeinsam mit unserem Leiter Einsatz maßgeblich am Beschaffungsprozess beteiligt war. Das Boot ist ein Faster 540 BR und wurde auf der Werft von Nordland Hansa in Rostock ausgebaut und ausgestattet. Es ist für den Transport von 10 Personen zugelassen und verfügt über einen 100PS starken Suzuki Außenbordmotor, womit eine Höchstgeschwindigkeit von gut 60km/h erreicht werden kann.
Brauchen wir so ein großes Boot? Andreas Wolz hofft, diese Frage immer mit „Nein“ beantworten zu können. Denn wenn wir es "brauchen“, ist etwas passiert.
Für was haben wir so ein großes Boot? Vor 3 Wochen ist ein Flußkreuzfahrtschiff bei Würzburg Leck geschlagen. 148 Menschen an Bord mussten in Sicherheit gebracht werden. Täglich fahren viele dieser Schiffe direkt durch unser Einsatzgebiet – rund 72 Flußkilometer von Laudenbach bis Bettingen und darüber hinaus. Aber auch bei einzelnen Verunfallten ist durch die absenkbare Bugklappe eine patientenschonende Rettung wesentlich einfacher. Die Versorgung im Vorschiff bis zur Übergabe an den landgebundenen Rettungsdienst ist deutlich besser und sicherer möglich. Auch Taucheinsätze lassen sich durch die Bugklappe viel besser durchführen. Ein gefahrloser Ein- und Ausstieg ist nun möglich, anstatt als Taucher außen am Boot hängend bis ans Ufer geschleppt zu werden. Durch die hohe Zuladung können im Katastrophenfall auch Hilfsgüter oder Sandsäcke auf dem Wasserweg transportiert werden. Auch ein Sonargerät ist verbaut, welches es ermöglicht Personen und Gegenstände unter Wasser zu orten. Sogar eine Tragkraftspritze der Feuerwehr kann auf speziellen Schienen sicher fixiert und von der Wasserseite aus eingesetzt werden.
Wenn es also zu einem Notfall kommt, wissen wir, dass wir ein gut ausgestattetes, bedarfsgerechtes Einsatzmittel zur Verfügung haben.
Im Anschluss an die Erläuterungen von Andreas Wolz dankte Sonja Büttner-Roth allen, die am Beschaffungsprozess, der Abholung und der finalen Ausstattung beteiligt waren. Ohne jegliche Ausbildungs- und Einweisungsfahrten sind auch hier wieder mehr als 200 Stunden, geleistet von wenigen Bootsführern, zusammengekommen.
Aber ein so großes Boot macht auch Probleme: es braucht viel mehr Platz als das alte Boot. Es passt nicht durch die Tore unsere Garagen, was uns langfristig nicht um weitere Investitionen in eine neue Garage bringt. Auch haben viele Einsatzkräfte den „neuen“ Führerschein und dürfen das Einsatzauto mit dem Bootstrailer nicht fahren. Auch hier müssen wir investieren und haben es auch schon gemacht. All das stellt uns für die Zukunft vor einige Herausforderungen, aber wir stehen voll hinter unserem Kauf, eine wertvolle, wichtige und absolut notwendige Investition in unsere Rettungsfähigkeit und unser aller Sicherheit.
Die Gesamtkosten für das Boot belaufen sich auf knapp 60.000 Euro. Da sich die Förderung von 70% des Innenministeriums auf einen geschätzten Preis von 35.000 Euro bezieht und somit bei 24.500 Euro liegt, bleiben stolze 35.000 Euro an der Ortsgruppe hängen. Somit wurde aus einer 70% Förderung eine um die 40%. Ohne die von uns gebildeten Rücklagen, die in den letzten Jahren gebildet wurden, wäre der Kauf nicht möglich gewesen. Vielen Dank an das Innenministerium für die Förderung von 24.500 Euro. Vielen Dank auch an die Stadt Freudenberg, die uns mit 5.000 Euro unterstützt und uns im Moment in der alten Feuerwehrgarage einen Stellplatz zur Verfügung stellt.
Herzlichen Dank auch an alle Mitglieder, Förderer und Spender, die uns immer wieder unterstützen und solche Projekte erst ermöglichen.
Diakon Michael Baumann überreichte als Gastgeschenk eine Plakette mit den Buchstaben IGN – in Gottes Namen. Diese wird einen Platz auf dem Boot finden und für den göttlichen Beistand auf allen Einsätzen sorgen. In einer kleinen Anekdote erzählte er, dass Helfer wie die Wasserrettungsdienste auch Gott gesandte Hilfe sind und lobte den Einsatz der DLRG für die Menschen. Anschließend segnete er das Boot. Die Nachwuchsretter Ida und Max Pölleth tauften es auf den Namen Seeadler, wünschten allzeit gute Fahrt und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Sonja Büttner-Roth fügte noch den Wunsch an, dass alle Einsatzkräfte immer wieder gesund von ihren Einsätzen zurückkehren.
Es folgten die Grußworte der Gäste. Bezirksleiter Uwe Spielvogel freute sich, dass das Boot endlich da ist. Es stehe für mehr Sicherheit im Einsatz und schnelleres Ankommen am Einsatzort.
Bürgermeister Roger Henning gratulierte zur Segnung und Taufe und sprach ein großes Lob aus für die Schwimmausbildung der Kinder und die Wache am Badesee.
Nach dem offiziellen Teil brach der Seeadler zur einer Probefahrt auf, die allen Mitfahrenden ein begeistertes Grinsen ins Gesicht zauberte, bevor er beim anschließenden Fackelschwimmen zum ersten Einsatz kam.

Autor:

Michaela Pölleth aus Freudenberg

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