Polizeibericht
Unterfranken | Sicherheitsbilanz des Polizeipräsidiums Unterfranken für das Jahr 2023

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Pressebericht des Polizeipräsidiums Unterfranken vom 22.03.2024

Anzahl der Straftaten nach Rückgang erneut gestiegen – Aufklärungsquote weiter auf hohem Niveau – Unterfranken auch im bayernweiten Vergleich sicherer Regierungsbezirk

Anzahl der Unfälle auf gleichbleibendem Niveau – Alkoholbedingte Verkehrsunfälle und Geschwindigkeitsunfälle weiter im Fokus der Polizei

UNTERFRANKEN. Das Polizeipräsidium Unterfranken stellte am Freitagvormittag den Sicherheitsbericht für das Jahr 2023 vor. In einer Pressekonferenz präsentierten Polizeivizepräsident Holger Baumbach, Kriminaldirektor Manuel Rösch und Polizeirat Nicolas Rumpel, Zahlen und Daten der Polizeilichen Kriminal- und Verkehrsstatistik für den Regierungsbezirk.

Kriminalitätsentwicklung in Unterfranken
Das Polizeipräsidium Unterfranken verzeichnete im Jahr 2023 insgesamt 50.385 Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße). Damit stiegen diese im Vergleich zum Vorjahr (2022: 46.280) um 4.105 bekannt gewordene Fälle an. Die bereits hohe Aufklärungsquote von 70,3 % im Jahr 2022 konnte erneut gesteigert werden und liegt für das Berichtsjahr 2023 bei 70,7 %. Die Häufigkeitszahl, ein aussagekräftiger Indikator, um die Sicherheit in Regionen und Städten vergleichen zu können, blieb trotz eines Anstiegs auf den Wert 3.776 (Straftaten pro 100.000 Einwohner) auf einem im gesamtbayerischen Vergleich niedrigem Niveau.

Die vergleichsweise niedrige Häufigkeitszahl und eine hohe Aufklärungsquote belegen, dass die Menschen in Unterfranken sicher leben und sich auch sicher fühlen können. Ein Fazit, das auch Polizeivizepräsident Holger Baumbach bekräftigte:

„In Unterfranken leben Sie sicher! Eine außerordentlich hohe Aufklärungsquote und eine niedrige Kriminalitätsbelastung belegen dies eindrücklich.“

Polizeivizepräsident Holger Baumbach

Entwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen
Ein Blick auf die kreisfreien Städte Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg zeigt, dass die Fallzahlen hier im Jahr 2023 zwischen 12 % und 17 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Die drei Städte wiesen hierzu eine Aufklärungsquote von über 71 % auf und liegen mit Blick auf die geklärten Straftaten damit deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt. Die Polizei konnte somit annähernd drei von vier Straftaten aufklären.

In den Landkreisen nahmen die Fallzahlen im Vorjahresvergleich zwischen 0,7 und 21,0 % zu. Der Landkreis Rhön-Grabfeld weist mit einer Steigerung
von 21,0 % vor dem Landkreis Kitzingen mit 12,7 % die höchste Fallzahlensteigerung auf. Die Häufigkeitsziffer des Landkreises Rhön-Grabfeld
liegt dennoch deutlich unter, die Häufigkeitsziffer des Landkreises Kitzingen leicht über dem unterfränkischen Schnitt. In den Landkreisen Main-Spessart und Miltenberg sanken die Fallzahlen um 2,9 % und 2,2 %.

Diebstahlsdelikte stellen größten Anteil der Fallzahlen
Die Deliktsgruppe der Diebstahlsdelikte macht mit 13.087 Fällen fast ein Viertel (23,8 %) der Gesamtstraftaten in Unterfranken aus. Knapp die Hälfte der Steigerung der Gesamtfallzahlen im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus der Zunahme in diesem Bereich. Im Bereich des sogenannten einfachen Diebstahls stiegen die Fallzahlen um rund 12,5 % auf 9.476 (2022: 8.433) Delikte. Schwerpunkte bei den Diebstahlsdelikten sind der Ladendiebstahl mit einem Zehnjahresmaximum von 3.971 Fällen, was eine Steigerung um 19 % darstellt und der Fahrraddiebstahl mit einem Zuwachs um gut 15,5 % auf 1.498 Delikte.

Entwicklung einzelner Deliktsfelder
Im Bereich der Vermögensdelikte sind mit Blick auf Fälle mit Tatort Unterfranken steigende Fallzahlen von knapp 13 % auf nunmehr 8.606 Fälle festzustellen. Hierunter stellt der Betrug knapp 80 % der einschlägigen Fallzahlen.

Bei den Callcenter-Betrugsdelikten, die eine Teilmenge der Vermögensdelikte darstellen, ist ein Rückgang im Jahr 2023 um 22,7 % im Vorjahresvergleich festzustellen. Der Vermögensschaden reduzierte sich von vier Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro. Bei den vollendeten Taten ergab sich ein Rückgang von 30 %, auf nunmehr 332 Fälle. Gerade der Callcenter-Betrug war in den vergangenen Jahren ein Präventionsschwerpunkt der unterfränkischen Polizei. Dem Phänomen wurde mit Kampagnen wie „Leg auf!“, „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ begegnet. Die unterfränkische Polizei konnte zudem im vergangenen Jahr insgesamt 20 Tatverdächtige in dem Deliktsbereich festnehmen.

