Lernen unter besten Bedingungen am JBG nach siebenjähriger Generalsanierung

Einen signierten Ziegel als symbolischen Abschluss der JBG-Generalsanierung übergaben (von links) Klaus Wolf und Ralf Kolb (Wolf-Architekten) sowie Landrat Jens Marco Scherf (rechts) an JBG-Schulleiter Ansgar Stich.
 | Foto: Winfried Zang
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  • Einen signierten Ziegel als symbolischen Abschluss der JBG-Generalsanierung übergaben (von links) Klaus Wolf und Ralf Kolb (Wolf-Architekten) sowie Landrat Jens Marco Scherf (rechts) an JBG-Schulleiter Ansgar Stich.
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Sieben Jahre hat die Generalsanierung des Miltenberger Johannes-ButzbachGymnasiums (JBG) gedauert, nun konnte der Landkreis Miltenberg der Schulfamilie am Mittwoch, 18. Januar, ein Gebäude übergeben, in dem das Lernen unter besten Bedingungen möglich ist und das fast komplett mit erneuerbaren Energien versorgt wird.

In der Aula verglich Landrat Jens Marco Scherf das Gymnasium mit einem alten Raumschiff, das seit 2014 im Reparaturdock lag. Die „Schutzschilde“ gegen die Unbilden des Klimas mussten erneuert werden (Fassade), die Kommandozentrale (Verwaltung) war zu klein, die Räume für die Besatzung (Klassenräume) mussten erneuert werden, die Schotts (Fenster) waren undicht, die Zentrale (Aula, Bibliothek) war stark überarbeitungsbedürftig. Dank der Bord-Ingenieure vom Büro Wolf-Architekten, vom Büro Wohlfromm, vom Büro Pfister und vom Büro Balck und Partner und den über 130 Reparaturteams (Firmen) sei die Mission gelungen, so der Landrat. Zwar gebe es für einige Teile der Leittechnik noch Lieferschwierigkeiten, dennoch sei das Schiff JBG in gutem Zustand.

20 Millionen Euro seien für die Generalsanierung aufgewendet worden, rechnete Scherf vor und freute sich, dass der Nachhaltigkeitsgedanke umgesetzt worden sei. 2000 Euro pro Quadratmeter habe die Generalsanierung gekostet – nur halb so teuer wie der Bau eines neuen Schiffs (Schule). „Generalsanieren reduziert nicht nur die finanziellen Belastungen, sondern senkt auch den CO2-Ausstoß und schont umfassend die natürlichen Ressourcen“, fasste der Landrat zusammen. Möglich sei dies nur gewesen, weil Kreistag und Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr den Weg frei gemacht hätten. Zudem habe der „Hohe Rat der intergalaktischen Regierung“ (Freistaat Bayern) 43 Prozent der anrechenbaren Kosten getragen. Neben den Ingenieuren und den Firmen habe auch „Scotty“ in Person von Hausmeister Frederik Kohl stets alles im Griff gehabt und die Firmen gesteuert.

Scherf verwies auf unzählige Besprechungen mit Vertretern der Besatzung (Schule), in denen Konzept und Details zu den Wissenschaftsdecks (Naturwissenschaftsräume) besprochen worden seien. Den noch fehlenden sichtbaren Schriftzug und eine Beflaggung würden gemäß den Wünschen von Commander Ansgar Stich (Schulleiter) noch folgen, ebenso die Sanierung der beiden Sportdecks (Doppelsporthalle). Sachbearbeiter Ruthard Bretzigheimer, der das Projekt sieben Jahre lang begleitete, gehe nach getaner Arbeit in den Ruhestand, sein Nachfolger werde die restlichen Arbeiten begleiten. Der Dank des
Flottenkommandanten (Landrat) galt allen am Bau Beteiligten und er schloss mit den Worten „Möge die Weisheit, Bildung und der Wille zum weltumfassenden Frieden immer mit Euch sein!“ Als sichtbares Zeichen des Abschlusses der Generalsanierung übergaben der Landrat sowie die Chefingenieure Klaus Wolf und Ralf Kolb dem Schulleiter einen signierten Ziegel.

