Frühjahrseinkauf für den Garten:
Auf die richtige Erde achten!

Viele Hobbygärtner kaufen in diesen Tagen Blumenerde ein, um den Garten frühlingsfit zu machen. Doch Vorsicht: Die meisten Produkte bestehen überwiegend aus Torf. Torfabbau zerstört unsere Moore und fördert die Klimakrise. Chemische Düngemittel und Pestizide sollten ebenfalls tabu sein. Die Kreisgruppe Miltenberg des BUND Naturschutz gibt Tipps, worauf man beim Einkauf im Baumarkt oder Blumenhandel achten sollte.
Handelsübliche Blumenerde besteht überwiegend aus Hochmoortorf, der durch Abbau natürlicher Moore gewonnen wird und diese zerstört. „Moore bestehen aus Torf, der sich im Laufe tausender Jahre aus den abgestorbenen Teilen von Pflanzen bildet und damit Kohlenstoff speichert. Torfabbau ist nicht nur schädlich für Moore und damit fürs Klima, sondern auch überflüssig, denn kaum eine Gartenpflanze braucht Torf“, erklärt Matthias Staab, Stellvertretender Kreisvorsitzender vom BUND Naturschutz Miltenberg.

Für den Torfabbau werden Moore entwässert. Dadurch verlieren seltene und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen, von denen viele nur in Mooren vorkommen, ihren Lebensraum. In Bayern sind 95 Prozent der Moore trocken und verursachen mit etwa fünf Millionen Tonnen Co2-Äquivalenten einen Anteil von rund sechs Prozent der energiebedingten bayerischen Treibhausgasemissionen. In Bayern ist der Torfabbau weitgehend eingestellt, daher kommt viel Torf aus den noch weitgehend natürlichen Mooren Ost-Europas. „Moore vor allem im Baltikum und Osteuropa werden zerstört, nur damit in unseren Gärten Rhododendren oder Dahlien optimal versorgt werden. Dabei gibt es in jedem Gartencenter torffreie Erde zu kaufen“, weiß Staab. Aber Achtung: Viele Gärtner greifen immer öfter zur sogenannten Bio-Erde. „Bio“ bedeutet nicht gleich torffrei! Der BUND Naturschutz bittet darum, auch auf torfreduzierte und torfarme Erde zu verzichten. „In Zeiten von Klimawandel und Artensterben, darf kein Kompromiss mehr gemacht werden – auch nicht beim Gärtnern“, so Staab (Mehr Infos hier: Torffreie Erde – den Mooren zuliebe | BUND Naturschutz in Bayern e.V. (bund-naturschutz.de)).

Ein weiteres Problem sind künstliche Düngemittel. Laut Umweltbundesamt gelangen jährlich 50 Kilogramm Stickstoff pro Kopf in die Umwelt. Das meiste über die Landwirtschaft. Trotzdem kann jeder Hobbygärtner helfen, diese Masse einzudämmen. „Wenn jeder nur das düngt, was Pflanzen für ihr Wachstum brauchen, hätten wir weniger Probleme“, erklärt Staab. Die Realität sieht leider anders aus: Überschüssige und fehlplatzierte Düngemittel werden ausgewaschen und landen im Grundwasser. Besser ist deshalb auf Chemie ganz zu verzichten und lieber mit Kompost zu düngen. Das schont nicht nur die Moore, sondert liefert der Pflanze alle wichtigen Nährstoffe, die sie nach und nach braucht (Mehr Infos hier: Kompost nutzen, Moore schützen (bund-naturschutz.de)).