Die unter Gewaltkriminalität zusammengefassten Delikte stiegen im Berichtsjahr um rund 9 % auf 1.811 Fälle an und liegen damit auf dem Niveau des Jahres 2018. Die Aufklärungsquote stieg leicht an und liegt in dieser Deliktsgruppe bei nunmehr 88 %. Mit rund 80 % stellen die Straftaten der gefährlichen und der schweren Körperverletzung hierunter den größten Anteil mit 1.434 bekanntgewordenen Fällen. Weitere rund 11 % stellen Raubdelikte mit 203 Fällen in dieser Gruppe dar. Straftaten gegen das Leben stiegen um zwei Fälle auf nunmehr 53 Delikte an.

Entwicklungen in Bezug auf Tatverdächtige
Die unterfränkische Polizei konnte im Jahr 2023 24.476 Tatverdächtige ermitteln. Der Anteil der erwachsenen Tatverdächtigen stieg leicht auf 78,5 % an. Der Anteil der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen sank um jeweils 0,3 Prozentpunkte auf 3,4 % (Kinder) und 9,3 % (Jugendliche). Der Anteil der Heranwachsenden blieb annähernd gleich bei 8,8 % der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen. Im Bereich der Gewaltkriminalität stellt die Gruppe der bis 20-Jährigen, sprich Kinder, Jugendliche und Heranwachsende rund ein Drittel der Tatverdächtigen. Diese Gruppe wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % an.

Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg im Berichtsjahr von 7.154 auf 8.569 Verdächtige an. Diese stellen damit rund 35,0 % der Gesamtzahl der Tatverdächtigen.

Die Anzahl der tatverdächtigen Zuwanderer, als Teilgruppe der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg von 2.889 auf 3.649 Verdächtige an. Diese stellen somit 14,9% der Gesamtzahl der Tatverdächtigen.

Verkehrsunfallentwicklung in Unterfranken
Die unterfränkische Polizei registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 38.674 Verkehrsunfälle und damit einen minimalen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (2023: 38.580). Die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Menschen sank leicht auf 54 (2022: 55) und blieb damit im langjährigen Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Die Zahl der bei Unfällen Verletzten ging auf 5.234 zurück und ist damit im Vergleich zum Vorjahr wieder rückläufig.

Jeder fünfte tödliche Unfall auf Grund überhöhter Geschwindigkeit - Zahl der Unfallverletzten rückläufig
Überhöhte Geschwindigkeit ist weiterhin die Hauptunfallursache bei Unfällen mit schwer- und tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern. Die Zahl der bei Geschwindigkeitsunfällen getöteten Personen stieg von neun auf zwölf und die der Verletzten sank von 633 auf 618. Ein polizeilicher Ansatz bleibt in diesem Bereich auch die konsequente Geschwindigkeitsüberwachung.

Unfälle unter Alkoholeinfluss auf Höchststand – Verkehrstote rückgängig
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist im Jahr 2023 nochmals auf nun 499 Unfälle gestiegen (2022: 486). Dies stellt einen Höchststand an entsprechenden Unfällen in den letzten zehn Jahren dar. Bei den Unfällen wurden 259 Personen verletzt und 3 getötet. (2022: 256 verletzt / 11 getötet). Der Anzahl alkoholbedingter Verkehrsunfälle stehen 1669 sogenannte folgenlose Trunkenheitsfahrten (2022: 1797) gegenüber, bei denen der Fahrer, bevor es zu einem Unfall kommen konnte, von der Polizei kontrolliert worden ist.
Dem positiv gegenüber steht der Trend im Bereich der Unfälle unter Drogen- und Medikamentenbeeinflussung. Hier war erneut ein Rückgang sowohl in der Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle als auch bei den Verletzten und Getöteten festzustellen. Bei 90 Verkehrsunfällen wurden 36 Personen verletzt und niemand getötet. Weiter stellte die Polizei insgesamt 1523 folgenlose Fahrten (2022: 1481) unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln fest.

Fahrradunfälle auf gleichbleibendem Niveau
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden veränderte sich im Vergleich zum Jahr 2022 nur minimal. Den 1.404 Verkehrsunfällen mit 1.313 Verletzten und 9 getöteten Radfahrern im Jahr 2022 stehen im Jahr 2023 1.386 Unfälle entgegen, bei denen 1.258 Fahrradfahrer verletzt und 5 getötet wurden. Bedenklich ist aus Sicht der Polizei, dass von den verletzten und getöteten Radfahrern weiterhin lediglich 45 % einen Fahrradhelm getragen haben.

Landestag der Verkehrssicherheit
Die unterfränkische Polizei wird weiterhin neben einer konsequenten Verkehrsüberwachung, auch einen Schwerpunkt im Bereich der Verkehrsprävention setzen, eine Vielzahl von Veranstaltungen zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr anbieten und eng mit den Straßenverkehrsbehörden und Sicherheitspartnern zusammenarbeiten.

Ein besonderes Highlight stellt hier die Ausrichtung des Landestages der Verkehrssicherheit am 20.04.2024 in Würzburg dar. Hier möchte die unterfränkische Polizei mit ihren Sicherheitspartnern mit den Bürgerinnen und Bürgern rund um das Thema Verkehrssicherheit in Kontakt treten.

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