Da die Ministerialbeauftragte der Regierung von Unterfranken, Monika Zeyer-Müller, es wegen der schwierigen Verkehrsverhältnisse nicht nach Miltenberg geschafft hatte, verlas Ansgar Stich ihr Glückwunschschreiben zur Sanierung. „Bildung braucht Räume“, schrieb die Oberstudiendirektorin. Das Gymnasium, 1701 als Franziskanergymnasium gegründet, habe im Lauf der Jahrhunderte oft seinen Standort gewechselt, ehe 1968 der Betrieb am jetzigen Standort aufgenommen werden konnte. Mehrere Erweiterungen seien gefolgt, ehe nun die erfolgreiche Generalsanierung mit einem „wegweisenden Energiekonzept“ umgesetzt worden sei. Das JBG sei eine hervorragend ausgestattete Schule, in die man gerne zum Lernen komme, so Zeyer-Müller.

Schulleiter Ansgar Stich konstatierte, dass der Landkreis „richtig viel Geld“ in die Arbeiten gesteckt habe. Das Geld sei gut angelegt, befand er, denn „alle Schulen zahlen auch etwas zurück.“ Solche Investitionen trügen Zinsen, denn Bildung sei eine der wichtigsten Ressourcen. Während Corona habe man erfahren, dass Bildung auch einen Ort des Zusammenkommens brauche, so Stich. Im JBG herrschten nun beste Voraussetzungen für Bildung, konstatierte er und bat den Landkreis, die letzten Mängel noch zu beseitigen.

Für Miltenbergs Bürgermeister Bernd Kahlert „muss die Lernumgebung stimmen.“ Im JBG passten die Voraussetzungen für gutes Lernen auf jeden Fall, sagte Kahlert und bezeichnete das neue JBG als „funktionsgerecht mit Atmosphäre.“ Die Vertreterin des Elternbeirats, Angelika Bick, freute sich über die Generalsanierung und hob augenzwinkernd die hervorragenden Toiletten hervor. Auch die Eltern hätten mit diversen Spendenaktionen einen – etwa mit der Anschaffung eines sehr gut genutzten Trinkbrunnens.

Viel Spaß bereitete den rund 150 Gästen das Spiel „Schlag den Hausherren“. Hier sollte sich herausstellen, wer der wahre Herrscher über das Gebäude ist – der Schulleiter oder der Landrat. Die Schülersprecher Marc Ulrich, Merle Wolz und Svenja Zipprich moderierten das unterhaltsame Spiel, bei dem Stich und Scherf Fragen zur Generalsanierung beantworten mussten. Am Ende siegte der „wahre Hausherr“ Ansgar Stich knapp. Ihm zu Ehren wird nun ein Raum zur Aufbewahrung des Toilettenpapiers als „Ansgar-Stich-Raum“ benannt. Die drei Schüler*innen freuten sich zudem, dass die Baustelle nun endlich vorüber sei, sei es doch ein schwere Zeit gewesen, in denen Baustellenlärm so manche Schriftarbeit beeinträchtigt habe. Gelobt wurde die eifrig genutzte Bibliothek.

Wie sehr sich die Schule in der Pflicht sieht, nachhaltig zu agieren und Ressourcen zu schonen, zeigte sich daran, dass das JBG „Klimaschule“ werden will. Lehrer Ekkehart Schaefer und Schüler Simon Rein stellten die Handlungsfelder vor, in denen man aktiv werden will: Abfall, Einkauf, Ernährung, Kommunikation und Vernetzung, Kompensation, Mobilität, Strom und Wärme. Ziel sei es, klimaneutrale Schule zu werden, so Simon Rein. Man werde an einem Klimaschutzplan mit acht Handlungsfeldern arbeiten, damit es für eine Auszeichnung im Gold-Standard reicht.

Umrahmt wurde die Feier mit mehreren Vorträgen von Schülerinnen und Schülern. Paula Bestahovsky trug das Essay „Millie und das Schulgespenst“ vor, in dem sie die Einschränkungen während der Bauzeit mit den Errungenschaften der generalsanierten Schule verglich und zu einem rundweg positiven Schluss kam, Lina Eckert und Marie-Luise Schell spielten ein Klarinetten-Duo, Anastasija Chevalier und Adrian Dederer brillierten am Klavier, das Duo Therese Schmid (Violine) und Marie Schmid (Klavier) trug ein Stück von Niccolò Paganini vor.

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