Mittwochsgespräche in der ev. Kirchengemeinde
Weihnachte unnerm Brückeboche

Weihnachte unnerm Brückeboche

Premiere des neuen Stückes von und mit Kurt Spielmann und dem Duo „Brassette“, Nicole und
Werner Becker

Der zweite Abend in der Reihe „Mittwochsgespräche“ der evangelischen Kirchengemeinde
Erlenbach fiel gegenüber den bisherigen Veranstaltungen gleich zwei Mal aus der Reihe:
Zum Einen war es nicht ein Gespräch im üblichen Sinn, sondern eher ein Monolog, mit dem der
Großwallstädter Schauspieler Kurt Spielmann seine Zuhörer als „Edi von der B8“ in seinen Bann
zog. Die Veranstaltung fand nicht wie sonst im Gemeindehaus statt, sondern in der Martin-Luther-
Kirche, somit konnten die geforderten Abstandsregeln eingehalten werden.
Zum anderen durften die Zuschauer die Premiere des neuen Stückes von „Edi von der B8,
manchmal auch von der B 469“ wie Kurt Spielmann augenzwinkernd einwarf, erleben. Edi ist
inzwischen einem breiten Publikum bekannt. Er ist ein „Penner“, ein „Clochard“, der auf der Straße
lebt.
Edi erzählt humorvoll und nachdenklich vom „schönsten Fest des Jahres“, das er mit Weggefährten
unter freiem Himmel feiert. Liebevoll packt er ein paar ramponierte Tannenzweige aus seiner
Plastiktüte, arrangiert sie feierlich auf einem Tischchen und entzündet andächtig eine erste
Adventskerze, bevor er – ganz pragmatisch – sein Vesperbrot dazu legt.
Edi spricht über die Lebensumstände der Obdachlosen und wirbt um Verständnis für diese
Menschen an Rande der Gesellschaft. „Ohne festen Wohnsitz gibt es kein Hartz 4“.
Zart lächelnd schwärmt er von seinem „Schinnesje“, seiner Freundin und Dauerverlobten. „Mer
sieht immer mehr Frauen uff de Stroß, des Freiwild der Gosse“.
Die Probleme des Obdachlosen, die er in einprägsamer Weise seinen Zuschauern vor Augen führt,
sollen trotz allem unterhalten und Empathie wecken für all die Gestrauchelten, die „unter die Räder
gekommenen“. Edi bewertet seine Weggefährten nicht, unterscheidet nicht ob sie unschuldig oder
selbstverschuldet in den „Schlamassel“ geraten sind. Er philosophiert über das Leben an sich, seine
Freuden, Glücksmomente, aber auch über die Gefahren und Abgründe seines Daseins.
Es ist ein Stück mit Musikbegleitung, Weihnachtslieder mit Jazz- und Swingelementen, von Werner
und Nicole Becker, dem Duo „Brassette“, auf verschiedenen Instrumenten und Nicoles feiner
Sopranstimme intoniert, die den Rahmen schaffen und dem Zuhörer die Gelegenheit geben, das
Gehörte in den Sprechpausen auf sich wirken zu lassen.
Und wenn Nicole gegen Ende ein zartes „Tochter Zion“ auf ihrer Posaune anstimmt, erinnert sich
vielleicht mancher daran, wen das neu geborene Kind als Erste auf die Beine und auf den Weg
gebracht hat: die Hirten, die Verachteten, die Ausgestoßenen…...

Autor:

Karola Schröder aus Erlenbach a.Main

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