Naturschutz
Der Feuersalamander braucht unsere Hilfe - sehenswerte Ausstellung in Hobbach bis 31.5.2023

Klein, gelb und schwarz: Der Feuersalamander steht im MIttelpunkt einer Ausstellung im Schullandheim Hobbach, die noch bis 31. Mai 2023 zu sehen ist. | Foto: Jacqueline Kuhn
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  • Klein, gelb und schwarz: Der Feuersalamander steht im MIttelpunkt einer Ausstellung im Schullandheim Hobbach, die noch bis 31. Mai 2023 zu sehen ist.
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Gelbe Flecken auf schwarzglänzender Haut: das kann nur ein Feuersalamander sein! Die kleine Amphibie steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Der Feuersalamander in Bayern“, zu erleben bis 31. Mai 2023 im Schullandheim Hobbach. Die Ausstellung richtet sich an interessierte Kinder und Erwachsene und beleuchtet den Lebenszyklus, die Bedrohungen sowie den Schutz der gelb-schwarzen Lurche. Anschauliche Modelle, echte Tiere im Terrarium und ein buntes Rahmenprogramm mit Führungen und Bastelaktionen begleiten die Ausstellung.

Lurchi braucht unsere Hilfe!

Eine gefasste Quelle bei Dornau (Sulzbach am Main) wird von Regionalkoordinatorin Dr. Jacqueline Kuhn (BN Miltenberg) auf Vorkommen von Feuersalamander-Larven untersucht. Dazu wird vorsichtig mit einem Ästchen das Laub beiseite geschoben und gleichzeitig der Grund mit Hilfe einer Taschenlampe beleuchtet, um die gut getarnten Feuersalamander-Larven zu erkennen.  | Foto: privat/Manfred Knippe
  • Eine gefasste Quelle bei Dornau (Sulzbach am Main) wird von Regionalkoordinatorin Dr. Jacqueline Kuhn (BN Miltenberg) auf Vorkommen von Feuersalamander-Larven untersucht. Dazu wird vorsichtig mit einem Ästchen das Laub beiseite geschoben und gleichzeitig der Grund mit Hilfe einer Taschenlampe beleuchtet, um die gut getarnten Feuersalamander-Larven zu erkennen.
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Dr. Jacqueline Kuhn gehört zum Organisationsteam der Ausstellung. Sie ist promovierte Biologin, hat seit 2019 beim Bund Naturschutz der Kreisgruppe Miltenberg die Leitung der Geschäftsstelle und ist Regionalbetreuerin beim „Artenhilfsprogramm Feuer­salamander“ im Spessart.

Frau Dr. Kuhn, warum gibt es eine Ausstellung zum Feuersalamander?

„Als Comicfigur ,Lurchi‘ ist der Feuersalamander Alt und Jung sehr gut bekannt. Seine Bestände nehmen deutschlandweit merklich ab. Lebensraumverlust, Klimakrise und eine eingeschleppte, tödliche Pilzkrankheit machen ihm das Leben schwer. Die Ausstellung wird im Rahmen des ,Artenhilfsprogramm für den Feuersalamander in Bayern‘ präsentiert, ein Kooperationsprojekt zwischen den drei Naturschutz-Verbänden BUND Naturschutz (BN), Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz (LARS). Gemeinsam wollen wir die Grundlagen schaffen, damit Lurchi auch künftig in Bayerns Wäldern zu finden ist.“

Die Ausstellung findet im Schullandheim in Hobbach statt. Welche Vorteile bietet dieser Veranstaltungsort?

„Mit der Ausstellung wollen wir nicht nur möglichst viele Menschen erreichen, sondern auch Kinder und Pädagogen für Arten- und Klimaschutz begeistern. Besonderer Schwerpunkt im Schullandheim Hobbach ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung im angeschlossenen Roland-Eller-Umweltzentrum und der stationären Wasserschule Unterfranken.
Da der Feuersalamander essen­tiell auf Wasser bei der Entwicklung seiner Larven angewiesen ist, ist er bestens geeignet, um ökologische Zusammenhänge zwischen Klimakrise, sinkendem Grundwasser, austrocknenden Quellbächen und dem Artensterben zu verdeutlichen.
Der Feuersalamander integriert sich damit wunderbar in das bestehende umweltpädagogische Programm des Schullandheims. Gemeinsam mit den hiesigen UmweltpädagogInnen können alle großen und kleinen Tages- und Übernachtungsgäste positive Lösungsansätze entwickeln, wie sie selbst in ihrem Alltag zum Schutz des Klimas und der Artenvielfalt beitragen können.“

Welchen Lebensraum braucht der Feuersalamander? Wie kann man ihn schützen?