Kleingärtner und Hausmeistereien hantieren zudem oft mit der Giftspritze - pro Jahr werden in Deutschland in privaten Gärten hunderte Tonnen Gift verteilt. „Das können durchaus die gleichen Stoffe sein, die auch auf dem Acker verwendet werden, zum Teil sogar unter gleichem Markennamen. So ist das Breitband-Herbizid Roundup vom Monsanto-Konzern bei Landwirten und Hobbygärtnern gleichermaßen beliebt“, erklärt Staab. Doch der Einsatz lohnt sich nicht. Wir vernichten dadurch die Vielfalt im Garten, gefährden unsere Gesundheit und schädigen nachhaltig die Umwelt. Mit dem Gift werden nicht nur ungeliebte Gäste und Beikräuter getötet, sondern auch erwünschte Insekten und Pflanzen. Der BUND Naturschutz bittet alle Hobbygärtner auf Pestizide zu verzichten: Das Summen und Brummen im Garten genießt man besser ohne Gift.

Autor:

Bund Naturschutz Kreisgruppe Miltenberg aus Obernburg am Main

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Aktuelle Angebote

Bauen & WohnenAnzeige
0:32

#erdeunddünger
Du willst lecker Gemüse, prächtige Blüten und einen makellosen Rasen? 🤩

Du willst lecker Gemüse, prächtige Blüten und einen makellosen Rasen? 🤩 Dann setze auf dein individuelles Dreamteam aus richtiger Erde und passendem Dünger. 🌱 Alles bei uns in rauen Mengen vorhanden. Komm einfach auf uns zu. 🤗 #hagebaumarkt #hagebaumarktwertheim #wertheim #baumarkt #erde #dünger #erden #blumenerde #gemüseerde #torf #torffrei #bio #rindenmulch #goon! #garten #hochbeeterde #compo #gartenkrone #floragard #pflanzenerde

Gesundheit & WellnessAnzeige
0:48

#bewohnerstimme
Wie geht es den Bewohnerinnen und Bewohnern in unserem Haus? 🤔

Wie geht es den Bewohnerinnen und Bewohnern in unserem Haus? 🤔 Wir fragen mal bei Frau Spielmann nach. Wir haben ihr beim Schmökern das Mikro angeklipst. 📖 Unser Team freut sich, wenn alle Bewohner*innen zufrieden sind. ♥️ Dafür hängen wir uns rein! 💪 #seniorenwohnstifterlenbach #erlenbach #pflege #senioren #mitarbeitersuche #kreismiltenberg #pflegenetz #fachkräfte #bewohner #wirsuchendich #bewerbung #teamverstärkung #mitarbeitersuche #seniorenheim #pflegeeinrichtung

Beruf & AusbildungAnzeige
0:32

Alleskönner
Wir sind dabei! Trefft uns auf der Alleskönner, der Ausbildungsmesse des Handwerks.✨🛠️

#Alleskönner Wir sind dabei! Trefft uns auf der Alleskönner, der Ausbildungsmesse des Handwerks.✨🛠️ 📅 Wann? Diesen Samstag, 27. April! 📍 Wo? Hofgarten in Kleinheubach. 👀 Besucht unseren Stand und entdeckt, was WIRL alles kann! #wirl #wirlelektrotechnik #kleinheubach #elektrotechnik #mitarbeiter #zukunft #kreismiltenberg #ausbildung #beruf #alleskönner #schüler #ausbildungsberuf #handwerk #messe

Essen & TrinkenAnzeige

Faust holt die Frankfurt International Trophy
Brauhaus Faust ist die beste Brauerei Deutschlands 2024

"Es ist ein Heimsieg mit höherer Bedeutung", freut sich Johannes Faust, Geschäftsführer des Brauhaus Faust zu Miltenberg. Denn das "Das bleibt unter uns"-Bier der Churfranken hat längst auch seine Fangemeinde in Rhein-Main gefunden. Dort, in der Metropole Frankfurt, findet seit Jahren der Wettbewerb Frankfurt International Trophy statt. In den Kategorien des Wettbewerbs werden jeweils internationale Biere, Spirituosen und Weine degustiert, bewertet und einem Ranking unterzogen. In 2024 etwa,...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.