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Studie: Jüngere werden früher und häufiger krank

Um dem entgegenzuwirken, müssten die Arbeitsbedingungen einzelner Berufsgruppen stärker ins Blickfeld rücken. | Foto: Foto: Adobe /TRD Media
  • Um dem entgegenzuwirken, müssten die Arbeitsbedingungen einzelner Berufsgruppen stärker ins Blickfeld rücken.
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Von den Verbesserungen der Lebensbedingungen, den Fortschritten in der Medizin und dem allgemeinen Wissen um eine gesunde Lebensweise profitiert vor allem die ältere Generation. Die jüngeren Jahrgänge werden wieder früher und häufiger krank. Das hat eine Arbeitsgruppe an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) herausgefunden, die untersuchte, wie sich der Gesundheitszustand unterschiedlicher Altersgruppen in der Bevölkerung entwickelt.

(TRD/MP)  Die jüngeren Jahrgänge werden wieder früher und häufiger krank.
Das hat eine Arbeitsgruppe an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) herausgefunden, die untersuchte, wie sich der Gesundheitszustand unterschiedlicher Altersgruppen in der Bevölkerung entwickelt.

Professor Dr. Siegfried Geyer, Leiter der Medizinischen Soziologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und sein Team beschäftigen sich bereits seit 2014 mit dem Thema "Kompression und Expansion der Morbidität". So lautet auch der Titel ihres Forschungsschwerpunkts. Morbidität bezeichnet die Beeinträchtigung eines Individuums oder einer Bevölkerungsgruppe durch Krankheit.

Von Morbiditätskompression sprechen die Fachleute, wenn Krankheiten oder Behinderung insgesamt seltener oder im Lebensverlauf später auftreten. Ist das der Fall, wird gesunde Lebenszeit gewonnen. Bei einer Morbiditätsexpansion hingegen treten Erkrankung oder Behinderung insgesamt häufiger oder im Laufe des Lebens früher auf. Ist das so, geht gesunde Lebenszeit verloren. Die Menschen leben dann mehr Lebensjahre mit Beeinträchtigungen und Behandlungsbedürftigkeit.

Der Gesundheitszustand der heutigen älteren Generation, also der Menschen, die bis in die 1950er und 1960er Jahren geboren wurden, hat sich deutlich verbessert: Alle Arten von Herzkreislauferkrankungen nahmen ab oder verschoben sich in ein höheres Lebensalter. Das gleiche gilt auch für Schlaganfälle und parallel zum Rückgang von Nikotinkonsum für Lungenkrebs, primär bei Männern. Auch demenzielle Erkrankungen treten in der Altersgruppe seltener oder später auf. Für die genannten Erkrankungen fand bei dieser Generation also eine deutliche Morbiditätskompression statt.

Zu den Erkrankungen, deren Rate über alle Altersgruppen hinweg stieg, gehört Diabetes mellitus Typ 2. Hier stellten die Wissenschaftler also eine Morbiditätsexpansion fest. Besorgniserregend ist, dass die Erkrankung immer häufiger schon im frühen Erwachsenenalter auftritt. "Das ist mit einer verlängerten Erkrankungsdauer und einem erhöhten Risiko für Komorbiditäten verbunden, das heißt, dem zusätzlichen Auftreten von Begleiterkrankungen", stellt Professor Geyer fest. Das zeige sich bereits in den Altersgruppen der 18- bis 45-Jährigen.

Alarmierend ist auch die Entwicklung von starkem Übergewicht, Adipositas genannt, in jungen Lebensjahren. So hat sich der Anteil adipöser Menschen im Alter zwischen 25 und 55 Jahren im Zeitraum von 2004 bis 2020 fast verdoppelt. Er stieg von insgesamt 12,7 auf 23,4 Prozent an. Adipositas begünstigt wiederum Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Fettleber.

Die heute ältere Generation bestätigt sei wesentlich gesünder als die Generation ihrer Eltern und Großeltern. "Diese positive Entwicklung setzt sich aber bei den später Geborenen nicht fort", fasst Professor Geyer die Ergebnisse der Übersichtsarbeit zusammen. Dies könne enorme Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme und die Wirtschaft haben. "Die Krankheitsfälle werden zukünftig zunehmen und die Gesundheitskosten steigen", befürchtet der Medizinsoziologe.

Um dem entgegenzuwirken, müssten die Arbeitsbedingungen einzelner Berufsgruppen stärker ins Blickfeld rücken. Risiken ergeben sich aus überwiegend sitzender Tätigkeit. Professor Geyer: "Wir bewegen uns zu wenig. Es bedarf dringend präventiver Maßnahmen am Arbeitsplatz." Und auch bei der Ernährung läuft vieles falsch. Denn während durch die veränderte Lebensweise der notwendige Kalorienbedarf über die Jahre stetig gesunken ist, ist der tatsächliche Kalorienverbrauch ständig gestiegen.


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