Das HSG verabschiedet seine Abiturienten
Heroes raus aus dem Rotstiftmilieu

„You are heroes“ - so schallte es durch die Frankenhalle in Erlenbach am Main, als die Eltern zur Klavierbegleitung des Musiklehrers Joachim Hammer den 89 Abiturienten des Hermann-Staudinger-Gymnasiums zum Abitur gratulierten. Ein Thema, welches sich durch den ganzen Abend zog. Eva Giegerich und Christian Fries führten durch den Abend und ließen sich von Werner Hillerich, dem zweiten Bürgermeister der Stadt Erlenbach/Main, zum bestandenen Abitur beglückwünschen. Es schloss sich Berthold Rüth, Landtagsabgeordneter der CSU, an, der ebenfalls zum bestandenen Abitur gratulierte und den Abiturienten zurief: „Genießen Sie die Flucht aus dem Roststiftmilieu!“, das Motto, welches der Abiturjahrgang ausgewählt hatte. Für die Abiturienten waren ihre Oberstufenkoordinatoren Frank Fuchs und Christopher Schuhmann ebenfalls „Heroes“. Damit dies auch für die Ewigkeit hält, vermählte Isabell Post die beiden auf der Bühne, was von den Zuschauern begeistert aufgenommen wurde. „Wohl eine Liebe auf den ersten Blick“, wie es ein Abiturient treffend feststellte.
Als Nächstes trat Christine Büttner, die Schulleiterin, ans Rednerpult. Sie definierte den vor ihr sitzenden Jahrgang gesellschaftlich als die Generation Z, die Arbeit und Freizeit trennen, die „digital natives“, die in einer stark technologisch bewanderten Welt aufwachsen. Ebenfalls hat sich die Berufswelt verändert, wie Christine Büttner ausführte, aufgrund des demographischen Wandels wird um Absolventen gebuhlt, dadurch wird nicht mehr „vorrangig der Lebenslauf optimiert, sondern der Wunsch verfolgt, die Welt zu verbessern.“
Wie erlebte dieser Jahrgang seine Schulzeit am HSG: Der Abiturjahrgang 2019 verbrachte seine halbe Schulzeit auf einer Baustelle, ebenso änderte sich das Gesicht des Kollegiums in diesen acht Jahren enorm. Die Schulleiterin lobte den Abiturjahrgang als eine große Gruppe von Individualisten mit viel punktuellem Engagement in Theater und Technik, als begeisterte Tutoren für Jüngere und im Projekt „Begegnung der Generationen“ für Senioren, im großen Popchor oder im Vokalensemble der „Chouettes“. Nicht zu vergessen die Handballer auf dem Weg ins Profilager, Judokas und all die Breitensportler. Ebenso hob Christine Büttner die Wiederbelebung der Schülerzeitung „Bunkerpost“ zur digitalen Plattform „bapp“ hervor, die bayernweit drei Preise gewann. Besonders gratulierte sie den drei Jahrgangsbesten Sophia Bauer mit einem Abiturschnitt von 1,0 und Michael Dorsemagen und Marvin Welzbacher mit jeweils 1,1. Zu einer einjährigen Mitgliedschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gelangten Thomas Schreck, der auch das MINT-Zertifikat erhielt, und Marina Bonn. Zum Bio-Zukunftspreis gratulierte die Schulleiterin Lara Schulte. Mit einem Gesamtschnitt von 2,14 „lag man deutlich über dem Bayerndurchschnitt“, wie Christine Büttner lobend hervorhob.
Die Schulleiterin wünschte am Ende ihrer Rede dem Abiturjahrgang „Gelassenheit für alles, was kommt, das Bewusstsein, dass die Zukunft so kommt, wie ihr sie verantwortlich gestaltet und das Wissen darum, dass dazu eine kritische Distanz und eine eigene Meinung gehören.“ Via Skype schaltete sich anschließend Uwe Rauhut, der ehemalige Oberstufenbetreuer zu, der live aus Namibia seine Glückwünsche überbrachte und mit frenetischem Beifall bedacht wurde. Es folgten für den Elternbeirat Heiko Reichold, der die kommende Zeit als Lernprozess beschrieb, die am besten im Team zu bewältigen sein werde. Dabei dürfe man aber auch gern mal gegen den Strom schwimmen. Christoph Grosch sprach als Vertreter der „Freunde des HSG“ von einem heldenhaften Jahrgang, der vom Altbau in den Neubau zog, Lehrer als neuen Direktor und Oberstufenbetreuer verabschieden und neue begrüßen durfte. Es folgte die Abiturrede von Seiten der Absolventen, Daniel Körbel und Luis Dölger, die witzig und mit Augenzwinkern durch ihr Schulzeit führten und besondere Fähigkeiten der Absolventen hervorhoben. Selbst klassifizierten sie sich und ihre Mitschüler als eine kleine Gruppe von Nonkonformisten, eine ebenso kleine Gruppe an Zuarbeitern des Systems und der großen Mehrheit an Opportunisten, die ihre goldene Mitte im Laufe ihrer Schulkarriere gefunden hätten und damit für die Zukunft gut gerüstet seien. Ihr Dank galt zudem allen, die erfolgreich bei dem bestandenen Abitur mitgewirkt hatten. Der Landrat, Jens-Marco Scherf, sprach zum krönenden Abschluss seiner Abitour durch den Landkreis zum Abiturjahrgang, wünschte ein „Raus in die Freiheit“, die verantwortungsvoll genutzt werden solle und sprach seinen Wunsch aus, die heitere Atmosphäre im Saal „aufzusaugen“ und damit positiv in die Zukunft zu blicken. Damit leitete er zur Abiturzeugnisverleihung über, bei der jeder Absolvent unter den Klängen seines Lieblingslieds die Bühne betrat und sein Zeugnis aus den Händen der Schulleiterin und der Oberstufenbetreuer entgegen nahm.

Autor:

Dirk Simon aus Erlenbach a.Main

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