„Der Feuersalamander lebt bei uns vor allem in Laub- und Mischwäldern des Spessarts und Odenwalds und ist auf saubere Quellen und Bäche angewiesen. Dichte Fichtenmonokulturen meiden die Tiere in der Regel, da hier der Boden meist zu trocken und zu sauer ist.
Sein bevorzugter Lebensraum im Laub- und Mischwald, wo viel Laub, Moos und Totholz, die Feuchtigkeit am Boden speichern und mit Regenwürmern und anderen Krabbeltierchen ein reichhaltiges Nahrungsbuffet bieten, ist mehr und mehr bedroht. Außerdem macht sich seit kurzem eine eingeschleppte, tödliche Pilzkrankheit in Bayern breit, die ganzen Feuersalamander-Populationen gefährlich werden kann.
Privatwaldbesitzer und Forstmitarbeiter können darauf achten, dass kein Müll, keine Gartenabfälle, kein Bauschutt oder keine Holzerntereste im Bach oder im Quellbereich abgelagert werden. Durch die Ablagerungen kann es zu einem Nährstoff- und Schadstoffeintrag kommen, durch die Ablagerung von Astmaterial der Fichte auch zu einer Versauerung des Quellstandortes.
Waldarbeiter, Wanderer und Naturfreunde, die viel draußen unterwegs sind und verschiedene Feuer­salamander-Biotope aufsuchen, sollten nach jedem Standortbesuch ihre Schuhe gründlich von anhaftendem Schmutz befreien und am besten mit 70 %igem Alkohol (verdünntem Brennspiritus aus dem Supermarkt) reinigen. Durch die Desinfektion kann vermieden werden, dass sich die Sporen der Pilzkrankheit, welche im Boden überdauern können, weiter ausbreiten.
Unser Straßennetz wird immer dichter und das Verkehrsaufkommen nimmt stetig zu. Damit fallen leider auch immer mehr Tiere dem Verkehr zum Opfer. An mehreren Stellen im Landkreis Miltenberg und Main-Spessart stehen Feuersalamander-Hinweisschilder und teilweise auch Straßensperrungen während der Frühjahrswanderung der Tiere. Hier bitten wir alle AutofahrerInnen um Verständnis und Mithilfe.“


Alle Interessierten sind herzlich beim Bund Naturschutz willkommen!

Im Comic übersteht Lurchi seine Abenteuer dank guten Schuhwerks und treuer Freunde. Im wahren Leben braucht der Feuersalamander unsere Hilfe. „Wer sich für Natur- und Artenschutz interessiert, muss sich nicht zwangsläufig gut mit Pflanzen und Tieren auskennen. Mutig ist, den ersten Schritt zu machen und sein Interesse z. B. beim Bund Naturschutz zu bekunden. Gemeinsam lassen sich dann sicher Aufgaben finden, wie man helfen kann.“ Der Besuch der Ausstellung kann so ein erster Schritt sein!

Ausstellung "Der Feuersalamander in Bayern" bis 31. Mai 2023

Öffentliche Führung durch Ausstellung "Der Feuersalamander in Bayern " am 11. Mai 2023, 18 bis 19.30 Uhr

Täuschend echt: Bei der Kinderführung am 16. Mai 2023 im Schullandheim Hobbach werden Feuersalamanderfiguren bemalt. | Foto:  Jacqueline Kuhn
  • Täuschend echt: Bei der Kinderführung am 16. Mai 2023 im Schullandheim Hobbach werden Feuersalamanderfiguren bemalt.
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Kinderführung mit Bastelaktion "Der Feuersalamander im Spessart" am 16. Mai 2023, 15 bis 17 Uhr

Schullandheim Hobbach, Bayernstraße 2 - 4, 63863 Eschau-Hobbach

Autor:

Sabine Rindsfüsser aus Miltenberg

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