Bürger-Info-Radtour "Umwelt-Klima-Nachhaltigkeit"

Bürgermeisterkandidat Benjamin Bohlender berichtet über aktuelle Themen aus dem Erlenbacher Stadtrat

Unter dem Themenschwerpunkt „Umwelt-Klima-Nachhaltigkeit“ haben Erlenbachs Bürgermeisterkandidat Benjamin Bohlender und der SPD-Ortsverein am Freitag eine Bürger-Info-Radtour organisiert. Auf der vier Kilometer langen Rundfahrt durch die Stadt informierte der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Benjamin Bohlender, an acht Stationen aus erster Hand über aktuelle Themen und Projekte.

„Ob beim Verkehr, bei Bauprojekten oder der Energiewende vor Ort: Klimaschutz ist für die Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahrzehnten von großer Bedeutung und ich bin der Meinung, dass das Chefsache sein muss“, erklärte Benjamin Bohlender am Startpunkt der Tour vor dem Rathaus und nannte als Beispiel das Großprojekt „ProZent“, das nachhaltig geplant und umgesetzt werden müsse. „Wie können wir den Stadtplatz begrünen und beschatten? Wie sieht das Entwässerungs- und Energiekonzept aus? Sperren wir die Rathausstraße für den Durchgangsverkehr?“ Der neue Stadtplatz solle ein Ort der Begegnung und des sozialen Miteinanders für alle Generationen werden. Im Dezember werde eine Jury, der auch Bohlender als Fraktionsvorsitzender angehört, über das beste Konzept entscheiden.

Weiter ging es für die 30 Teilnehmenden durch die Bahnstraße. Hier musste die fahrende Kolonne absteigen und das Rad schieben, denn die Einbahnstraße ist für den Radverkehr in Gegenrichtung nicht freigegeben. „Das Radverkehrskonzept des Landkreises sagt, dass dies völlig unproblematisch möglich wäre“, berichtete Bohlender. „Die Realisierung ist über entsprechende Beschilderung und markierte Einfahrtschleusen einfach und kostengünstig machbar.“ Die Radwegeführung in Erlenbach müsse insgesamt optimiert und eine bedarfsgerechte Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden, z.B. mit sicheren Abstellmöglichkeiten und Ladestationen. „Wir möchten, dass Erlenbach eine fahrradfreundliche Stadt wird“, so Bohlender.

Die Mitradelnden hatten viele Vorschläge, wie die örtliche Situation für Radfahrer verbessert werden kann, und erfuhren den Stand zum Lückenschluss beim geplanten Radweg nach Klingenberg. In einem Verkehrs- und Mobilitätskonzept, das alle Verkehrsträger umfasst, soll der fließende und ruhende Verkehr im gesamten Stadtgebiet untersucht werden.

Am Bergschwimmbad erläuterte Bohlender, dass bei der Generalsanierung die Kriterien für ein„Null-Energie-Bad“ und für eine mögliche Förderung nicht erfüllt wurden, aber durch diese Maßnahme dennoch schon viel Energie eingespart worden sei. Der Stadt sei ein Zuschuss von etwa 400.000 Euro entgangen. Im Rechnungsprüfungsausschuss habe man darauf gedrungen, ein gerichtliches Beweisverfahren einzuleiten, um zumindest einen Teil der Förderung zu realisieren.

An der Schlucht verdeutlichte Bohlender die Gefahrenpotenziale, die sich bei Starkregenereignissen an neuraligischen Stellen ergeben können. „Sturzfluten nehmen vor dem Hintergrund des Klimawandels zu. Wir müssen am Neurod und an der Schlucht Vorsorge treffen und die Infrastruktur ertüchtigen.“ Auf dem Weg zur vierten Station zählten die Teilnehmen die freien Bauplätze. Angesichts der demografischen Entwicklung und des Mangels an Wohnraum schlägt Bohlender ein Flächen- und Leerstandsmanagement vor. Wie die Bevölkerung sich an der Energiewende beteiligen kann, erfuhren die Radler am privaten Wohnhaus von Hans-Georg Connor, der die Tour vorbereitet hatte und zu den jeweiligen Themen viele interessante Fakten und Hintergrundinformationen einfließen ließ. Bohlender, der auch Verwaltungsrat beim Energieversorger EZV ist, wies auf den „Energiemonitor“ hin, der einen guten Überblick über die regionale Energieerzeugung und -verbräuche gibt.

An den weiteren Stationen beschäftigte sich die Gruppe mit der im Bau befindlichen alternativen Trinkwasserversorgung, der Elektrifizierung der Maintalbahn und Verbesserungen beim City-Bus. „Alle müssen ihren Beitrag leisten und die Stadt ist gefordert, mit gutem Beispiel voran zu gehen“, so das Resümee nach der zweistündigen Tour, die für alle viele interessante Informationen bereithielt.