Godelsberg Bebauungsplan
Gegen Zubetonieren und für den Schutz des Grüns!

Reichskanzler Bismarck und Namensgeber der Bismarckallee am Godelsberg | Foto: Bild von Momentmal auf Pixabay
  • Reichskanzler Bismarck und Namensgeber der Bismarckallee am Godelsberg
  • Foto: Bild von Momentmal auf Pixabay
  • hochgeladen von Dietmar Straub

Wir sind auch gegen Zubetonieren und für den Schutz des Grüns! Keine Frage!

Das hört sich gut an, das will ja sicher jeder und so ist es populistisch und ganz einfach, viel Zustimmung zu erhalten. Das füllt Unterschriftslisten und hört sich wohlfeil an. Und dass sich Nachbarn aufmandeln, neben denen jetzt neu gebaut wird, egal wie sie selbst wohnen, das scheint ja auch ein Naturgesetz unserer intoleranten Zeit zu sein. Populismus und nachbarschaftlicher Eifer, eine schöne Melange….

Beim weiteren Nachdenken halten wir es mit Otto Fürst von Bismarck „Die Popularität einer Sache macht mich viel eher zweifelhaft und nötigt mich, mein Gewissen noch einmal zu fragen: Ist sie auch wirklich vernünftig?

Was heißt denn eigentlich Zubetonieren? Ist der Begriff nicht schon Wertung an sich und entzieht er sich dem konkreten Maßstab? Was heißt Schutz des Grüns? Soll alles so bleiben wie es ist? Müssen Zypressen genauso geschützt werden wie Blühwiesen? Gilt edler Rollrasen auch als Grün? Schutz entzieht sich objektiver Messbarkeit ebenso wie Zubetonieren. Und mit den anzusetzenden Maßstäben wird es konkret, da hapert es mit dem Populismus.

Ein Bebauungsplan in bebautem Gebiet bewegt sich nicht im luftleeren Raum wie ein solcher für ein zu erschließendes Neubaugebiet. Es gibt Eigentümer von Grundstücken und Immobilien. Dort galt bisher §34 des Baurechts, Einfügegebot. Dort gibt es vollzogene und jüngst genehmigte Bebauung. Und dann kommen andere schutzwürdige Güter ins Spiel. Zum Beispiel der in unserem Grundgesetz verbriefte Schutz des Eigentums. Der verbietet Eingriffe in ein bebautes Gebiet, die mit großem Wertverlust verbunden sind.

Und wenn diese vielschichtigen Belange populistisch plattgebügelt werden, dann werden am Ende die Gerichte zu bemühen sein, den anderen Rechtsnormen Anerkennung zu schaffen. Das alles gesagt, kann und wird logischerweise ein rechtssicherer Bebauungsplan in bebautem Gebiet immer nur ein Kompromiss sein, ein Kompromiss zwischen politischem Zielen, Bestandsschutz, Schutz des Eigentums, Verhinderung von Auswüchsen und dem Schutz der Nachbarschaft.

Ein solcher Kompromiss eignet sich schlecht zur politischen Profilierung, oder er wird zum Menetekel derselben. Und deshalb empfiehlt es sich, dabei sich an die rationalen und fachmännischen Empfehlungen des Stadtplanungsamtes zu halten. Daher unterstützen wir seit Beginn der Diskussionen den Vorschlag der Stadtverwaltung vom 21.01.2020 für einen Bebauungsplan südlich der Bismarckallee. Es war ein Kompromiss unter Beachtung vieler Interessen, aber dadurch völlig ungeeignet für die politische Profilierung. Eine Arbeit der Verwaltung eben.

Ein Bebauungsplan setzt Normen für sehr lange Zeit, er ist etwas sehr Ernstes. Deshalb wurden wir nie müde, auf die offensichtlichen fachlichen Schwachstellen und Mängel (Stichwort Schilda!) hinzuweisen. Deshalb werden wir uns durch die wildesten Anwürfe nicht entmutigen lassen und weiter die Linie der Vernunft fahren.

Dr. Dietmar Straub
Bürgerinitiative "Lebendiger Godelsberg"

Autor:

Dietmar Straub aus Aschaffenburg

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Aktuelle Angebote

VereineAnzeige
Foto: KFZ Technik Stumpf GmbH

Vatertagsfest
KFZ-Technik Stumpf in Elztal-Dallau – die Mehrwert-Werkstatt der Extraklasse

Ein großes Event der Firma KFZ-Technik Stumpf GmbH in Elztal-Dallau steht bereits wieder in den Startlöchern: Zum achten Mal veranstaltet das Unternehmen sein allseits beliebtes Vatertagsfest. In diesem Jahr findet die Veranstaltung am 9. Mai 2024 von 11 Uhr bis 18 Uhr auf dem Werkstattgelände statt. Wir machen das für Sie! Die Kfz-Meister-Mehrmarkenwerkstatt Stumpf bietet ihren Kunden ein überdurchschnittliches Leistungsspektrum an. Mit Know-how, dem Einsatz modernster Technik und beruflicher...

JugendAnzeige
Auf Einladung des MSV Miltenberg und Dank einiger Sponsoren konnte eine ukrainische Jugendgruppe zu Gast in Miltenberg sein. Das Autohaus Dörr aus Kleinheubach ermöglichte den Jungen und ihren Begleitern den Besuch des Bundesligaspiels Eintracht Frankfurt gegen SV Werder Bremen am 5. April 2024.   | Foto: Eintracht Frankfurt
4 Bilder

Soziales Engagement
Ukrainische Kinder zu Besuch beim MSV Miltenberg und bei Eintracht Frankfurt - Autohaus Dörr war Sponsor

Eine Jugendgruppe aus der Ukraine hat das Bundesligaspiel der Eintracht Frankfurt gegen Bremen besucht. Ermöglicht hat dieses einmalige Erlebnis das Autohaus Dörr in Kleinheubach. Der MSV Miltenberg hatte eine Jugendgruppe mit 42 Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren aus dem ukrainischen Kriegsgebiet Donezk/Mariupol nach Miltenberg eingeladen. Die Jungen besuchen alle die Sportschule in Myrnohrad mit einem sportlichen Leistungs­zentrum, das in der Ostukraine nur rund 20 km von der Kriegsfront...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.