Theater-AG am KEG
Szenische Berufsberatung wirbt für Pflegeberuf

Absolut realistische Szenen boten die Jungs und Mädchen der KEG-Theater-AG bei der szenischen Berufsberatung zum Thema Pflege, bestätigte auch Experte Professor Dr. Jürgen Härlein (rechts).  | Foto: Winfried Zang
  • Absolut realistische Szenen boten die Jungs und Mädchen der KEG-Theater-AG bei der szenischen Berufsberatung zum Thema Pflege, bestätigte auch Experte Professor Dr. Jürgen Härlein (rechts).
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Mit dem Abitur in der Tasche lässt sich mit einem Studium auch eine Karriere in der Pflege einschlagen mit vielen beruflichen Möglichkeiten. Was möglich ist, verdeutlichten am vergangenen Freitag zwei Experten und zwei Expertinnen aus der Pflege den neunten und zehnten Klassen des Karl-Ernst-Gymnasiums (KEG). Sabine Seidl, stellvertretende Schulleiterin, erklärte den eher ungewöhnlichen Weg, den die Theater-AG am KEG ging, um die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten zu informieren.

Auf Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege in Kooperation mit dem Landratsamt Miltenberg konnten die acht Schülerinnen und Schüler der Theater-AG die Agentur „Kunstdünger – die Agentur für Kunstdesign“ nach Amorbach einladen. Gemeinsam wurde eine szenische Darbietung einstudiert, um junge Menschen auf den Pflegeberuf neugierig zu machen und ein realistisches, anschauliches Bild der Pflege zu vermitteln. Auf der Bühne in der Turnhalle standen nicht professionelle Schauspielende, sondern die Theater-AG selbst, die von Nicole Billinger (Leiterin der
Theater-AG) und Heidi Erbacher (Koordinatorin für berufliche Bildung) unterstützt wurde.

Am Montag hatten die Schülerinnen und Schüler Interviews mit mehreren in der Pflege Tätigen geführt. Deren Geschichten – Alltagsgeschichten, aber auch berührende Momente – wurden mit Hilfe der Theaterpädagogin Isabel Lindner von Kunstdünger eingeübt und in acht Szenen dargeboten, jeweils mit einem Experten oder einer Expertin am Bühnenrand, die aus ihrem Berufsleben berichteten.
Dabei ging es etwa um Szenen in der Kinderklinik, um die Betreuung nach einem Krankenhausaufenthalt, um einen unerwarteten Todesfall oder um die Tagespflege. Die mit minimaler Ausstattung, aber sehr überzeugend gespielten Szenen vermittelten einen wirklichkeitsnahen Eindruck, was in der Pflege zu erwarten ist. In ihren Statements waren sich alle Fachkundigen einig, dass die Pflege unheimlich sinnstiftend ist, dass man Menschen helfen kann, diese teilweise viele Jahre lang begleiten und sich über ihre medizinischen Fortschritte freuen kann.

Auch wurde klar, dass das Studium Abiturientinnen und Abiturienten viele Chancen bietet. Laut Michaela Schwarz (Caritas), die in der Pflegedienstleitung tätig ist, vermittele ein Studium viel Hintergrundwissen, so dass man Zusammenhänge besser versteht. Das Pflegestudium, so erläuterte Professor Dr. Jürgen Härlein, sei beispielsweise in Erlangen,Frankfurt, Tübingen und Heidelberg möglich. Auch das Thema Forschung gewinne in der Pflege langsam an Bedeutung, sagte er und nannte dies als weitere Perspektive.

Eines ist nach Meinung einer Pflegerin der Kinderklinik Würzburg unabdingbar: Man muss gerne mit Menschen arbeiten wollen und es braucht eine gute Auffassungs- und Beobachtungsgabe. Auch gelte es, ehrlich zu den Menschen zu sein. „Pflege macht wahnsinnig viel Spaß“, sagte sie, auch wenn es laut Klaus Rotter, Pflegedienstleiter der Diabetes-Klinik Bad Mergentheim, zu Zeitdruck und Stress kommen kann. An seinem Beispiel konnte man sehen, dass Pflege auch etwas für Quereinsteiger ist, denn Rotter
kommt aus dem kaufmännischen Bereich und bildete sich weiter bis zur jetzigen Profession. Er stellte auch Details zur Bezahlung klar: So verdiene man im ersten Ausbildungsjahr fast vierstellig, später komme man tariflich auf rund 3.000 Euro brutto. Die Pflege biete zudem Aufstiegschancen und Aussichten auf höhere Bezahlung. Auch gelte es zu beachten, dass man nach einem Nachtdienst lange frei habe, ergänzte die Krankenpflegerin aus Würzburg.

Auch stellvertretende Landrätin Monika Wolf-Pleßmann, die sich als Vertreterin des KEG-Sachaufwandsträgers diese innovative Berufsberatung nicht entgehen ließ, zeigte sich begeistert vom Format. „Die Szenen wurden total realistisch dargestellt“, fand sie, einige Szenen habe sie selbst so ähnlich erlebt. Sie würde es freuen, wenn der Pflegeberuf, der stark von Frauen geprägt ist, auch mehr Männer anziehen würde. „Es braucht deshalb Männer als Vorbilder“, so Wolf-Pleßmann.

Werbung für den Pflegeberuf und die Gesundheitsregion plus Miltenberg machte am Ende der Berufsberatung deren Geschäftsführerin Alica Bachmann. In der Gesundheitsregion nehme das Thema einen hohen Stellenwert ein, sagte sie und stellte das Pflegenetz vor, den Zusammenschluss von Pflegeeinrichtungen im Landkreis Miltenberg. Gemeinsam mache man sich für das Thema Pflege stark und informiere junge Menschen über diesen attraktiven Beruf. Alle angeschlossenen Einrichtungen böten Praktikumsplätze an, so dass man erst einmal hineinschnuppern kann, bevor man sich dafür oder dagegen entscheidet.

Bachmann stellte allen Schülerinnen und Schülern Infomaterial zur Verfügung, das weitergehende Informationen vermittelt. Für die Pflege spreche im Übrigen, dass eine Ausbildung sehr abwechslungsreich sei und dass man aufgrund der generalistischen Ausbildung viele Möglichkeiten habe – etwa in der Krankenpflege, der Altenpflege, der Pflege von Kindern, aber auch in der Betreuung von Menschen mit chronischen und akuten Erkrankungen und Menschen mit Behinderung. Der Beruf sei sehr zukunftssicher und habe einen hohen Stellenwert, erklärte sie.

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