Konzert mit dem Münchener Kammerorchester

Ein Einführungsvortrag beginnt im kleinen Saal um 18.45 Uhr.
Eigentlich hatte der Impresario Sergei Djagilew ja nur eine harmlose Pergolesi-Instrumentierung bei Igor Strawinsky bestellt. Doch der reicherte die Musik aus dem 18. Jahrhundert mit überraschenden Taktwechseln und rhythmischen Störungen, ungewohnten Harmonien und seltsamen Klangfarben an. Das „Pulcinella“-Ballett von 1919/20 markiert den Beginn seiner neoklassizistischen Periode.
Auf ältere Musik bezog sich auch Richard Strauss in seinem Oboenkonzert. Das Werk aus dem Jahr 1945 lässt an vielen Stellen die schlichte Klarheit der Wiener Klassik anklingen und lockt dann doch wieder mit den üppigen Harmonien und Farbmischungen der Spätromantik. Der französische Meisteroboist François Leleux spielt den Solopart.
Dazu präsentiert das Münchener Kammerorchester noch ein echtes klassisches Werk: Joseph Haydns Sinfonie Nr. 60 „Il distratto“ war ursprünglich allerdings gar keine Sinfonie, sondern die Bühnenmusik zu einem Lustspiel. Dieses Stück trug den Titel „Der Zerstreute“ und motivierte durch seine Handlung manchen witzigen Einfall Haydns.
Und schließlich eine Beinahe-Uraufführung: Erst zwei Tage vor dem Aschaffenburger Konzert hebt das Orchester das neue Werk von Lisa Streich aus der Taufe. Die Schwedin wurde nach einstimmiger Jury-Entscheidung für den Kompositionsauftrag des Vereins „musica femina münchen“ ausgewählt.

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