Aus Nilkheim in die Stadt – Markus Kremer meint’s
Das letzte offene Stück Westlich des Parks: Schönbusch zwischen Schutz und Bebauung
- hochgeladen von Markus Kremer
Es gibt Orte, die mehr erzählen als jede Akte, jeder Plan und jedes Sitzungsprotokoll. Der Schönbusch gehört dazu. Wer an einem stillen Abend dort spazieren geht, hört in den alten Baumkronen nicht nur das Rascheln des Laubs – man hört Geschichte. Die Sichtachsen, einst von Gartenkünstlern des 18. Jahrhunderts komponiert, sind keine Dekoration, sondern Fenster in die Landschaft. Fast nichts davon ist heute noch erhalten, die Ausblicke werden knapp.
Besonders kritisch ist das letzte offene Stück westlich des Parks: Es bildet den Übergang zwischen Park und Landwirtschaft, schützt die Sichtachsen und bewahrt die Stille.
Und nun liegt wieder etwas in der Luft – das alte Flüstern der Bagger. Schon wieder soll untersucht, entwickelt, konzipiert werden. „Interkommunal“ und „wertfrei“. Drei Kommunen – Aschaffenburg, Großostheim und Stockstadt – wollen „zusammen denken“. Doch zu oft folgt auf das Denken das Bauen.
Es gibt genug Gewerbegebiete, genug Asphalt, genug Schnellrestaurants. Der Schönbusch braucht kein „Mehr“, sondern sein „Noch“ – noch Weite, noch Stille, noch Atem. Vielleicht ist jetzt der Moment, laut zu sagen: Das Nichts ist auch eine Möglichkeit. Ich hoffe, die aktuelle Studie erkennt, dass das größte Geschenk an diesen Ort das bewusste Lassen wäre.
Autor:Markus Kremer aus Aschaffenburg |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.