Spitze Seitenhiebe auf die Männerwelt

Drei Honigtörtchen »Honey Pie« verzauberten Kleinwallstädter Publikum


Kleinwallstadt. Rund 70 Zuschauer erlebten am Freitagabend in der Zehntscheune in Kleinwallstadt einen vergnüglichen und unterhaltsamen Abend mit dem Vokal-Trio »Honey Pie«.

In ihrem Programm »Greatest Hits – live and unplugged« treten die drei Sängerinnen Susanne Schempp (Mezzosopran und Gitarre) Anette Heiter (Alt) und Dorothee Götz (Sopran) alleine und ohne Mikrofonverstärkung auf. Mit einer bunten Mischung aus Swing und Flower-Power, eigenen Kreationen und lustigen Parodien auf die Männerwelt begeisterten die drei selbstbewussten und stimmgewaltigen Honigtörtchen ihr Publikum – besonders das weibliche.

Dass das starke Geschlecht bei so viel geballter Frauen-Power auf der Bühne nicht gut wegkam, überraschte niemanden. Die anwesenden Herren nahmen es gelassen und haben es dem kecken Trio offensichtlich verziehen.

Zugegeben, das Lied »Er ist krank«, sterbenskrank, das Fieberthermometer zeigt 37,3 Grad und er verlangt kurz vor dem Exitus nach dem Pfarrer..., das war schon eine Steilvorlage. Über die Befindlichkeiten von uns Männern macht man keine Witze, tönte es aus dem Publikum, während die 1. Vorsitzende des Fördervereins Kultur in der Zehntscheune e.V. , Christel Ney, weiteres Öl ins Feuer goss und über ähnliche Erfahrungen mit Männern während der letzten Grippewelle zu berichten wusste.

Unverblümt und mit einer gehörigen Portion Selbstironie plauderten die Drei aus ihrem Privatleben – mit Liedern, die samt den deutschen Texten aus der Kreativwerkstatt »Honey Pie« stammen. So erfuhren die Gäste, dass die blonde Sopranistin Dorothee Götz eine Leidenschaft hat: Sie sammelt – Männer!

Ihr Herzbube war im Kleinwallstäder Publikum schnell gefunden und so fiel die Wahl auf Timo. Der konnte sein Glück kaum fassen und glaubte schon an den großen Hauptgewinn. Schließlich musste er gestehen, dass er nicht alleine, sondern in (weiblicher) Begleitung gekommen war. Pech für ihn.

Was »Honey Pie« mit Männern anstellt, die nicht parieren, lässt auch Timo erschauern. Im nächsten Song wird er zum Herzensfreund von Gitarristin Susanne Schempp, die »Honey Pie« 1985 gründete.

»Timo kommt heute zum Essen«, so. lautete der Song. Besagter Timo hat die Absicht, die Beziehung schnöde zu beenden und wird daher zur finalen Einladung mit einem leckeren Pilzgericht verwöhnt, das ihm den Garaus macht. Danach zerlegt ihn die Verschmähte fachmännisch und bereitet ihn in kleinen Portionen auf Vorrat zu. Das Publikum schnappt leicht schockiert nach Luft, lacht aber trotzdem herzhaft – Timo aus dem Publikum auch, denn ihn gibt es heute zum Essen.

Die deutschsprachigen Texte stammen allesamt aus der Feder von Altstimme Anette Heiter, die im bürgerlichen Leben Richterin am Amtsgericht in Tübingen ist. Ob sie die Idee für den mörderischen Songtext aus einem ähnlichen Fall abgeleitet hat, blieb unbeantwortet.

Für Männer jedenfalls eine eher ungemütliche Vorstellung, in der Tiefkühltruhe zu enden. Aber es kommt noch schlimmer: Was haben Männer mit Zahnbürsten gemeinsam? Keine Frage – man sollte sie wechseln, alle 14 Tage.

Die Sopranistin Dorothee Götz besingt die Suche nach ihrem Traummann, der sich in der Realität rasch als ganz normaler Mann entpuppt, der mit Feuereifer und Wellness-Urlaub seine Midlife-Krise bekämpft. Einfach köstlich auch der Songtext dazu: »Walter will Wellness«.

Bei Songs wie »I did it my way« von Frank Sinatra, beschränkte sich das Trio lediglich auf die Übernahme der Melodie. So wurde aus dem weltberühmten Text eben das Lobeslied auf den idealen Mann: »...denn er kann spülen«, mit dem sie die Lacher auf ihrer Seite hatten.

Drei attraktive Frauen, die singen können, ist eigentlich schon ein Erfolgsrezept für sich. Wenn sie dann auch noch kalauern, guten Swing bringen und witzige eigene Songs auf der Pfanne haben, ist das ein Garant für einen unterhaltsamen Abend.

Das Kleinwallstädter Publikum ließ sich jedenfalls den Honigkuchen »Honey Pie« schmecken und verlangte nach 90 Minuten Spielzeit lautstark nach Zugabe.

Autor:

Michael Murza aus Kleinwallstadt

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