Tourismusdialog am Bayerischen Untermain / MdL Martina Fehl-ner lud zu Diskussionsveranstaltung nach Miltenberg / Runde war sich einig: „In unserer Region steckt viel Potenzial“

Dr. Gerhard Ermischer, Vorsitzender des Archäologischen Spessartprojekts, Brigitte Duffeck, Leiterin Vertrieb und Marketing des Tourismusverbands Miltenberg-Churfranken e.V., Theo Keller, Kreisvorsitzender Dehoga Miltenberg, Martina Fehlner, tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Daniela Schmitt, Inhaberin Baumhaushotel Wipfelglück Mönchberg, Paul Fürst, Weingut Fürst Bürgstadt und Walter Krombach, Projektkoordinator des Deutschen ReiseVerbands e.V. (v.l.n.r.). (Foto: Abgeordnetenbüro M.
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  • Dr. Gerhard Ermischer, Vorsitzender des Archäologischen Spessartprojekts, Brigitte Duffeck, Leiterin Vertrieb und Marketing des Tourismusverbands Miltenberg-Churfranken e.V., Theo Keller, Kreisvorsitzender Dehoga Miltenberg, Martina Fehlner, tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Daniela Schmitt, Inhaberin Baumhaushotel Wipfelglück Mönchberg, Paul Fürst, Weingut Fürst Bürgstadt und Walter Krombach, Projektkoordinator des Deutschen ReiseVerbands e.V. (v.l.n.r.). (Foto: Abgeordnetenbüro M.
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Aschaffenburg / Miltenberg.

Unter dem Motto „Tourismusperspektiven im ländlichen Raum“ stand der erste Tourismusdialog am Bayerischen Untermain. Im Namen der SPD-Landtagsfraktion lud die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner am 24. April Tourismusexperten und touristische Leistungsträger aus der gesamten Region zu einer Diskussionsrunde ins Hotel Brauerei Keller nach Miltenberg ein. Über 60 Teilnehmer, darunter Hoteliers, Gastronomen, Kommunalpolitiker und Vertreter von Tourismusverbänden, diskutierten über die aktuelle Situation und die Zukunft des Tourismus rund um Spessart und Main.

„Mir war es wichtig, diejenigen zusammenzubringen, die den Tourismus bei uns gestalten“, so Martina Fehlner, tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag. „Ich denke, uns alle hat die gemeinsame Diskussion weitergebracht. Durch die zahlreichen Erfahrungsberichte aus erster Hand ist deutlich geworden, wo die Herausforderungen und Probleme, aber auch die Chancen für einen erfolgreichen Tourismus in unserer Region liegen.“

Als Gastreferent sprach Walter Krombach über Mobilität und Infrastruktur, handlungsfähige Organisationsstrukturen und Bewusstseinsbildung für den Wert ländlicher Lebensräume, sowie die Einbindung regionaler Produkte in touristische Angebote. Anhand von Best-Practice-Beispielen zeigte Krombach, der das bundesweite Projekt des Deutschen ReiseVerbands „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“ koordiniert, Ansätze auf, wie ländliche Räume für den Tourismus gestärkt werden können. „Dabei lohnt es sich, zu prüfen, ob es in der Heimatregion Wirtschaftsunternehmen gibt, die in die Tourismusentwicklung eingebunden werden können“, so der Touristik-Experte. Wichtig für die Erreichbarkeit der Tourismusziele in ländlichen Gebieten sei es, den öffentlichen Personen- und Nahverkehr zu stärken, aber auch den touristischen Anforderungen anzupassen. Bei der Ausgestaltung des touristischen Angebots, beispielsweise bei Wanderwegen, sei weniger manchmal mehr. Besser sei es, sich auf einige wichtige Wege zu konzentrieren und diese professionell auszugestalten und zu vermarkten.

In einer anschließenden, von Martina Fehlner moderierten, Podiumsdiskussion diskutierten Tourismusexperten mit den Gästen über die touristischen Organisationsstrukturen in der Region, über Weintourismus, den Wert eines hochqualitativen gastronomischen Angebots sowie über persönliche Erfahrungen. Brigitte Duffeck, Leiterin Vertrieb und Marketing des Tourismusverbands Miltenberg-Churfranken e.V. freute sich über die positive Tourismusentwicklung in der Region. Gerade die Angebote für Fahrradtouristen würden zunehmend nachgefragt.

Über die Bewusstseinsbildung der lokalen Bevölkerung für die eigenen kulturellen Besonderheiten und Traditionen sprach Dr. Gerhard Ermischer, Vorsitzender des Archäologischen Spessartprojekts. „Armut, Wald und Räuber – das schlechte Image des Spessarts zu ändern, war von Beginn an unser Ziel“. Viele Synergien von Wein und Tourismus sieht Paul Fürst, Inhaber des Weinguts Rudolf Fürst aus Bürgstadt. Sie könnten allerdings noch besser genutzt werden könnten. Das neu ins Leben gerufene Genussfestival sei ein geeignetes Event, um Zielgruppen aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet anzusprechen. Die Region sei auf absolute Spitzen-weine angewiesen, da eine bestimmte Zielgruppe allein deswegen käme. „Das Produkt vor Ort muss stimmen“, ist auch Theo Keller, Kreisvorsitzender des Dehoga Miltenberg, überzeugt. Qualität bilde die Grundlage für jede Werbung.

Doch trotz des bayernweit überdurchschnittlichen Zuwachses bei den Übernachtungszahlen in den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg gibt es auch Probleme in der Region. So mancher Traditionsbetrieb in Hotellerie und Gastronomie hat mit dem Rückgang an Auszubildenden zu kämpfen, bemängelt Bürokratiehürden und wünscht sich mehr Wertschätzung für Ausbildungsberufe. „Wenn wir gute Produkte wollen, dann kostet das seinen Preis. Hier sind auch wir als Politiker auf-gefordert, dies stärker ins Bewusstsein bringen“, so die Abgeordnete Fehlner.

Anhand ihres Praxisbeispiels zeigte Daniela Schmitt auf, wie innovative Ideen am Bayerischen Untermain Erfolg haben können. Sie hatte vor einigen Jahren zusammen mit ihrer Schwester ein Baumhaushotel in Mönchberg eröffnet. „Wir haben festgestellt, dass das Internet eine ausschlaggebende Rolle spielt. Ohne einen professionellen Internetauftritt geht heutzutage gar nichts. Wer bei uns eine Übernachtung im „Wipfelglück“ bucht, hat sich online bereits umfassend über unsere Angebote informiert.“ Als Gast nahm auch der Miltenberger Landrat Jens Marco Scherf teil. In seinem Diskussionsbeitrag hob auch er die herausragende Bedeutung des Tourismus und die enge Zusammenarbeit aller Akteure hervor.

Martina Fehlner zog nach Abschluss der Veranstaltung ein positives Fazit. „Der Dialog war wichtig. Es ist einmal mehr deutlich geworden, dass unsere Region alle Voraussetzungen erfüllt, um touristisch erfolgreich zu sein. Wanderer, Radler, Wassersportler, Kultur- und Genuss-Urlauber: Sie alle finden bei uns ideale Angebote“. Nun sei es wichtig, mit den geeigneten Aktivitäten Schwachstellen anzugehen, etwa bei der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder der Herausforderung Wirtshaussterben. „Zwischen Alzenau und Altenbuch, von Weilbach bis Weibersbrunn liegt viel touristisches Potenzial. Wir sollten es bestmöglich nutzen!“

Autor:

Dirk Kronewald aus Aschaffenburg

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